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Deutschland beschleunigt zivilen Wiederaufbau in Afghanistan

16.12.2007 - Pressemitteilung

Die von Bundesminister Steinmeier angekündigte deutsche Wiederaufbauoffensive in Afghanistan nimmt Gestalt an. Das Provinzkrankenhaus in Masar-i-Sharif hat seit gestern wieder einen modernen Operationssaal und einen neuen Patiententrakt. Das Einzugsgebiet des Hospitals umfasst bis zu acht Millionen Menschen. Es ist zugleich Lehrkrankenhaus der Universität Masar-i-Sharif. Das Provinzkrankenhaus wurde im Jahr 2006 durch einen Brand fast völlig zerstört. Der Wiederaufbau wird aus Mitteln des Auswärtigen Amtes mit insgesamt 11,3 Millionen Euro finanziert.

Der Leiter der Außenstelle der deutschen Botschaft in Masar-i-Sharif, Andreas Kindl, übergab das Containerkrankenhaus gestern (15.12.) an den afghanischen Gesundheitsminister Mohammad Amin Fatimie. Die Zeremonie fand unter reger Beteiligung der Öffentlichkeit statt. An ihr nahmen auch der Leiter des Regionalkommandos Nord, Brigadegeneral Warnecke, und zahlreiche afghanische Würdenträger teil.

Aus Anlass der Übergabe erklärte Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier heute (16.12.) in Berlin:

„Das Krankenhaus in Masar-i-Sharif ist ein für jedermann sichtbares Signal, dass wir es ernst meinen mit dem Wiederaufbau Afghanistans. Hier kann jeder Bürger sehen, dass es mit der Region bergauf geht. Und zwar nicht abstrakt: Von den Behandlungsmöglichkeiten im Provinzkrankenhaus werden künftig zehntausende Menschen profitieren.“

Die Bundesregierung hat im Herbst diesen Jahres durch eine deutliche Erhöhung der Gelder den zivilen Wiederaufbau Afghanistans noch einmal deutlich intensiviert. Für das kommende Jahr stehen über 140 Millionen Euro für zivile Zwecke zur Verfügung. In den Jahren 2002-2010 stellt Deutschland zu diesem Zweck über 900 Millionen Euro bereit.

Die Bundesregierung setzt neben einer Ausweitung der Aufbauarbeit in den Provinzen auf die Ausstrahlungskraft weithin sichtbarer „Leuchtturmprojekte“. Dazu gehört die Rehabilitierung der technischen Oberschule in Kandahar und die Errichtung einer Polizeiakademie für den Norden in Masar-i-Sharif. Das Provinzkrankenhaus ist wichtigste medizinische Einrichtung in der nördlichen Provinz Balkh und weit darüber hinaus.

Wegen der hohen Dringlichkeit wurde zunächst ein Containerkrankenhaus errichtet. Dazu gehören ein moderner Operationssaal mit Labor sowie ein Patienten- und Sanitätstrakt. Im Krankenhaus arbeiten 100 Ärzte und 80 Ärztinnen. Ab sofort stehen durch den neuen Trakt bis zu 60 weitere Betten bereit. Im Jahr 2010 geht zusätzlich ein Neubau in Betrieb. Die Bettenstärke wird sich dadurch um weitere 300 Betten erhöhen, eine Erweiterungsoption besteht.

Die Universität Masar-i-Sharif besitzt nach Kabul den zweitgrößten medizinischen Campus des Landes. Neben der Ärzteausbildung werden im einzigen Ausbildungszentrum der Region jährlich 250 Krankenschwestern und Hebammen ausgebildet.

Die Projektdurchführung erfolgt durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Unterstützt wird das Projekt von der Bundeswehr, die in Masar-i-Sharif das ISAF- Regionalkommando für den Norden Afghanistans unterhält.

Weitere Informationen zum Wiederaufbau Afghanistans finden Sie auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes unter:

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