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Richard Kuenzer
6. September 1875
23. April 1945
geb. in Freiburg im Breisgau am 6. September 1875. Nach dem Abitur 1893 und dem Einjährig-Freiwilligen-Dienst 1894/95 studierte Kuenzer von 1895 bis 1898 Jura, ging dann in den Justizdienst des Großherzogtums Baden und wurde 1902 für den konsularischen Dienst in das Auswärtige Amt einberufen. 1903 erwarb er den Titel Dr. jur. in seiner Heimatstadt Freiburg. Zwischen 1904 und 1914 arbeitete er an den Auslandsvertretungen in Paris, Kapstadt und Sansibar. Nach Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft in Ägypten und auf Malta kehrte Kuenzer 1920 in das Auswärtige Amt in Berlin zurück. Von November 1921 bis September 1923 leitete er das Generalkonsulat Innsbruck. Am 9. September 1923 wurde er in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Im Anschluss wurde Kuenzer Mitherausgeber der Zeitung „Germania“ (Presseorgan der katholischen Zentrums-Partei). Am 18. Juli 1933 wurde er als engagierter Katholik und ehemaliges Mitglied der Zentrumspartei in den endgültigen Ruhestand versetzt. Auch er schloss sich dem Widerstandskreis um Hannah Solf an und fiel demselben Spitzel zum Opfer wie Otto Kiep.
Als Insasse des Gefängnisses in der Lehrter Straße in Berlin-Moabit wurde er ohne Urteil in der Nacht vom 22. auf den 23. April 1945 von einem SS-Kommando ermordet.