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„Frieden und Gedeihen“ – Olympische Winterspiele in Pyeongchang
Bei den XXIII. Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang steht neben dem Sport auch die politische Annäherung zwischen Nord- und Südkorea im Fokus.
Innerkoreanischer Frühling mitten im Winter?
Der alte Landesname von Korea bedeutet „Land der Morgenstille“, doch still wurde es in den vergangenen Jahren fast nie um die Koreanische Halbinsel. Nachdem es zu Jahresende noch fast täglich bedrohliche Töne aus Pjöngjang gab und das Regime mehrere völkerrechtswidrige Raketen- und Nukleartests unternahm, startete Nordkorea zum neuen Jahr eine Entspannungsinitiative: Innerkoreanische Gesprächskanäle wurden wiederhergestellt, beide Seiten einigten sich auf die Teilnahme von nordkoreanischen Athleten, Funktionären und Künstlern an den Spielen.

Die Teilnahme der nordkoreanischen Sportlerinnen und Sportler ist in Südkorea nicht unumstritten. Kritische Stimmen bemängeln, die Teilnahme Nordkoreas sei zu hastig entschieden worden, zudem zeige sich der Norden unbeeindruckt von den diplomatischen Zugeständnissen und plane eine Militärparade unmittelbar vor den Spielen.
Die Bundesregierung hat grundsätzlich begrüßt, dass die innerkoreanischen Gespräche zum Olympischen Frieden beitragen können, fordert von Nordkorea zugleich aber die unverzügliche Einstellung seines illegalen Atom- und Raketenprogramms.
Bundespräsident Steinmeier trifft Staatspräsident Moon
Bei der Eröffnungsfeier im Olympiastadion sollen unter den Augen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und mehreren Staats- und Regierungschefs aus der gesamten Welt Nord- und Südkorea erstmals seit vielen Jahren wieder gemeinsam einlaufen. Begleitet wird der Bundespräsident unter anderem von Staatsministerin Maria Böhmer.
Bei einem bilateralen Treffen mit Staatspräsident Moon Jae-in in Seoul vor der Eröffnung wird es neben Olympia auch um die Lage auf der Koreanischen Halbinsel und die weitere Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit gehen. Steinmeier und Moon waren bereits im Juli 2017 kurz nach dem Amtsantritt Moons in Berlin erstmals zu einem Gespräch zusammengetroffen.
Pyeongchang – Frieden und Gedeihen

Für die meisten Sportlerinnen und Sportler dürften diese politischen Überlegungen im Hintergrund stehen; sie richten all ihre Aufmerksamkeit auf die Wettkämpfe. Deutschland ist vor Ort mit etwa 370 Athleten, Betreuern, Technikern und Offiziellen vertreten. Zum Anfeuern der deutschen Olympioniken heißt es allerdings Wecker stellen: Die Zeitverschiebung zwischen Deutschland und Südkorea beträgt acht Stunden.
Der Name Pyeongchang bedeutet im wörtlichen Sinne übrigens Frieden und Gedeihen – ein gutes Zeichen für friedliche und erfolgreiche Spiele!