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Deutschland und Portugal – Gemeinsam für Europa

Schülerinnen und Schüler beim Schülertheaterwettbewerb 2019 in Almada

Schülerinnen und Schüler beim Schülertheaterwettbewerb 2019 in Almada, © Carlos Pedrosa

04.12.2020 - Artikel

Deutschland und Portugal stimmen sich gemeinsam mit Slowenien seit zwei Jahren intensiv zu ihrer aktuellen Trio-Präsidentschaft des Rates der Europäischen Union ab. Viele Projekte in Wirtschaft und Kultur zeigen die vielfältigen bilateralen Beziehungen.

Eigentlich hätte alles ganz anders kommen sollen. Als vor zwei Jahren die Vorbereitungen für die aufeinanderfolgenden EU-Ratspräsidentschaften von Deutschland, Portugal und Slowenien im Zeitraum von Juli 2020 bis Dezember 2021 begannen, war man sich einig, dass in diesen 18 Monaten vor allem die Beziehungen der EU zum Vereinigten Königreich und die europäische Antwort auf den Klimawandel ganz oben auf der Agenda stehen sollten. Zahlreiche Treffen im sogenannten Trio-Format fanden in Berlin, Lissabon und Ljubljana zwischen Vertretern deutscher, portugiesischer und slowenischer Ministerien statt, um unsere gemeinsame Agenda für Europa zu definieren.

Mit der Coronavirus-Pandemie ist nun aber die wirtschaftliche und soziale Erholung Europas an die erste Stelle der Tagesordnung gerückt. Der portugiesischen Stimme kommt auch in diesen Debatten eine besondere Bedeutung zu. Denn Portugal spricht aus eigenen Erfahrungen der erfolgreichen Überwindung der Folgen der Euro-Krise.

Dabei bleibt Portugal für Deutschland ein besonders wichtiger pro-europäischer Partner. Die deutsch-portugiesischen Beziehungen sind vor allem so stark, weil sie auf einer gemeinsamen Basis aufbauen: nämlich dem geteilten Bekenntnis zur Europäischen Union und den europäischen Werten. Schon beim Übergang zur Demokratie in den 1970er Jahren haben deutsche Parteien gezielt portugiesische pro-demokratische Akteure unterstützt. Der Fall der Diktatur war schließlich Voraussetzung für den Beitritt Portugals in die Europäische Gemeinschaft, der Vorgängerorganisation der heutigen Europäischen Union.

Portugal wird Partnerland der Hannover Messe 2021: Feierliche Vertragsunterzeichnung in der Residenz des Deutschen Botschafters am 7. Oktober 2020.
Portugal wird Partnerland der Hannover Messe 2021: Feierliche Vertragsunterzeichnung in der Residenz des Deutschen Botschafters am 7. Oktober 2020.© Carlos Porfírio – Puro Conceito

Starke Wirtschaftsbeziehungen für ein starkes Europa

Zu den vielen Lehren der Coronavirus-Pandemie zählt auch, dass die europäische Wirtschaft in Schlüsselbereichen resilienter werden sollte, um die Grundversorgung unserer Bevölkerungen zu gewährleisten und die Volkswirtschaft besser vor externen Schocks zu schützen. Deutschland und Portugal verbinden bereits hervorragende Wirtschaftsbeziehungen. Deutschland ist derzeit der größte ausländische Arbeitgeber in Portugal: die über 400 deutschen Unternehmen stellen ca. 50.000 Arbeitsplätze. Gleichzeitig kommt Deutschland als einer der größten Handelspartner Portugals eine besondere Rolle zu.

Als Partnerland der Hannover Messe 2022 wird der Wirtschafts- und Investitionsstandort Portugal in Deutschland und auf der gesamten Welt eine größere Sichtbarkeit zukommen. Insbesondere die Bereiche Digitalisierung und erneuerbare Energien haben ein hohes Potential zur Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Portugal. Auch der nationale Wiederaufbauplan der portugiesischen Regierung ist ganz zeitgemäß auf die Umsetzung der „Doppeltransition“ in den Bereichen Digitales und Nachhaltigkeit ausgelegt. Darüber hinaus ist die Entscheidung für Portugal ein wichtiges Signal an unsere europäischen Partner in einer Zeit, in der es gilt die Souveränität und Resilienz der europäischen Wirtschaft zu stärken. Die Deutsche Botschaft Lissabon und die Deutsch-Portugiesische Handelskammer haben dieses Unterfangen initiiert und von Anfang an begleitet.

Gemeinsam für europäische Verständigung

Auch die kulturellen und gesellschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Portugal sind eng. Ab 2021 soll der Deutsch-Portugiesische Journalismuspreis jährlich besonders gute journalistische Beiträge über das jeweils andere Land prämieren. Im selben Jahr hat auch die portugiesische Literaturszene die besondere Gelegenheit, sich als Gastland der Leipziger Buchmesse vor einem großen deutschen Publikum zu präsentieren.

Um mehr junge Portugiesinnen und Portugiesen zu motivieren, Deutsch als Fremdsprache zu lernen, unterstützt das Goethe Institut über 50 Schulen in ganz Portugal bei der Gestaltung und Verbesserung ihres Deutschlehrangebots. Unter den zahlreichen Aktivitäten der Sprachförderung ist auch ein Schülertheaterwettbewerb in deutscher Sprache, der jedes (coronafreie) Jahr in Almada am südlichen Tejo-Ufer ausgetragen wird. Dort ist außerdem das professionelle Festival de Almada beheimatet, das größte Theaterfestival Portugals und Kooperationspartner mehrerer führender deutscher Bühnen. Als eines der wenigen portugiesischen Kulturfestivals konnte dieses auch im Coronasommer 2020 in angepasster Form stattfinden.

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