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Verbindung zwischen Moldau und Transnistrien: Gura-Bicului-Bychok-Brücke soll wiedereröffnet werden

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Einsatz für die Wiedereröffnung: Steinmeier und Young, stellvertretender Leiter der OSZE-Mission, blicken auf die Brücke (2016), © Gottschalk/photothek.net

08.11.2017 - Artikel

1992 wurde die Brücke während der Kampfhandlungen zwischen Moldau und der Region Transnistrien zerstört, mithilfe von EU-Mitteln wurde sie später repariert. Nun soll die Brücke wieder in Betrieb genommen werden – ein Fortschritt im eingefrorenen Transnistrien-Konflikt.

Der schmale Fluss Dniestr trennt die abtrünnige Region Transnistrien von der Republik Moldau. Am Westufer des Flusses liegt der Ort Gura Bicului, im Osten Bychok. Zwischen beiden Orten liegen Luftlinie nur etwa zwei Kilometer, zurzeit dauert die Fahrt allerdings fast 40 Minuten. Eine Folge des Transnistrienkonflikts: die Brücke, die die beiden Orte verbindet, wurde 1992 zerstört und ist seitdem nicht mehr in Betrieb.

Unter Vermittlung der OSZE, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, wurde nun vereinbart, die Gura-Bicului-Bychok-Brücke wiederzueröffnen. Repariert wurde sie bereits 2001, Sicherheitsbedenken wegen der noch immer angespannten Lage verhinderten allerdings bislang, dass die Brücke für den Auto- und Personenverkehr geöffnet wurde.

Einsatz für die Wiedereröffnung unter deutschem OSZE-Vorsitz

Deutschland hat sich intensiv für die Wiedereröffnung der Brücke eingesetzt. 2016 führte der damalige Außenminister Frank-Walter Steinmeier den Vorsitz in der OSZE und hat in dieser Funktion die Wiedereröffnung angestoßen.

Dieser Prozess wurde nun vom österreichischen OSZE-Vorsitz zu ihrem Abschluss gebracht. Eine große Erleichterung für die Menschen auf beiden Seiten des Flusses, so der österreichische OSZE-Botschafter Wolf Dietrich Heim. Nicht nur würden die direkte Verbindung zwischen den Menschen und die Handelsbeziehungen verbessert, sondern auch das Vertrauen der beiden Seiten ineinander könne durch die Wiedereröffnung gestärkt werden. Zudem stimme dieser Fortschritt zuversichtlich, dass in den kommenden Monaten auch andere Vereinbarungen getroffen werden können.

Transnistrien: eingefrorener Konflikt

Der Konflikt in Transnistrien zählt zu den eingefrorenen Konflikten: Konflikte, in denen es keine akuten Kampfhandlungen gibt, aber auch keine nachhaltige Lösung. Im Zusammenhang mit der Auflösung der Sowjetunion hatte sich die Region Transnistrien faktisch vom moldauischen Kernland abgespalten – die einseitige Unabhängigkeitserklärung wurde jedoch von keinem Staat anerkannt.

Seit 1993 gibt es Verhandlungen zur Lösung des Konflikts. Neben Moldau und Transnistrien nehmen an den Gesprächen im sogenannten 5+2-Format Russland, die Ukraine und die OSZE als Vermittler sowie die Europäische Union und die USA als Beobachter teil.


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