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Auf dem Weg zur COP27: Klimaverhandlungen in Bonn

UN-Stadt Bonn

UN-Stadt Bonn, © picture alliance / Hartwig Lohmeyer / JOKER

08.06.2022 - Artikel

Im November findet die COP27 in Ägypten statt. In Bonn treffen sich aktuell rund 4.000 Delegierte zur Vorbereitung. Was sind die sogenannten „Zwischenverhandlungen“? Was steht auf der Agenda? Welche Rolle spielt die „UN-Stadt“ Bonn?

Bis zum 16. Juni treffen sich in Bonn Regierungsvertreter aus aller Welt, um die im Herbst anstehende 27. Weltklimakonferenz (COP27) in Sharm el-Sheikh / Ägypten vorzubereiten. Diese Verhandlungen auf Arbeitsebene sind extrem wichtig. Denn: Bei den Weltklimakonferenzen werden Entscheidungen einstimmig getroffen. Deshalb müssen Positionen vorab ausgelotet werden, um politische Entscheidungen vorzubereiten. Bei den Verhandlungen in Bonn geht es deshalb darum, eine ehrgeizige Agenda zur Reduzierung von Treibhausgasen für die anstehende Weltklimakonferenz zu erreichen. Hierzu gehört auch die Stärkung der Solidarität mit den besonders vulnerablen Ländern.

Staatsministerin Lührmann betonte anlässlich der Einweihung des Climate Towers am 8. Juni:

Die Klimakrise verschärft sich immer mehr. Es ist höchste Zeit, dass wir die international vereinbarten Klimaziele umsetzen. Die Klimaverhandlungen in Bonn sind dafür ein wichtiger Zwischenschritt. Wir wollen ein konkretes Arbeitsprogramm auf den Weg bringen für mehr Klimaschutz und Solidarität bei Klimaanpassung. Denn die Menschen, die am meisten unter der Klimakrise leiden, haben am wenigsten zur Verursachung beigetragen.

Was steht auf der Agenda?

Damit die 1,5°C-Temperaturgrenze nicht überschritten wird, bedarf es weitgehenden Anpassungen. Dafür wird in Bonn das Arbeitsprogramm zu Reduzierung der Treibhausgase vor 2030 verhandelt. Ein wichtiges Thema sind außerdem die Verhandlungen um klimabedingte Verluste und Schäden („loss and damage“). Denn: Arme und vulnerable Gruppen in den am wenigsten entwickelten Ländern sind am stärksten vom Klimawandel betroffen, tragen aber mit ihren geringen Treibhausgasemissionen nur bedingt zur globalen Erwärmung bei.

Auf der Agenda stehen auch die Verhandlungen zur Ausrichtung der globalen Finanzströme auf die Ziele des Pariser Klimaabkommens. Insbesondere Entwicklungsbanken, aber auch private Investitionen müssen zu einer nachhaltigen Transformation der Gesellschaft beitragen. Zudem bereiten die Delegationen die „globale Bestandaufnahme“ vor. Ab 2023 soll alle fünf Jahre Fazit gezogen werden, wo die Welt beim Klimaschutz steht

UN-Stadt Bonn

Die Stadt Bonn ist seit 1995 Sitz des UN-Klimasekretariats (UNFCCC). Dessen Aufgabe ist es, die Vertragsparteien der COP und die Weltklimakonferenzen administrativ und logistisch zu unterstützen. Gemeinsames Ziel ist es, den Ausstoß von Treibhausgasen derart einzuschränken, dass die globale Erwärmung in einem erträglichen Maß bleibt. Auf dem UN Campus in Bonn wurde hierfür ein neuer von Deutschland finanzierter „Climate Tower“ eingerichtet, in dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klimasekretariats zur Bekämpfung der Klimakrise zusammenarbeiten.

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