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Poliomyelitis (Kinderlähmung)

01.11.2023 - Artikel

Diese hochinfektiöse Viruskrankheit kann vorwiegend im Kindesalter zu bleibenden Lähmungen der Arme, Beine und der Atmung führen. Da die Erkrankung nur beim Menschen vorkommt, gibt es Bemühungen die Poliomyelitis durch weltweite Impfkampagnen auszurotten.

Erreger

Poliomyelitis bzw. Kinderlähmung wird durch Polioviren verursacht. Die Viren werden meist durch Schmierinfektionen über Urin oder Stuhl übertragen, es sind aber auch Tröpfcheninfektionen möglich. Die Viren können sich nur im Menschen (und einigen Affenarten) vermehren und nur von Mensch zu Mensch übertragen werden. Die Inkubationszeit (= Zeit von der Ansteckung bis zum Erkrankungsbeginn) beträgt in der Regel 7 bis 14 Tage, kann jedoch auch zwischen 3 bis 35 Tagen liegen.

Ursprünglich gab es drei sog. Wild-Polioviren. Durch Impfungen gegen Kinderlähmung, die in den 50er Jahren begannen, sind inzwischen zwei Arten der Wild-Polioviren ausgerottet. Nur Wild-Poliovirus Typ 1 kommt noch in wenigen Ländern weltweit vor.

Zusätzlich zu den Wild-Polioviren zirkulieren inzwischen auch mutierte Polioviren, die von der Lebendimpfung abstammen, in vielen Ländern. Diese werden zunehmend zum Problem.

Erkrankung

In einem großen Teil der Fälle verläuft die Erkrankung ohne Symptome. Nur bei wenigen Menschen treten typische Symptome wie Lähmungen der Arme und Beine auf. In seltenen Fällen kann es auch zu einer Lähmung der Atemmuskulatur kommen. Die Lähmung bleibt ein Leben lang bestehen.

Verbreitung

Der Erreger waren weltweit vertreten. Durch den Einsatz von Impfungen sind die Infektionszahlen jedoch zurückgegangen. Die WHO publiziert vierteljährlich eine Liste mit Ländern, in denen Polioviren vorkommen oder die anfällig für einen Ausbruch sind. Entsprechende Karten sind hier zu finden.

Diagnose

I.d.R. erfolgt der Nachweis der Polioviren aus dem Stuhl.

Therapie

Es ist lediglich eine symptomatische Therapie möglich, es existieren keine spezifischen Medikamente. Eine Heilung ist bei symptomatischer Erkrankung nicht möglich.

Prävention

Seit der Mitte des 21. Jahrhunderts sind Impfstoffe gegen Poliomyelitis vorhanden. Das PEI listet die in Deutschland zugelassenen Poliomyelitis-Impfstoffe. Die Impfempfehlung für Reisende sind hier zusammengefasst.

Referenzen

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