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Evaluierung

13.12.2023 - Artikel

Das eigene Handeln kritisch hinterfragen: Wie das Auswärtige Amt seine Arbeit evaluiert.

Warum evaluiert das Auswärtige Amt?

Moderne Außenpolitik umfasst mehr als „klassische“ Diplomatie. Viele seiner außenpolitischen Ziele verfolgt das Auswärtige Amt mit Programmen und Projekten, finanziert aus Haushaltsmitteln , beispielsweise in der Humanitären Hilfe oder in Stabilisierungskontexten. Da es sich um öffentliche Gelder handelt, ist besonders wichtig, ihren wirtschaftlichen Einsatz sicherzustellen und eventuellen Verbesserungsbedarf rechtzeitig zu erkennen. Das Auswärtige Amt überprüft dies auch durch die externe Evaluierung von Projekten, Programmen und Strategien. Für die Prüfung und Messung der Wirksamkeit (außen)politischer Maßnahmen stellt die Evaluierung eines der wichtigsten Instrumente dar.

Die Ergebnisse von Evaluierungen sind Bestandteil der Rechenschaftslegung gegenüber dem Bundestag und dem Bundesrechnungshof. Außerdem fördern regelmäßige Evaluierungen das institutionelle Lernen – so können Maßnahmen besser gesteuert und weiterentwickelt werden. Evaluierungen verdeutlichen, wie außenpolitische Maßnahmen mithilfe bestimmter Inputs (Finanzen, Personal, Material) und Outputs (Produkte, Dienstleistungen, Vermittlung neuer Kenntnisse und Fähigkeiten) zu Veränderungen, so genannten Outcomes beitragen. Treten die angestrebten Wirkungen ein, ist der Beitrag zu den außenpolitischen Zielen effektiv – falls nicht, ist ein Nach- oder Umsteuern möglich.

Wie wird evaluiert?

Evaluierungen beruhen auf empirischen sozialwissenschaftlichen Forschungsmethoden. Dabei geht es vor allem um die OECD-DAC Evaluierungskriterien: Relevanz, Effektivität, Effizienz, Kohärenz, Impakt (Wirkung) und Nachhaltigkeit bzw. Anschlussfähigkeit. So gewährleistet das Auswärtige Amt eine wirkungsbasierte und zielorientierte Nachsteuerung außenpolitischer Maßnahmen.

Die politische Relevanz eines Vorhabens sowie die mögliche Übertragbarkeit des gewählten Ansatzes auf ähnliche Kontexte sind wichtige Faktoren für die Auswahl eines Projekts für die Überprüfung durch Evaluierung. Das Auswärtige Amt arbeitet mit einem unabhängigen Evaluierungspanel zusammen. Es besteht aus externen, fachlich unabhängigen Expertinnen und Experten, die das Auswärtige Amt ehrenamtlich beraten.

Was wird gerade evaluiert?

Im Rahmen einer ressortgemeinsamen strategischen Evaluierung mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und dem Bundesministerium des Inneren und für Heimat (BMI) wurde das zivile Afghanistan-Engagement der Bundesregierung untersucht. Der abschließende Evaluierungsbericht liegt nun vor und enthält Handlungsempfehlungen, die sowohl für ein mögliches künftiges Engagement in Afghanistan als auch in anderen fragilen oder Krisen-Kontexten von Nutzen sein werden.

Im März 2022 wurde der Evaluierungsbericht des Irak-Engagements von AA und BMZ veröffentlicht. Die Analyse, welche zivilen Instrumente gut funktionieren und wo Verbesserungen sinnvoll sind, ist wichtig, um zum Beispiel das Stabilisierungsengagement oder die humanitäre Hilfe in Irak noch besser zu machen.

Unterhalb der strategischen Ebene beauftragt das AA auch externe Programmevaluierungen, in welchen einzelne Maßnahmenbündel auf Länder-, Regional oder Fachbereichsebene untersucht werden. Dies ermöglicht die Analyse wichtiger projektübergreifender Steuerungsaspekte und dient der Ausrichtung der Projektarbeit.

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