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Ausblick auf 2023: 339 Millionen Menschen brauchen humanitäre Hilfe

In einem Warenlager von UNHCR in Rumänien lagern von Deutschland mitfinanzierte Hilfsgüter, die von dort aus in die Ukraine gebracht werden. 

In einem Warenlager von UNHCR in Rumänien lagern von Deutschland mitfinanzierte Hilfsgüter, die von dort aus in die Ukraine gebracht werden., © Welthungerhilfe

01.12.2022 - Artikel

Die Vereinten Nationen haben heute ihren humanitären Ausblick auf 2023 veröffentlicht: Jeder 23. Mensch auf der Erde benötigt Hilfe zum Überleben.

Konflikte, Klimakrise und Covid treiben die Not

Die Welthungerhilfe verteilt mit deutscher Finanzierung Lebensmittel in Südsudan und hilft Menschen in Not dabei, sich durch Gemüseanbau selbst zu versorgen.
Die Welthungerhilfe verteilt mit deutscher Finanzierung Lebensmittel in Südsudan und hilft Menschen in Not dabei, sich durch Gemüseanbau selbst zu versorgen.© Welthungerhilfe

Insbesondere der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ist dafür verantwortlich, dass die Not in diesem Jahr so stark angestiegen ist. Nicht nur die Menschen in der Ukraine, die vom Angriff unmittelbar betroffen sind, leiden. Globale Preissteigerungen und Knappheit von Lebensmitteln sind auch für Menschen, die Tausende von Kilometern vom Kriegsgeschehen entfernt leben, potentiell lebensbedrohlich.

Auch die Folgen der Klimakrise verschärft die globale Not: In Pakistan setzen etwa Überschwemmungen zeitweise ein Drittel des Landes unter Wasser. Die Folgen der dramatischen Überschwemmungen sind noch lange nicht beseitigt. Das Horn von Afrika erlebt den fünften Dürresommer in Folge mit verheerenden Konsequenzen für Menschen, Tiere und Vegetation.

Doch auch die Folgen der Pandemie sind nach wie vor deutlich spürbar: Sie haben seit fast drei Jahren zu globalen Preissteigerungen auf den Lebensmittel- und Energiemärkten geführt.

3,2 Milliarden Euro für humanitäre Hilfe

Deutschland hat in den vergangenen Jahren sein humanitäres Engagement deutlich ausgeweitet. 2022 hat das Auswärtige Amt 3,2 Milliarden Euro für humanitäre Hilfe zur Verfügung gestellt. Damit konnten unsere Partner die größte Not vieler Menschen lindern. Humanitäre Hilfe, das bedeutet beispielsweise:

  • Warme Decken und Notfallversorgung für Menschen in der Ukraine über das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen
  • Planen, Zelte und Lebensmittelpakete für von den Überschwemmungen betroffenen Familien in Pakistan
  • Getreidelieferungen für von Dürre und Hunger betroffenen Menschen am Horn von Afrika.

Gerade angesichts der wachsenden Not weltweit ist die Bundesregierung bestrebt, das starke humanitäre Engagement Deutschlands fortzusetzen. Deutschland ist der zweitgrößte humanitäre Geber weltweit und bleibt verlässlicher Partner der vulnerabelsten Menschen auf dem Planeten. Klar ist jedoch auch: Ein Land alleine kann die globalen humanitären Bedarfe nicht bewältigen. Wir arbeiten deshalb einerseits daran, dass sich mehr Staaten als humanitäre Geber engagieren. Gleichzeitig setzen wir uns für mehr Effizienz in der Hilfeleistung ein. Wenn Hilfe effizient und möglichst vorausschauend geplant und umgesetzt wird, kann mit dem gleichen Geldbetrag mehr Menschen geholfen werden. Daran arbeiten wir mit unseren internationalen Partnern im sog. “Grand Bargain”. Ein Weg ist, den Anteil flexibler Mittelzusagen auszubauen aus. Das Auswärtige Amt setzt sich auch ein für mehr vorausschauende humanitäre Hilfe. Diese Hilfe wird bereitgestellt, bevor ein Katastrophenereignis erwartet wird, denn vorsorgen ist auch in der humanitären Hilfe effektiver und kostengünstiger als heilen. 2023 wird das Auswärtige Amt fünf Prozent seiner Mittel für vorausschauende humanitäre Hilfe bereitstellen.

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