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UNRWA: Humanitäre Hilfe für palästinensische Flüchtlinge

15.03.2018 - Artikel

Deutschland bekräftigt auf der Geberkonferenz in Rom seine Unterstützung für UNRWA. Das Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge ist ein unverzichtbarer Stabilitätsanker im Nahen Osten. Für 2018 droht ein dramatischer Engpass in der Finanzierung.

Die internationale Gebergemeinschaft diskutiert in Rom auf Einladung von Schweden, Ägypten und Jordanien am Donnerstag (15.03.) über langfristige, nachhaltige Finanzierungsperspektiven für UNRWA. Die Arbeit des Hilfswerks wird zu über 90% durch freiwillige Zusagen von Gebern finanziert. Fehlende oder nicht eingehaltene Finanzierungszusagen führen immer wieder zu dramatischen Lücken, sodass UNRWA nicht jede seiner wichtigen Aufgaben erfüllen kann. Die negativen Auswirkungen für die betroffenen Menschen sind unmittelbar spürbar, wenn z.B. Schulen geschlossen bleiben müssen oder Gesundheitseinrichtungen ihre Angebote reduzieren. Allein für 2018 fehlen nach derzeitigem Stand mehr als 530 Millionen US-Dollar im UNRWA-Budget.

Was macht UNRWA?

UNRWA-Gesundheitsteams versorgen die palästinensischen Flüchtlinge direkt vor Ort. Hier z.B. im syrischen Husseiniyeh.
UNRWA-Gesundheitsteams versorgen die palästinensischen Flüchtlinge direkt vor Ort. Hier z.B. im syrischen Husseiniyeh.© UNRWA

Stabilitätsanker in einer immer wieder von Krisen erschütterten Region – das ist UNRWA, das UN-Hilfswerk für die Palästina-Flüchtlinge in Gaza, Westjordanland und den Nachbarländern. UNRWA gehört zu den größten und ältesten Programmen der Vereinten Nationen. Seit 1949 ist UNRWA im Auftrag der UN-Generalversammlung mit der Versorgung der Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten befasst. Derzeit umfasst das Mandat etwa 5,3 Millionen Menschen.

Die Organisation verfügt über langjährige Erfahrung in der Region und hat oft dann noch Zugang zu hilfsbedürftigen Menschen, wenn andere Helfer aus Sicherheitsgründen nicht mehr aktiv sein können. Mit dem Konflikt in Syrien sind zusätzliche Aufgaben hinzugekommen. Neben syrischen Flüchtlingen sind auch in Syrien ansässige Palästina-Flüchtlinge erneut vertrieben worden. Der Fokus bei den von UNRWA angeschobenen Projekten liegt auf den Bereichen Bildung, Gesundheit und Infrastruktur. Doch auch klassische Nahrungsmittelhilfe ist angesichts der weiter steigenden Lebensmittelpreise bei gleichzeitig hoher Arbeitslosigkeit und weit verbreiteter Armut insbesondere im Gaza-Streifen weiter notwendig.

Deutsche Unterstützung

Grundbedürfnisse sichern: Lebensmittelpakete von UNRWA, wie hier im Flüchtlingslager Jaramana in Syrien.
Grundbedürfnisse sichern: Lebensmittelpakete von UNRWA, wie hier im Flüchtlingslager Jaramana in Syrien.© UNRWA / Taghrid Mohammad

Deutschland gehört zu den langjährigen und verlässlichen Gebern für UNRWA und untermauert dieses Engagement auch mit politischer Unterstützung. Allein 2017 hat Deutschland mehr 78,5 Millionen Euro bereitgestellt – 42 Millionen Euro aus dem Auswärtigen Amt für humanitäre Hilfsmaßnahmen wie Nahrungsmittelhilfe, 36,5 Millionen Euro aus dem Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit für Projekte der Entwicklungszusammenarbeit wie Infrastruktur und Wiederaufbau. So können zum Beispiel im Zeitraum Mai 2016 bis Juni 2018 knapp 400.000 besonders bedürftige Menschen in Gaza über UNRWA mit Nahrungsmittelpaketen versorgt werden. Auch im Rahmen der EU setzt sich die Bundesregierung für Reformen und eine nachhaltige Finanzierung der Organisation ein. Gleichzeitig wirbt Deutschland als Mitglied der UNRWA Advisory Commission bei anderen Gebern für eine Stabilisierung und Ausweitung des finanziellen Engagements, um so die Arbeit von UNRWA auf eine nachhaltige Grundlage zu setzen.

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