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Nach den Erdbeben: Deutschland hilft den Menschen in der Türkei und Syrien

Die UNHCR stellt seit dem Erdbeben Versorgung für Notunterkünfte bereit

Die UNHCR stellt seit dem Erdbeben Versorgung für Notunterkünfte bereit, © UNHCR

21.08.2023 - Artikel

Die Erdbeben im Februar 2023 zählen zu den schlimmsten Naturkatastrophen der letzten hundert Jahre. Mehr als 57.000 Menschen fielen den Beben zum Opfer, über 120.000 wurden verletzt. Mehr Informationen darüber, wie Deutschland die Menschen in Syrien und der Türkei unterstützt, finden Sie hier.

Die Situation in den Erdbebengebieten: Wie ist die aktuelle Lage?

Sechs Monate nach der Erdbebenkatastrophe leben hunderttausende Menschen weiter in Notunterkünften, zum Beispiel in Zelten oder Containerbauten. Nahrung und medizinische Versorgung sind in vielen Regionen knapp. Die Versorgung mit sauberem Wasser ist nach wie vor eine große Herausforderung, viele zerstörte Wasserleitungen und Abwasser-Systeme müssen noch repariert werden. Besonders Kinder und Jugendliche kämpfen mit den Folgen der Erdbeben, sie sind von den katastrophalen Erlebnissen traumatisiert. Viele Schulen haben seit Monaten geschlossen, ein geregelter Alltag ist für sie weit entfernt.

Unterstützung für die Menschen in Syrien und der Türkei

Eine Frau trägt von der UNHCR bereitgestellte Decken
Eine Frau trägt von der UNHCR bereitgestellte Decken© UNHCR

Die Bundesregierung hat für die Menschen in der Türkei und in Syrien dieses Jahr fast 240 Millionen Euro Hilfe zugesagt. Damit ist Deutschland unter den Top Drei der wichtigsten Geberländer für die vielen Menschen in Not. Die Hilfe umfasst die Kosten für Such- und Bergungsteams, die unmittelbar nach der Katastrophe zum Einsatz kamen, für humanitäre Hilfe, zum Beispiel der Verteilung von dringend benötigten Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Medikamenten und für längerfristige zielgerichtete Unterstützung für die Menschen in Not. Mit dem Geld möchten wir den betroffenen Menschen ein Überleben in Würde und Sicherheit ermöglichen. Dabei haben wir die besonderen Bedarfe von Frauen und Mädchen gemeinsam mit UN WOMEN im Blick. Denn Krisen haben unterschiedliche Auswirkungen auf Frauen und Männer. In Krisenzeiten verschärfen sich bestehende Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern häufig. Frauen und Mädchen brauchen zum Beispiel besonderen Schutz, wenn es an Privatsphäre und Sicherheit in Gemeinschaftsräumen mangelt.

Hilfe für die Menschen in Syrien: eine besondere Herausforderung

Gesundheitliche Versorgung von Betroffenen des Erdbebens in Syrien
Gesundheitliche Versorgung von Betroffenen des Erdbebens in Syrien© Malteser International

Besonders in Nordwest-Syrien, wo die humanitäre Lage ohnehin extrem angespannt ist und zahlreiche syrische Binnenvertriebene leben, gab es enorm viele Tote und Verletzte. Als einer der größten Unterstützer der Menschen dort hat Deutschland bereits vor den Erdbeben humanitäre Hilfe geleistet und verfügt über ein belastbares Netzwerk von Partnerorganisationen vor Ort. Dank dieses Netzwerks konnten wir nach den Erdbeben Hilfe schnell auf die Beine stellen und in diesem Jahr bereits 135 Millionen Euro umsetzen. Deutschland ist als zweitgrößter Geber auch an den Hilfslieferungen der Vereinten Nationen beteiligt, die über drei Grenzübergänge aus der Türkei nach Nordwest-Syrien gehen. Es ist besonders wichtig, dass Hilfslieferungen verlässlich und ohne Einfluss des Regimes in Damaskus weiter die Bedürftigsten im Nordwesten Syriens erreichen. Auch im Gesundheitssektor sind wir präsent und unterstützen zum Beispiel die Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten, die zeitweise nicht mehr wie vor dem Erdbeben in der Türkei behandelt werden konnten.

Erleichtertes Visumverfahren für Betroffene

Neben der humanitären Hilfe hatte das Auswärtige Amt zusammen mit dem BMI bereits kurz nach den verheerenden Erdbeben auch ein erleichtertes Visumverfahren für Betroffene aus den Erdbebengebieten aufgelegt: Sie konnten in einem vereinfachten und pragmatischen Verfahren von engen Familienangehörigen für einen vorübergehenden Aufenthalt nach Deutschland eingeladen werden. Und auch das Visaverfahren zum Zwecke des Daueraufenthalts wurde vereinfacht: So wurden an den Visastellen Istanbul und Beirut Termine zur Familienzusammenführung aufgestockt und Antragstellende aus den von den Erdbeben betroffenen Regionen bei der Terminvergabe bevorzugt. Dies galt insbesondere für den Familiennachzug zu subsidiär schutzberechtigten syrischen Staatsangehörigen. Beim Ehegattennachzug von syrischen Antragstellenden wurde ferner in vielen Fällen auf den gesetzlich erforderlichen Nachweis einfacher Kenntnisse der deutschen Sprache verzichtet.

Unsere Visastellen in der Region konnten so insgesamt über 16.900 Visa ausstellen. Mehr als 12.300 dieser Visa waren Schengenvisa und mehr als 4.000 Visa zum Daueraufenthalt im Rahmen des Familiennachzugs. Da die Nachfrage nach derartigen Visa immer weiter rückläufig war, wurde das Verfahren am 6. August eingestellt.

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