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Geschichten der weltweiten Rückholaktion
Rückholaktion Indien: ein bisschen Festivalstimmung kam im Garten der Botschaft auf, © Meike Blecker
Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland und der Welt sowie eine Reisende erzählen, wie sie die Rückholaktion erlebt haben.
Die Rückholaktion war für das Auswärtige Amt in Berlin und unsere Auslandsvertretungen weltweit ein großer Kraftakt. Auch wenn teilweise Geduld gefragt war angesichts der schwierigen Umstände, konnten am Ende ca. 240.000 Menschen zurück nach Deutschland reisen. Abschließend berichtet eine Reisende von ihren Erfahrungen.
Gestrandet in Indien
Meike ist 27 Jahre alt und arbeitet als Psychologin und Yogalehrerin. Sie ist im Rahmen der Rückholaktion mit einem Charterflug des Auswärtigen Amts aus Indien nach Deutschland gereist.
„Ich war im Februar und März in Nepal und Indien unterwegs und wurde dort von der Corona-Pandemie überrascht. Glücklicherweise habe ich mich, als auch in Indien verstärkt Restriktionen des öffentlichen Lebens beschlossen wurde, in einem Yogazentrum in der Nähe von Rishikesh im Norden Indiens aufgehalten. Dort habe ich gut aufgehoben gefühlt.
Ursprünglich wollte ich am 23. März von Nepal aus zurück nach Europa reisen. Das war jedoch unmöglich, da Nepal bereits ab Mitte März deutscher Staatsbürgerinnen und Staatsbürger die Einreise untersagt hatte. Ich hielt mich zu dem Zeitpunkt noch in Indien auf und hätte für meinen Rückflug zurück nach Nepal einreisen müssen. Zunächst schien es kein Problem zu sein, meinen Rückflug umzubuchen um von Indien aus die Heimreise anzutreten, jedoch überschlugen sich dann auch in Indien die Entwicklungen. Eine reguläre Ausreise aus Indien war nicht mehr möglich, da sämtliche internationalen Flugverbindungen untersagt wurden.
Deshalb habe ich mich am 20.03. für die Rückholaktion angemeldet. Insgesamt bin ich unglaublich froh und dankbar, dass ich auf diesem Wege dann bereits in der folgenden Woche nach Deutschland zurückkehren konnte.
Besonders hat mich beeindruckt, wie viel Zeit sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Botschaft in Neu Delhi sich genommen haben, um meine Fragen mit Geduld und sehr viel Verständnis zu beantworten. Natürlich war die Situation vor Ort sehr im Fluss und es war nicht immer einfach, auf dem aktuellsten Informationsstand zu sein. Zum Beispiel war anfangs nicht klar, wie der Transport zum Flughafen bei der umfassenden Ausgangssperre vor Ort stattfinden konnte bzw. sollte. Ich hatte aber immer das Gefühl, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alles tun, was in ihrer Macht steht, um uns eine Heimreise nach Deutschland zu ermöglichen.
Ein Highlight war definitiv, den Nachmittag vor dem Rückflug im Garten der Deutschen Botschaft in Neu Delhi zu verbringen. Die Stimmung erinnerte fast an ein Festival. Ich glaube, viele von uns waren dankbar, nach diesen aufregenden Tagen einfach ein paar Momente durchatmen und im Austausch mit anderen Reisenden ihre Eindrücke verarbeiten zu können.
Die erste Zeit hier in Deutschland habe ich isoliert bei meinen Eltern auf dem Land verbracht und die Ruhe genossen, um mich nach und nach auf die veränderte Situation in Deutschland einstellen zu können.“