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Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Union
PAPS-Gebäude (Political Affairs, Peace and Security) der Afrikanischen Union in Addis Abeba © Florian Gaertner/photothek.de
In einer multipolaren Welt ist es wichtig, dass die Stimme Afrikas weltweit gehört wird. Der Afrikanischen Union kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Wie und warum Deutschland die AU unterstützt erfahren Sie hier.
Als einzige kontinentale afrikanische Organisation umfasst die Afrikanische Union (AU) alle 54 afrikanischen Staaten und Westsahara. Gegründet wurde die AU 2002, um die politische und wirtschaftliche Integration Afrikas voranzutreiben. Insbesondere soll die AU die Sicherung von Frieden und Sicherheit, nachhaltige Entwicklung, Demokratie, Menschenrechte und gute Regierungsführung in Afrika fördern. So hat es die AU in ihrer Agenda 2063 festgehalten. Im September 2023 wurde die AU als vollwertiges Mitglied in die G20 aufgenommen. Deutschland hat den Beitrittsprozess wesentlich unterstützt.
Beziehungen zu Deutschland und der EU
Aus unserer Geschichte wissen wir, wie wichtig regionale Integration und Zusammenarbeit sind. Deutschland gehört seit vielen Jahren zu den wichtigsten Partnern der AU und ist seit ihrer Gründung ihr größter bilateraler Förderer. Zu den Schwerpunkten der Zusammenarbeit zählen neben Frieden und Sicherheit, nachhaltiger Wirtschaftsentwicklung und Ausbildung und Beschäftigung, auch Gesundheit, soziale Sicherung sowie erneuerbare Energien und Energieeffizienz.
Auch die EU gehört zu den Kernpartnern der AU, auch im Hinblick auf finanzielle Unterstützung und den Aufbau von Kompetenzen. Hochrangige Treffen zwischen beiden Organisationen finden seit dem Jahr 2000 in regelmäßigen Abständen statt. Zuletzt fand im November 2025 der EU-AU-Gipfel in Angola statt.
Tragende Säule der Zusammenarbeit mit der EU ist das EU-Afrika-Global-Gateway-Investitionspaket, das auf dem EU-AU-Gipfel 2022 beschlossen wurde. Es sieht Investitionen in Höhe von 150 Milliarden Euro bis 2027 in Afrika vor, in den Bereichen Infrastruktur, Digitales, Energie, Transport, Gesundheit, Bildung und Forschung.
Auch bei der Zusammenarbeit für Frieden und Sicherheit ist die EU zentraler Partner der AU. Im Rahmen der Europäischen Friedensfazilität (EPF) unterstützt die EU die Finanzierung afrikanisch-geführter Friedenseinsätze mit AU-Mandat, darunter u.a. die AU-Mission AUSSOM in Somalia.
Afrikanische Friedens- und Sicherheitsarchitektur (APSA)
Der Leitspruch „African-led solutions for African problems“ prägt auch die afrikanische Friedens- und Sicherheitsarchitektur. Dahinter steht die Zielsetzung, dass die afrikanischen Staaten und ihre Regionalorganisationen (RECs) selbst die Hauptverantwortung für Frieden und Sicherheit auf dem Kontinent übernehmen. Die African Peace and Security Architecture (APSA) bildet gemeinsam mit der Afrikanischen Governance-Architektur (AGA) das Kernelement der Friedens- und Sicherheitspolitik der AU. Dazu gehören auch AU-Friedensoperationen auf dem afrikanischen Kontinent.
Deutschland unterstützt die AGA/APSA finanziell und technisch. Dies umfasst unter anderem Frühwarn-Systeme, zivile Komponenten militärischer Einsätze sowie Post-Konflikt-Wiederaufbau. Zusätzlich unterstützt Deutschland die AU bei der Verbesserung des Grenzmanagements. Das beinhaltet Zusammenarbeit im Bereich Demarkierung von Grenzen, beim Aufbau professioneller, rechtsstaatsbasierter nationaler und regionaler Polizeikräfte, bei Cybersicherheit sowie bei der Bekämpfung der Kleinwaffenproliferation.
Afrikanische Freihandelszone (AfCFTA)
Die im Jahr 2021 ins Leben gerufene panafrikanische Freihandelszone (AfCFTA) ist ein Leuchtturmprojekt der AU-Agenda 2063. Sie zielt darauf ab, eine Freihandelszone zu schaffen, die alle Staaten Afrikas umfasst. Dies geschieht durch den Abbau von Zöllen und anderen Handelshemmnissen wie zum Beispiel unterschiedliche Produktstandards und baut dabei auf die regionale Integration der acht RECs auf dem afrikanischen Kontinent auf. Ein Großteil der afrikanischen Staaten hat das Abkommen bereits ratifiziert. Bei vollständiger Umsetzung besitzt der afrikanische Kontinent das Potential, der weltweit fünfgrößte Wirtschaftsraum zu werden. Deutschland gehört zu den größten Unterstützern der AfCFTA, auch deutsche und europäische Unternehmen würden von einer solchen Freihandelszone profitieren, die den Handel zwischen Europa und Afrika stärken würde.
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