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Gemeinsam gegen Hunger: Internationale Konferenz für Ernährungssicherheit in Berlin
Internationale Konferenz für Ernährungssicherheit in Berlin, © AA
Russlands Angriff hat nicht nur dramatische Auswirkungen auf die Menschen in der Ukraine, sondern bedroht auch Millionen Menschen weltweit mit Hunger. Die Bundesregierung lädt zu einer Konferenz nach Berlin ein, um über Lösungen zu beraten.
Vertreterinnen und Vertreter von Staaten, internationalen Organisationen und Zivilgesellschaft kommen am 24.06. auf Einladung von Außenministerin Baerbock, Entwicklungsministerin Schulze und Landwirtschaftsminister Özdemir im Auswärtigen Amt in Berlin zusammen. Kurz vor dem G7-Gipfel in Elmau setzt sie das Thema Ernährungssicherheit ganz oben auf die internationale Agenda und schafft ein Forum, gemeinsam mit dem globalen Süden über Lösungen zu beraten.
Wieso der Hunger in der Welt explodiert
Dürren und Auswirkungen des Klimawandels, gestörte Lieferketten aufgrund der COVID-19-Pandemie und bewaffnete Konflikte haben schon vor dem russischen Krieg gegen die Ukraine für Schocks auf den globalen Getreidemärkten gesorgt. Durch den Angriff Russlands hat sich die Situation nun dramatisch zugespitzt. Die Ukraine zählte zu den Hauptlieferanten für viele Länder im globalen Süden und große internationale Hilfsorganisationen. Nun führen Zerstörungen von Infrastruktur, blockierte Häfen und Ernteausfälle zu Versorgungsengpässen. Russland, selbst großer Exporteur von Getreide, hat eigene Exporte zurückgefahren.
Die Folge: Leere Regale, die Preise schießen in die Höhe, viele Menschen können sich nicht mehr mit den Nötigsten versorgen, Notfall-Rationen werden verkleinert. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) teilt mit, dass aktuell 345 Millionen Menschen – das sind mehr als vier Mal so viele Menschen wie in Deutschland leben – weltweit nicht ausreichend zu essen haben
Hunger als Waffe
Russland setzt mit dem gezielten Angriff auf die Kornkammern der Ukraine den Hunger als Waffe ein. Die russische Propaganda streut zynische Desinformation und zielt darauf ab, die internationale Gemeinschaft zu destabilisieren und zu spalten. Unter anderem wird wahrheitswidrig und durchschaubar behauptet, internationale Sanktionen, nicht der Krieg, seien Schuld am Leid der Menschen. Fakt ist: Es gibt keine Sanktionen gegen die Ausfuhr von Nahrungsmitteln. Russland könnte die Situation von einem Tag auf den anderen verbessern – wenn es nur wollte.
Das tut Deutschland gegen den Hunger in der Welt
Deutschland ist schon lange im Kampf gegen Hunger in der Welt engagiert, beispielsweise durch die Stärkung von Ernährungssystemen und als zweitgrößter Geber von humanitärer Ernährungshilfe weltweit. Aktuell übernimmt Deutschland besondere internationale Verantwortung: Die Bundesregierung unterstützt als Vorsitz der G7-Staaten die Bemühungen des Generalsekretärs der Vereinten Nationen und hat zudem ein Globales Bündnis für Ernährungssicherheit initiiert. Insgesamt wird Deutschland dieses Jahr rund 4 Milliarden Euro für humanitäre Hilfe und krisenfeste Ernährungssysteme investieren.
Podcast zum Thema
Im Vorfeld der Konferenz haben sich unsere Kollegen Joachim Knodt und Friedrich Schröder im „Podcast vom Posten“ mit Regina Feindt ausgetauscht, die für die Welthungerhilfe in Simbabwe im Einsatz ist. Die Drei sprachen unter anderem darüber, wie sich die Ernährungskrise konkret in Simbabwe und anderswo auswirkt und was die internationale Gemeinschaft unternimmt, um die Not zu lindern. Hören Sie mal rein!