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Welternährungstag 2017: Fünf Fragen und Antworten zum Thema Hunger

16.10.2017 - Artikel

Jährlich am 16. Oktober begehen die Vereinten Nationen den Welternährungstag – und erinnern damit an die Millionen Menschen weltweit, die Hunger leiden müssen. Fünf Fragen und Antworten zum Thema.

Dramatische Situation: Millionen Menschen sind weltweit auf Hilfe angewiesen.
Millionen Menschen sind weltweit auf Hilfe angewiesen.© WFP

Jährlich am 16. Oktober begehen die Vereinten Nationen den Welternährungstag – und erinnern damit an die Millionen Menschen weltweit, die Hunger leiden müssen. Das Auswärtige Amt setzt sich für diese Menschen ein und bekämpft Hunger weltweit. Fünf Fragen und Antworten zum Thema:

Wie viele Menschen weltweit hungern?

Rund 815 Millionen Menschen sind weltweit von Hunger betroffen, schätzt die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Das sind 38 Millionen mehr als 2015. Nachdem die Zahl der Hungernden in den letzten zehn Jahren gesunken war – von 947 Millionen (2003) auf 775 Millionen (2014) – nahm sie jetzt wieder deutlich zu. Zugleich ist der globale Hungerindex im Vergleich zu 2000 um 27 Prozent gefallen. Das bedeutet: Mehr Menschen in weniger Ländern hungern.

Welche Länder sind besonders betroffen?

Dramatisch ist die Lage in den sogenannten „Vier Hungerkrisen“ in Südsudan, Somalia, Nordost-Nigeria und Jemen. Laut aktuellem Welthunger-Index gilt weltweit die Situation in 51 Ländern als „ernst“ oder sogar „sehr ernst“ und in einem Land sogar als „gravierend“. Betroffen sind vor allem afrikanische Staaten: Zentralafrikanische Republik, Tschad, Sierra Leone, Madagaskar und Sambia führen die traurige Liste an. Dabei gibt es teilweise erhebliche Unterschiede innerhalb der Länder.

Wer ermittelt diese Zahlen?

Verteilung von Nahrungsmittelpaketen im Libanon
Verteilung von Nahrungsmittelpaketen im Libanon© Rouven Brunnert/DRK

Die Welthungerhilfe veröffentlicht jedes Jahr den Welthunger-Index. Dieser basiert auf Daten der Vereinten Nationen. Der Index für 2017 analysiert insgesamt 119 Staaten. Nicht berücksichtigt sind wirtschaftlich starke Länder wie Deutschland, sowie Staaten mit unzureichender Datenlage wie Kongo, Südsudan oder Syrien.

Ab wann spricht man von einer Hungersnot?

International anerkannt ist das „Integrated Food Security Phase Classification System“. Aufgrund von Faktoren wie Lebensmittelpreisen, Ernteerträgen, Durchschnittseinkommen und Nahrungsmittelbedarf der Haushalte werden fünf Stufen unterschieden. Stufe 5 – Hungersnot – liegt vor, wenn 20 Prozent der Haushalte von Lebensmittelknappheit betroffen sind, 30 Prozent der Bevölkerung akut unterernährt sind und täglich zwei von 10.000 Menschen an den Folgen von Unterernährung sterben.

Was macht das Auswärtige Amt?

Hunger hat langfristig dramatische Auswirkungen auf die ganze Gesellschaft – gesundheitlich, wirtschaftlich, sozial. Ernährungshilfe ist deshalb ein zentraler Bestandteil der deutschen Humanitären Hilfe. 2016 hat das Auswärtige Amt Projekte, die Hunger und Mangelernährung adressieren, mit rund 553 Millionen Euro unterstützt. 2017 sind es schon 633 Millionen Euro. Das deutsche Engagement hilft Menschen in akuten und langanhaltenden Krisensituationen. Niemand soll hungern müssen – dafür setzt sich Deutschland seit Jahren ein.

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