Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts

Humanitäre Katastrophe in Gaza – Deutschland hilft

Hilfspakete mit Lebensmitteln fallen an mehreren Fallschirmen über dem Gazastreifen herab

Luftabwürfe von Hilfspaketen mit Lebensmitteln über dem Gazastreifen, © Bundeswehr

26.04.2024 - Artikel

Die humanitäre Lage in Gaza ist weiterhin katastrophal. Um die Not zu lindern, hat Deutschland seine humanitäre Hilfe mehrmals deutlich aufgestockt. Hier erfahren Sie die Details.

Schon seit Wochen passieren zu wenig Hilfsgüter die Grenze nach Gaza, insbesondere im Norden des Küstenstreifens bleibt die humanitäre Lage katastrophal. Zwar hat sich die Zahl der LKWs, die nach Gaza gelangen, in den letzten Wochen etwas erhöht – von einer Entspannung der Lage kann aber weiter keine Rede sein.

Nach dem brutalen Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober leidet auch die Zivilbevölkerung in Gaza unter den Folgen des Terrors der Hamas. Die Basisversorgung für die Zivilbevölkerung ist zusammengebrochen und es fehlt dort hunderttausenden Menschen, unter ihnen vielen Kindern, am Allernötigsten, v.a. Lebensmittel, Wasser und medizinischer Versorgung. Deshalb ist es wichtig, dass humanitäre Hilfe schnell und ungehindert an die Zivilbevölkerung in Gaza verteilt werden kann. Auch darum ging es bei den acht Reisen von Außenministerin Baerbock in die Region seit dem 7. Oktober 2023.Außenministerin Baerbock hat angekündigt, dass Deutschland seine humanitäre Hilfe für die Menschen in den Palästinensischen Gebieten ein weiteres Mal aufstocken wird.

So sagte die Außenministerin am 29. Februar:

Wir stocken unsere humanitäre Hilfe für Gaza erneut um weitere 20 Millionen Euro auf. Das reicht aber bei Weitem nicht. Die Zahl der LKWs, die lebensrettende Nahrungsmittel, Medikamente und andere Hilfsgüter nach Gaza bringen, ist in den letzten Wochen stark zurückgegangen. Das ist nicht akzeptabel. Die israelische Regierung muss umgehend sicheren und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe ermöglichen. Dies hat auch der Internationale Gerichtshof gefordert. Und die israelische Armee muss nach dem Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung in weiten Teilen des Gaza-Streifens sicherstellen, dass die Verteilung von humanitärer Hilfe gelingen kann.

Am 26. März kündigte die Außenministerin außerdem weitere 10 Millionen Euro Unterstützung für das Welternährungsprogramm an.

Damit steigt die Gesamthilfe für die Palästinensischen Gebiete auf ca. 250 Millionen Euro, davon ca. 175 Millionen Euro neue Mittel seit dem 7. Oktober 2023.

Hilfe aus der Luft

Seit dem 16. März beteiligt sich Deutschland auch an Luftabwürfen für die notleidende Bevölkerung in Gaza. Die Hilfsaktion ist echtes europäisches Teamwork: Aus Évreux in der Normandie wurden zwei Hercules-Transportflugzeuge der deutsch-französischen Lufttransportstaffel nach Jordanien verlegt, die dort die Luftbrücke nach Gaza unterstützen. Deutsch-französische Zusammenarbeit heißt hier ganz konkret: Die Flugzeuge sind von der Bundeswehr, die Fallschirmsysteme zum Abwurf der Hilfslieferungen kommen aus Frankreich. Die Besatzung ist deutsch-französisch.

Gleichzeitig arbeiten wir weiter daran, dass auch über den Landweg mehr Hilfe nach Gaza kommt. Wir wissen: Jedes Hilfspaket zählt. Aber Luftabwürfe sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Für eine ausreichende Versorgung der Menschen in Gaza braucht es dringend die Öffnung weiterer Grenzübergänge durch die israelische Regierung, um mehr Hilfslieferungen mit LKW auf dem Landweg zu ermöglichen.

Lebensmittel, Wasser, Medikamente und Hygieneartikel

Das Auswärtige Amt arbeitet mit den Vereinten Nationen und erfahrenen internationalen Hilfsorganisationen zusammen, um die dringend benötigte Hilfe zu den Menschen in Gaza zu bringen. Unsere Partner vor Ort sind unter anderem das Welternährungsprogramm, das Kinderhilfswerk UNICEF und das Deutsche Rote Kreuz.

Mit der von Deutschland zur Verfügung gestellten humanitären Hilfe können die Organisationen Grundnahrungsmittel, medizinische Versorgung und Hygieneprodukte nach Gaza bringen. Verteilt werden zum Beispiel Hirse, Reis, Kichererbsen und Öl, aber auch medizinische Produkte wie Verbandsmaterial und Spritzen.

Deutschland kooperiert eng mit Partnern in der Region: Wir liefern Hilfsgüter nach Ägypten und Jordanien, damit diese von dort weiter nach Gaza transportiert werden können. So wurden zum Beispiel im Februar lebenswichtige Medikamente nach Jordanien geliefert, die dann in Jordanischen Feldlazaretten in Gaza zum Einsatz kommen.

Sondergesandte für humanitäre Hilfe im Nahen und Mittleren Osten koordiniert den deutschen Beitrag

Zur Koordinierung des deutschen Beitrags hat Außenministerin Baerbock hat die erfahrene Karrierediplomatin Deike Potzel als Sondergesandte für humanitäre Hilfe im Nahen und Mittleren Osten ernannt. Damit fungiert sie u.a. als Counterpart der US-Sondergesandten Lise Grande und ist zentrale deutsche Ansprechpartnerin für die Akteure in der Region. Das Engagement der Sondergesandten bettet sich ein in die internationalen Bemühungen, die humanitäre Notlage abzumildern, unter der die Zivilbevölkerung Gazas in Folge der Terrorangriffe der Hamas leidet.

Die Sondergesandte ist im Rahmen von humanitärer Pendeldiplomatie in der Region Ansprechpartnerin für UN-Organisationen (OCHA, UNRWA, WFP, UNICEF), das IKRK sowie internationale und regionale Partner. Zudem hält sie engen Kontakt zu den Verantwortlichen für humanitäre Hilfe in der Region sowie den Hauptstädten unserer Partner. Ihre Arbeit baut auf dem langjährigen deutschen humanitären Engagement und Bemühungen für Frieden und Stabilität in der Region auf.

Schlagworte

nach oben