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Internationaler Schienenverkehr

20.08.2019 - Artikel

Mehr Verkehr soll auf die Schiene verlagert werden. Dies erfordert einen integrierten europäischen Eisenbahnraum, die Öffnung des internationalen Eisenbahnverkehrs für den Wettbewerb und die Etablierung gemeinsamer internationaler Standards.

Züge am Überseehafen in Bremerhaven
Züge am Überseehafen in Bremerhaven© picture-alliance/dpa

Integration des europäischen Schienenverkehrs

Die Integration des europäischen Schienenraums ist wichtiges Ziel der Bundesregierung. Durch die Organisation in nationalen Staatsbahnen waren die Eisenbahnen zu lange auf die zu klein gewordene Dimension der Einzelstaaten beschränkt. Für Marktanteile und Zukunftschancen der Eisenbahnen sind die Bedingungen des europäischen Verkehrsmarktes in Zukunft wesentlich wichtiger als der nationale Bezugsrahmen.

Ein ICE auf freier Strecke in der Nähe von Ulm.
Ein ICE auf freier Strecke in der Nähe von Ulm.© picture alliance/Joker

Auf europäischer Ebene ist die Frage des freien Zugangs zum Schienennetz, der trotz des gemeinsamen Binnenmarkts auch heute noch nicht europaweit garantiert ist, von besonderer Bedeutung. Vor diesem Hintergrund unterstützt die Bundesregierung die Vorschläge der EU, einen integrierten europäischen Eisenbahnraum im Güter- und Personenverkehr aufzubauen. Es gilt darüber hinaus, den internationalen Eisenbahnverkehr einschließlich der Schienennetze weiter für den Wettbewerb zu öffnen.

Etablierung gemeinsamer Standards

Ein wesentliches Hemmnis für eine schnelle Anpassung der Eisenbahn an die Erfordernisse des europäischen Verkehrsmarktes ist die noch unvollendete technische Harmonisierung. Deutschland strebt die Entwicklung und Umsetzung gemeinsamer Standards im internationalen Schienenverkehr und die Bildung von Schnittstellen zu bestehenden Systemen – die sogenannte „Interoperabilität“ – an. Die Herstellung von Interoperabilität im europäischen Eisenbahnraum soll einen europäischen Eisenbahnverkehr ohne Grenzaufenthalte ermöglichen, den europäischen Binnenmarkt für industrielle Anbieter im Bereich der Eisenbahnen fördern und die Wettbewerbsfähigkeit der Eisenbahnen stärken.

Interkontinentale Schienenverbindungen bedürfen darüber hinaus eines einheitlichen Rechtsrahmens mit allgemeinverbindlichen Regelungen zu Zoll,- Versicherungs-, Haftungs- und Sicherheitsfragen.

Ein Containerzug auf dem Weg zum Hamburger Hafen.
Ein Containerzug auf dem Weg zum Hamburger Hafen.© picture alliance/nordphoto

Neben den europäischen Netzen wird auch der Ausbau des euro-asiatischen Landverkehrs angestrebt. Der Güterverkehr auf der Schiene zwischen Deutschland und den Ländern Asiens soll beschleunigt und dadurch attraktiver werden. Die Zwischenstaatliche Organisation für den internationalen Eisenbahnverkehr (OTIF) mit Sitz in Bern, zu deren Mitgliedern auch die Bundesrepublik Deutschland zählt, setzt sich auf internationale Ebene für die Weiterentwicklung der durchgehenden internationalen Beförderung von Personen und Gütern ein.

Güterverkehr auf die Schiene verlagern

Die Eisenbahn ist neben der Binnenschifffahrt – ein besonders umweltfreundlicher und sicherer Verkehrsträger. Deshalb soll die Verkehrsleistung im Güterverkehr auf der Schiene in den nächsten Jahren deutlich erhöht werden. Die Deutsche Bahn AG hat sich zum führenden Anbieter von Schienengütertransporten in Europa entwickelt. Das Auswärtige Amt und die Auslandsvertretungen unterstützen die internationalen Bemühungen deutscher Schienenverkehrsunternehmen im Güter- und Personenverkehr.

Weitere Informationen:

Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur

Deutsche Bahn AG

Zwischenstaatliche Organisation für den internationalen Eisenbahnverkehr (OTIF)

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