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Überleben sichern: Wie kann Deutschland den Menschen in Syrien helfen?

Mashhad Ruhin camp in Syria

Zwei Mädchen auf ihrem Heimweg von der Schule im Flüchtlingslager Mashhad Ruhin im Nordwesten Syriens, © dpa

15.06.2023 - Artikel

Zwölf Jahre nach dem Beginn des Krieges in Syrien ist die Not der Menschen so groß wie nie zuvor. Wie kann Deutschland Menschen vor Ort unterstützen?

Aufwachsen zwischen Krieg, Armut und Hunger

Ein Kind, das 2011 in Syrien geboren wurde, steht mittlerweile kurz vor dem Teenageralter. Frieden hat es in seiner Kindheit nicht erlebt. Wenn es großes Glück hat, kann es zur Schule gehen – wenn diese nicht wie etwa ein Drittel aller Schulen vom Krieg zerstört worden ist. Wahrscheinlich hat es, wie ein Großteil der Bevölkerung, nur unsichere Alternativen zu sauberem Wasser und womöglich benötigt es wie über fünf Millionen weitere Frauen, Männer und vor allem Kinder im Land Nahrungsmittelhilfe zum Überleben. Schlimmer noch: Das Kind sieht keine Verbesserung der Situation.

Noch nie waren die humanitären Bedarfe der notleidenden syrischen Bevölkerung so hoch wie heute - Tendenz steigend. Hierzu haben die schrecklichen Erdbeben in der Türkei und im Norden Syriens dieses Jahr zusätzlich beigetragen. Damit die von der Syrien-Krise betroffenen Menschen nicht die Hoffnung verlieren und um sie mit dem Nötigsten zu versorgen, bedarf es der fortdauernden Unterstützung der Staatengemeinschaft.

Worum geht es bei der heutigen Syrien-Konferenz in Brüssel?

Heute werden bei einer internationalen Konferenz in Brüssel dringend benötigte Hilfsgelder für die Menschen in Syrien und der Region gesammelt. Deutschland sagt gut 1 Milliarde Euro zu. Das Geld fließt in Hilfsprojekte wie beispielsweise der Deutschen Welthungerhilfe. In den Provinzen Idlib und Aleppo verteilt die Deutsche Welthungerhilfe Lebensmittelgutscheine und Brot, unterstützt Bäckereien bei der Produktion und verteilt zum Beispiel auch Saatgut, Düngemittel und Werkzeuge. Saatgut und Düngemittel werden an Binnenflüchtlinge in Aleppo und Idlib verteilt, damit Syrer und Syrerinnen die lokale Lebensmittelproduktion wieder selber ein Stück weit ankurbeln können und so hoffentlich ein klein wenig Kontrolle über ihr Leben und ihre Sicherheit wiedererlangen. Zudem wird zum Beispiel eine kleine Anzahl von Menschen im Gemüseanbau geschult.

Die Konferenz legt auch einen Schwerpunkt auf die Lage in den Nachbarstaaten, die seit Jahren Hauptaufnahmeländer syrischer Flüchtlinge sind. Hierzu gehören Türkei, Libanon, Jordanien, Irak und Ägypten. Die Flüchtlinge haben das Recht auf die Bereitstellung einer adäquaten Unterkunft, von Hygiene- und Gesundheitsversorgung, Sicherheit, Schutz und Nahrung. Die Bundesregierung unterstützt diese Länder, die Herausforderungen zu meistern, die mit der Versorgung der Flüchtlinge verbunden sind.

Letztlich wird jedoch nur eine politische Lösung des Konflikts die Grundursachen des Leids adressieren können. Die Resolution 2254 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen legt dafür die Grundlage. Entsprechend setzt sich die Bundesregierung gemeinsam mit ihren Partnern für eine friedliche Lösung des Konflikts entlang dieser Resolution ein.

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