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Klima, Frieden und Sicherheit – warum alles zusammenhängt

Zwei Frauen stehen im Hochwasser waschen ein Kleinkind

Überschwemmungen in Pakistan im September 2022, © AA

23.09.2022 - Artikel

Seit Amtsübernahme von Außenministerin Baerbock bildet die Klimapolitik einen Schwerpunkt der deutschen Außenpolitik. Im Mittelpunkt steht dabei die Verbindung zwischen Klima, Frieden und Sicherheit.

Ob bei der Flutkatastrophe in Pakistan, der Dürre am Horn von Afrika oder den Bränden in Europa, überall auf der Welt sehen wir: Die Klimakrise bedroht Menschenleben. Dies zeigt, der menschengemachte Klimawandel ist nicht nur ein Umweltphänomen, sondern eine Bedrohung für Frieden und Sicherheit.

Klimakrise: Katalysator für Konflikte und Spannungen

Der steigende Meeresspiegel, Rekordtemperaturen, häufiger auftretende Wetterextreme und das wachsende Risiko von Umweltkatastrophen entziehen Menschen zunehmend die Existenzgrundlage. Wenn die Folgen der Klimakrise mit sozialen, politischen oder wirtschaftlichen Herausforderungen zusammentreffen – wie aktuell der Covid-19 Pandemie, dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine oder steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen – können sie Katalysator sein für Konflikte und Spannungen.

Dies kann man aktuell im Pazifik beobachten, wo der Meeresspiegelanstieg, Küstenerosion und der schwindende Fischbestand zu geopolitischen Spannungen führen. Oder in der Sahel-Region, wo zunehmende Wüstenbildung und Dürren nomadische Viehhirten dazu drängen, in von sesshaften Bauern besiedelte Regionen auszuweichen und Konflikte verschärfen.

Energieversorgung, Klima, Frieden und Sicherheit

Außenministerin Annalena Baerbock auf Palau
Außenministerin Annalena Baerbock auf Palau© Photothek

Klimainduzierte Konflikte wirken sich weltweit auf Lebensgrundlagen, humanitäre Bedarfe und Flucht- und Migrationsbewegungen aus. In vielen Ländern stellen Klimawandelfolgen den politischen und geopolitischen Status Quo in Frage. Spätestens seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und der dadurch ausgelösten Energie- und Lebensmittelkrise ist für jede und jeden spürbar: Die Themen Energieversorgung, Frieden, Sicherheit und Klima sind eng mit einander verknüpft.

Bei Ihrer Reise nach Palau sagte Außenministerin Baerbock:

Dieser Krieg scheint Tausende Kilometer weit von hier entfernt stattzufinden, doch seine schrecklichen Auswirkungen sind rund um den Globus zu spüren, von Afrika bis Asien, durch steigende Lebensmittel- und Energiepreise und Millionen Menschen, die an Hunger leiden oder gar sterben.

Die Auswirkungen dieses skrupellosen Krieges treffen diejenigen am schwersten, die bereits unter den Folgen der Klimakrise zu leiden haben, aufgrund von Überschwemmungen, Dürren, zerstörerischen Stürmen.

Das macht gnadenlos deutlich, dass der Klimanotstand keine isolierte Krise ist. Er ist die größte sicherheitspolitische Herausforderung unserer Zeit.

Multilaterales Engagement für Klima und Sicherheit

Außenministerin Annalena Baerbock bei einer Podiumsdiskussion beim Treffen Staying ahead of the Curve - Climate Security and International Law am Rande der 77. Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York
Treffen „Staying ahead of the Curve - Climate Security and International Law“ am Rande der 77. Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York am 23.09.2022© Florian Gaertner/photothek.de

Deutschland nutzte seinen nichtständigen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen 2019/20, um das internationale Bewusstsein für die sicherheitspolitischen Folgen des Klimawandels zu schärfen und das Thema auf die Agenda des Sicherheitsrats zu setzen.

Bereits 2018 gründete Deutschland gemeinsam mit dem Inselstaat Nauru die „Group of Friends on Climate and Security“ der Vereinten Nationen. Darüber hinaus unterstützt Deutschland eine Vielzahl von Klimainitiativen im Bereich der Friedensförderung und trägt auf unterschiedliche Weise zur Verankerung von Klima und Sicherheit in den Vereinten Nationen bei.

Auch im Zusammenhang der UN-Klimakonferenzen COP spielt das Thema eine zunehmend größere Rolle. Bei der bevorstehenden COP27 in Ägypten beabsichtigt Deutschland ein Side-Event zu Klima und Sicherheit auszurichten. Bereits bei der COP26 in Glasgow war das Thema mit einem Event im deutschen Pavillon vertreten.

Klima und Sicherheit war auch ein Schwerpunkt des Treffens der G7 Außenministerinnen und Außenminister unter deutschem Vorsitz im Mai 2022. Im Oktober wird Deutschland die Berlin Climate and Security Conference (BCSC) in Berlin ausrichten und die „Climate, Environment, Peace and Security“-Initiative ins Leben rufen.

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