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Geschichte des Gebäudes
Fassade, © REGIERUNGonline/Bienert
Der Dienstsitz des Auswärtigen Amtes am Werderschen Markt verfügt über eine außergewöhnliche Architektur- und Nutzungsgeschichte. Der heutige Altbau wurde in den Jahren 1934 – 1940 als Erweiterungsbau der Reichsbank errichtet. Vorausgegangen war der bis 1945 letzte freie Architekturwettbewerb, an dem u.a. Mies van der Rohe und Walther Gropius teilgenommen hatten. Zur Ausführung kam der Entwurf von Heinrich Wolff, der sowohl konservative als auch moderne Elemente enthielt.
Im Zweiten Weltkriegs war eine der Hauptaufgaben der Reichsbank die Kriegsfinanzierung und besonders die Beschaffung von Gold zum Kauf von Rohstoffen und Rüstungsgütern. Die Reichsbank veräußerte Gold aus den Reserven der eroberten Länder und aus dem Besitz von Opfern des nationalsozialistischen Regimes. Ihre Beteiligung an den Verbrechen in den Konzentrations- und Vernichtungslagern war Anlaß für die Verurteilung ihres Präsidenten zu lebenslanger Gefängnisstrafe bei den Nürnberger Prozessen.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude der Reichsbank erheblich beschädigt; die oberen Stockwerke waren ausgebrannt. Dennoch wurde das Gebäude bereits ab Juni 1945 als Berliner Stadtkontor und seit 1949 als Sitz des DDR-Finanzministeriums wieder genutzt. 1959 zog dann das Zentralkomitee der SED ein, das von hier aus über 30 Jahre lang auf maßgebliche Weise die Politik der DDR bestimmte.
Im Verlauf des Jahres 1990 wurde der Bau „Haus der Parlamentarier“ getauft, da die Abgeordneten der ersten frei gewählten DDR-Volkskammer hier ihre Büros bezogen. Als der Palast der Republik aufgrund der hohen Asbestbelastung geschlossen werden musste, fanden hier auch die letzten Volkskammersitzungen statt, während derer die Abgeordneten u.a. auch den Einigungsvertrag ratifizierten.