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Staatsministerin Müntefering vor ihrer Reise zum Treffen der G20-Kulturminister in Rom

29.07.2021 - Pressemitteilung

Vor dem Treffen der G20-Kulturminister am 29. und 30. Juli in Rom sagte die Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik, Michelle Müntefering, heute (29.07.):

Für den internationalen Kulturaustausch brauchen wir weltweit starke Partner. Es ist deshalb gut, dass sich die Kulturministerinnen und Kulturminister der G20 erstmals persönlich treffen. Die Pandemie hat gezeigt, wie entscheidend der Kultur- und Kreativsektor ist - nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für das soziale und psychische Wohlergehen unserer Gesellschaften. Die Freiheit der Künste ist ein Lebenselixier von Demokratien. Es ist unsere Pflicht, die Freiheit der Künste zu garantieren – etwa durch sichere Arbeitsbedingungen für Künstlerinnen und Künstler und indem wir ihre wirtschaftliche Existenz unterstützen.

Der Schutz des kulturellen Erbes vor den Folgen des Klimawandels ist zu einer wachsenden Herausforderung geworden. In diesem Zusammenhang werde ich während des Treffens zwei Programme aus Deutschland vorstellen. Erstens das neue Programm „Ground Check“, das wissenschaftliche Institutionen, die zu Kulturerhalt arbeiten, international vernetzt und so nachhaltige Entwicklung stärkt und Strategien wirksam ergänzt.

Zweitens stelle ich einen Mechanismus zum Katastropheneinsatz für Kulturgüter vor. Schnelle Reaktion ist im Katastrophenfall eine wesentliche Voraussetzung zum Schutz von Kulturgütern. Deshalb entwickeln wir einen Schnellreaktionsmechanismus, über den Unterstützung für die rasche Rettung von Objekten und Gebäuden mobilisiert werden kann. Neben der Entsendung von Expertinnen und Experten gehört dazu eine modulare Technikausstattung. Diese kann innerhalb von Stunden transportiert und zum Aufbau eines Notfall-Konservierungslabors verwendet werden. Für die Verzahnung dieses Schnellreaktionsmechanismus‘ mit den Instrumenten von anderen internationalen Partnern setze ich mich ganz besonderes ein.

Hintergrund

Die Teilnehmenden des „Hochrangigen Dialogs zur Kultur im Rahmen des G20-Treffens“ im November 2020 haben vereinbart, künftig Kultur als eigenständiges Thema auf die G20-Agenda zu setzen. Deshalb findet in diesem Jahr am 29. und 30.07.2021 in Rom erstmals ein offizielles Treffen der Kulturministerinnen und Kulturminister im G20-Rahmen statt. Italien hat derzeit die Präsidentschaft der G20 inne.

Neben der Überwindung der Corona-Pandemie werden sich die Kulturministerinnen und Kulturminister mit den folgenden Themen beschäftigen:

  • Schutz kulturellen Erbes und Bekämpfung illegalen Handels
  • Bekämpfung der Klimakrise durch Kultur und Berücksichtigung von Klimaaspekten in der Kultur
  • Kapazitätsaufbau durch Training und Bildung
  • Digitaler Wandel und neue Technologien für die Kultur
  • Kultur und Kreativwirtschaft als Antrieb nachhaltiger Entwicklung im Sinne der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen

Staatsministerin Müntefering wird auf Einladung des italienischen Vorsitzes eine Rede zum Schutz des kulturellen Erbes halten. Deutschland engagiert sich umfassend zum Schutz des kulturellen Erbes weltweit und erhält so nicht nur wichtiges Kulturgut, sondern trägt auch zu Frieden und Stabilität bei.

Im EU-Kreis wurden mit den Ratsschlussfolgerungen vom 21. Juni diesen Jahres Weichen für eine Einbeziehung des Kulturgüterschutzes in die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik gestellt. Dieser Erfolg baut auf einer hochrangigen Konferenz der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im November 2020 auf.

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