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Einsatz rund um die Uhr

31.05.2022 - Artikel

Das Krisenreaktionszentrum ist ständig in Alarmbereitschaft und reagiert sofort, wenn etwas passiert, wodurch Deutsche im Ausland gefährdet sein könnten.

Wenn irgendwo auf der Welt eine Krise ausbricht, steigt im Krisenreaktionszentrum die Betriebstemperatur. Ob Entführung, Flugzeugabsturz oder Naturkatastrophe - sofort prüfen die Diensthabenden im Lagezentrum, ob Deutsche betroffen sind. Oft wird ein Krisenstab der Bundesregierung im Auswärtigen Amt einberufen.

Eine zentrale Rolle hat dabei der Krisenbeauftragte. Neben schwierigen Kriseneinsätzen vor Ort leitet dieser im Auftrag der Außenministerin oder des Staatssekretärs den Krisenstab der Bundesregierung im Auswärtigen Amt. Ihm untersteht außerdem das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amts.

Die Sicherheit deutscher Bürgerinnen und Bürger hat oberste Priorität. Im Krisenfall muss alles dafür vorbereitet sein, weltweit rasch handeln zu können. Es gibt viele verschiedene Krisenszenarien, aber eines haben sie gemein: Sie kommen plötzlich und unerwartet. Deshalb muss schnell und umsichtig reagiert werden, wenn die ersten Anzeichen einer Krise eingehen.

Krisen kommen plötzlich und unerwartet

Krisenreaktionszentrum im Auswärtiges Amt
Krisenreaktionszentrum im Auswärtiges Amt© Florian Gaertner/photothek.de

Das Lagezentrum ist mit zwei Personen rund um die Uhr besetzt. Die Nachrichtenlage wird dort besonders aufmerksam verfolgt. Kündigt sich ein Krisenfall an, nehmen die „Beamtinnen und Beamten vom Dienst“ umgehend Kontakt mit der deutschen Auslandsvertretung vor Ort auf, um festzustellen, ob Deutsche betroffen sein könnten.

Im Ernstfall kann es auch vorkommen, dass der Krisenbeauftragte nachts aus dem Schlaf geklingelt wird. Alle wichtigen Entscheidungen werden dann im Krisenstab der Bundesregierung im Auswärtigen Amt vorbereitet und getroffen.

Entscheidungen im Krisenstab

Sei es die schnelle Entsendung eines Flugzeugs der Bundeswehr für eine Evakuierung deutscher Staatsangehöriger, die Bereitstellung von zusätzlichen Konsularbeamtinnen und -beamten zur Unterstützung der Auslandsvertretungen vor Ort oder die Koordinierung von deutscher Hilfe nach einer Naturkatastrophe: Der Krisenstab tritt zu jeder Tages- und Nachtzeit zusammen, um die nötigen Entscheidungen für solche Einsätze zu treffen.

Aktuelles und authentisches Lagebild

Die Zusammensetzung eines Krisenstabs hängt von der Art der Krise ab. Die Leitung hat meist der Krisenbeauftragte, in besonders wichtigen Fällen die Außenministerin oder ein/e Staatssekretär/in. Vertreten sind neben dem Auswärtigen Amt und dem Bundeskanzleramt auch die Bundesministerien der Verteidigung und des Inneren, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie andere Bundesbehörden wie das Bundeskriminalamt, die Bundespolizei und der Bundesnachrichtendienst.

In einer Krise ist die Einschätzung der Auslandsvertretungen von enormer Bedeutung, die Leiterinnen und Leiter der deutschen Botschaften und Generalkonsulate werden daher in den Krisenstab zugeschaltet.

Krise überstanden

Lageraum: Krisenreaktionszentrum im Auswärtiges Amt
Lageraum: Krisenreaktionszentrum im Auswärtiges Amt© Florian Gaertner/photothek.de

Der Krisenstab wird bei Bedarf kurzfristig und wenn nötig auch am Wochenende einberufen. Im Fokus des Krisenstabs stand in jüngster Zeit die Lage in Afghanistan, Israel, Äthiopien und Sudan und vor allem die Kriegsgeschehnisse in der Ukraine.

Vorsorge für den Krisenfall

Neben dem Umgang mit akuten Krisenfällen gehört auch die Vorsorge zu den Aufgaben des Krisenreaktionszentrums. Dazu zählen die Reise- und Sicherheitshinweise, die das Auswärtige Amt für nahezu alle Länder der Welt herausgibt und ständig aktualisiert.

Außerdem werden zusammen mit dem Verteidigungsministerium mehrmals pro Jahr sogenannte Krisenvorsorgeteams entsandt. Diese reisen in potenzielle oder tatsächliche Krisenregionen und treffen dort in Zusammenarbeit mit den Auslandsvertretungen Vorsorgemaßnahmen für den Ernstfall. Es werden Krisenpläne aktualisiert, Sammelpunkte identifiziert und Evakuierungsrouten sondiert. Für rund 90 Länder haben die Teams in den vergangenen Jahren umfangreiche Informationen gesammelt.

Tagesgeschäft im Bürgerservice

Wichtiger Teil des Krisenreaktionszentrums ist der Bürgerservice. Hier gehen alle Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern per E-Mail oder Telefon ein, sei es zu Visaangelegenheiten oder zu politischen Fragen. Durchschnittlich erreichen den Bürgerservice pro Monat bis zu 20.000 schriftliche Anfragen und mehrere tausend Anrufe. Acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beantworten dort die Anfragen. Im Krisenfall können sie innerhalb kürzester Zeit eine „Krisenhotline“ zur Beantwortung einer großen Zahl von Anfragen bereitstellen.

Weitere Informationen

Mit den Reise- und Sicherheitshinweisen möchte Ihnen das Auswärtige Amt bei Ihrer Entscheidung helfen, ob und wohin Sie in das Ausland reisen.

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