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Der Haushalt des Auswärtigen Amts 2026: Weichenstellung für eine starke Außenpolitik

Außenminister Wadephul spricht in der Generaldebatte im Bundestag zum Haushalt

Außenminister Wadephul spricht in der Generaldebatte im Bundestag zum Haushalt © picture alliance/dpa | Elisa Schu

09.12.2025 - Artikel

Mit einem Haushaltsvolumen von rund 6 Milliarden Euro für das Jahr 2026 stellt sich das Auswärtige Amt den globalen Herausforderungen und setzt auf eine Außenpolitik, die auch in schwierigen Zeiten entschlossen und handlungsfähig bleibt.

Unser Haushalt unterstreicht nicht nur Deutschlands Verantwortung in der Welt, sondern auch den klaren Fokus auf die grundlegenden Ziele – Freiheit, Sicherheit und Wohlstand – als Leitlinien für unsere Außenpolitik.

Sicherheit und Wohlstand in Europa und weltweit durch Unterstützung bei der Krisenbewältigung

In einer Welt, die von geopolitischen Spannungen und zahlreichen Konflikten geprägt ist, ist Deutschlands Außenpolitik mehr denn je auf die Förderung von Frieden und Stabilität ausgerichtet. Der anhaltende Krieg in der Ukraine, die angespannte Lage im Nahen Osten und die humanitären Krisen in Afrika erfordern entschlossene Maßnahmen.

Deutschland spielt eine aktive Rolle sowohl in der Krisenbewältigung als auch in der Stabilisierung betroffener Regionen, sei es durch humanitäre oder präventive Maßnahmen. Der Haushaltsplan für 2026 zeigt, dass Deutschland trotz der angespannten finanziellen Lage ein verlässlicher Partner in der internationalen Krisenhilfe bleibt – sowohl bei akuten Notlagen als auch in längerfristigen Konfliktregionen wie der Ukraine, Gaza und Sudan.

Die 1,048 Milliarden Euro, die für humanitäre Hilfe vorgesehen sind, fließen in Soforthilfe für die betroffenen Menschen und helfen, die größte Not zu lindern. Ein Beispiel dafür ist die Unterstützung bei der Minenräumung in Konfliktzonen, die essentielle Voraussetzungen für den Wiederaufbau und die Rückkehr von Sicherheit schafft.

Weitere Mittel von 353 Millionen Euro tragen zur Stabilisierung von betroffenen Regionen bei und ermöglichen es, nach der akuten Phase Gewalt einzudämmen und mit dem Wiederaufbau zu beginnen. Dazu gehören Friedensmediation, Bekämpfung und Prävention extremistischer Gewalt, Bekämpfung transnationaler organisierter Kriminalität, Reform des Sicherheitssektors, Entwaffnung, Demobilisierung und Reintegration, Stärkung von legitimen staatlichen Strukturen und Verbesserung der Lebensbedingungen, sowie Demokratie- und Rechtsstaatsförderung.

Ein zentrales Thema bleibt die Lage im Nahen Osten, insbesondere der Wiederaufbau von Gaza. Hier leistet Deutschland bereits heute dringend benötigte humanitäre Hilfe und wird sich auch künftig in der internationalen Gemeinschaft für den Wiederaufbau Gazas starkmachen. Gemeinsam mit unseren Partnern setzen wir den 20-Punkte-Plan für Gaza um. Darüber hinaus unterstützen wir die kürzlich vom UN-Sicherheitsrat mandatierten Stabilisierungsmissionen für Gaza mit dem Ziel, eine nachhaltige Stabilisierung der Region zu erreichen.

Verantwortung für globale Stabilität

Die Sicherheit bleibt ein essentieller Pfeiler der deutschen Außenpolitik, und auch der Haushalt 2026 trägt diesem Aspekt Rechnung. In Zeiten wachsender Bedrohungen für die internationale Ordnung, wie dem anhaltenden russischen Angriffskrieg in der Ukraine, hat Deutschland seine Unterstützung für militärische und zivile Maßnahmen verstärkt. Die gemeinsam durch das Bundesministerium der Verteidigung und das Auswärtige Amt bewirtschaftete Ertüchtigungsinitiative wurde substanziell erhöht. Ein Volumen von rund 12 Milliarden Euro (einschließlich Einnahmen und Rückflüssen) für die militärische Unterstützung der Ukraine zeigen, dass Deutschland bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, um die Sicherheit in Europa und darüber hinaus zu wahren.

Zudem bleibt Deutschland in der internationalen Zusammenarbeit flexibel und kann schnell auf neue Bedrohungen reagieren, sei es durch Naturkatastrophen oder plötzliche geopolitische Spannungen. Durch eine effiziente Haushaltsführung werden Mittel auch kurzfristig umgeschichtet, um auf akute Krisen schnell zu reagieren und Sicherheit in betroffenen Regionen zu gewährleisten.

Unterstützung für Bildung und Wissenschaft

Ein zentrales Element des Haushalts ist die Verteidigung unserer Freiheit in einer zunehmend polarisierten Welt. Bildung und kulturellem Austausch kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Der Haushaltsplan 2026 fördert deswegen weiterhin im Umfang von knapp einer Milliarde Euro die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik (AKBP). Ein wichtiger Bestandteil dieser Politik sind die 136 deutschen Schulen und das Goethe-Institut, die als Brücken Deutschlands in die Welt fungieren, zum Verständnis unseres Landes im Ausland beitragen und unsere Interessen und Werte vermitteln.

Durch die Unterstützung von Bildung und Wissenschaft, etwa über den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und die Alexander von Humboldt-Stiftung, bleibt Deutschland ein globaler Förderer der freien Wissenschaft und des interkulturellen Austauschs.

Qualifizierte Fachkräfte: Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft

Auch im Jahr 2026 hat die Gewinnung qualifizierter Arbeitskräfte einen zentralen Stellenwert für die deutsche Wirtschaft, die weiterhin vor der Herausforderung des Fachkräftemangels steht. Das Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten (BfAA), das 2021 mit der Aufgabe betraut wurde, die Visabearbeitung für qualifizierte Arbeitskräfte zu koordinieren, spielt eine entscheidende Rolle bei der Integration von internationalen Talenten. Mit einer Erhöhung des Budgets auf 67,5 Millionen Euro für 2026 wird das BfAA in der Lage sein, die Fachkräfteeinwanderung weiter zu stärken – von der Visavergabe bis hin zur Unterstützung bei der Integration in den Arbeitsmarkt.

Effizient und handlungsfähig trotz Einsparungen

Auch im Jahr 2026 bleibt das Auswärtige Amt trotz Einsparungen im Stellenhaushalt voll handlungsfähig. Mehr als 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 225 Auslandsvertretungen und in der Zentrale in Berlin setzen mit großem Engagement Deutschlands außenpolitische Ziele um. Trotz notwendiger Haushaltsanpassungen bleibt Deutschland in der Lage, auch in Krisenzeiten seine globalen Aufgaben effektiv wahrzunehmen.

Der Haushaltsplan 2026 sichert eine handlungsfähige Außenpolitik, die den deutschen Interessen und internationalen Verpflichtungen gerecht wird. Durch gezielte Mittelverwendung in Bereichen wie humanitäre Hilfe, Kultur, Bildung und militärische Unterstützung zeigt Deutschland, dass es auch in schwierigen Zeiten seinen Beitrag zur internationalen Krisenbewältigung und Friedenssicherung leisten kann. Der Haushalt 2026 ist somit auch ein klares Bekenntnis zu den Werten, die Deutschlands Außenpolitik prägen.

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