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Deutschland und Polen verstärken Austausch zwischen Jugendlichen

Außenminister Heiko Maas im Gespräch mit deutschen und polnischen Jugendlichen in Warschau

Außenminister Heiko Maas im Gespräch mit deutschen und polnischen Jugendlichen in Warschau, © Xander Heinl/photothek.net

04.09.2019 - Artikel

Staatsministerin Müntefering bringt bei ihrem Besuch der Gedenkfeierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs in Polen Projekte mit jungen Menschen voran, die sich der Aufarbeitung widmen.

Das vergangene Wochenende stand im Zeichen des Erinnerns an den deutschen Angriff auf Polen am 1. September und damit den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Staatsministerin Michelle Müntefering nahm zusammen mit Bundespräsident Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel an den Gedenkfeierlichkeiten in Warschau teil. Anschließend traf sie sich mit der polnischen Unterstaatssekretärin Magdalena Gawin aus dem Kulturministerium, um gemeinsam wichtige Projekte mit jungen Menschen aus beiden Ländern voran zu bringen.

Michelle Müntefering sagte dazu:

Wenn es darum geht, unsere gemeinsame Geschichte aufzuarbeiten und auch als Verantwortung für die Zukunft zu verstehen, kommt es besonders auf junge Menschen an. Deshalb haben wir uns darüber verständigt, den Austausch und die Begegnung von Jugendlichen zu verstärken.

Staatsministerin Müntefering mit Unterstaatssekretärin Gawin
Staatsministerin Müntefering mit Unterstaatssekretärin Gawin© Auswärtiges Amt

Gemeinsam aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen

Neu ist das Schüleraustausch-Projekt „menschen gedenken.“ Dabei arbeiten Schülerinnen und Schüler aus Deutschland und Polen gemeinsam Einzelschicksale von Opfern deutscher Kriegsverbrechen in Polen und von Opfern der Schoa auf und präsentieren ihre Projekte. In der jetzigen Pilotphase machen Schülerinnen und Schüler aus Neustrelitz und Stettin sowie Datteln und Opoczno mit. 30 von ihnen sprachen auch mit Außenminister Maas in Warschau am 1. August, als dieser Polen anlässlich des Gedenkens an den Warschauer Aufstand vor 75 Jahren besuchte. „menschen gedenken“ ist Teil des Programms „Jugend erinnert.“ Damit möchte die Bundesregierung mehr jungen Menschen die Auseinandersetzung mit der Geschichte ermöglichen und auch Gedenkeinrichtungen stärker fördern. Auch das Deutsch-Polnische Jugendwerk sowie die Internationalen Jugendbegegnungsstätten in Auschwitz und Kreisau bringen viele junge Menschen zusammen, um aus der Geschichte und voneinander für die Zukunft zu lernen.

Gedenken in Berlin

Zu der Debatte über einen Gedenkort in Berlin für die Opfer des Krieges und der Besatzung in Polen erklärte Michelle Müntefering, dass es darum ginge, die Erinnerung an die Grausamkeit und die Komplexität dieser Geschichte für die nächste Generation zu bewahren. „Wir unterstützen diese Initiative, die nun im Deutschen Bundestag beraten wird. Wichtig ist hierbei auch die Vermittlungs- und Aufklärungsarbeit, die Vermittlung des Wissens über die Geschichte und Verantwortung Deutschlands.“

Gemeinsam besuchten Michelle Müntefering und Magdalena Gawin in Warschau das Pilecki-Institut. Das Institut ist eine Forschungseinrichtung aus Warschau mit Fokus auf die Dokumentation und das Gedenken der Lebenserfahrungen polnischer Bürgerinnen und Bürger im 20. Jahrhundert. Das Institut wird im September eine Außenstelle in Berlin eröffnen.

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