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Fünf Jahre Friedensvertrag und globale Herausforderungen im Blick: Kolumbiens Vizepräsidentin und Außenministerin Ramírez zu Besuch in Deutschland

Außenminister Heiko Maas empfing heute die kolumbianische Vizepräsidentin und Außenministerin Marta Lucía Ramírez.

Außenminister Heiko Maas empfing heute die kolumbianische Vizepräsidentin und Außenministerin Marta Lucía Ramírez., © Thomas Trutschel /Photothek

03.11.2021 - Artikel

Im November jährt sich zum fünften Mal die Unterzeichnung des Friedensvertrags in Kolumbien. Außenminister Heiko Maas empfing heute die kolumbianische Vizepräsidentin und Außenministerin Marta Lucía Ramírez. Im Fokus des Gesprächs standen der Friedensprozess und die Pandemiebekämpfung.

Am 24. November 2016 unterzeichneten die kolumbianische Regierung und die damalige FARC-Guerilla einen Friedensvertrag, der das Ende eines jahrzehntelangen blutigen Konflikts besiegelte. Fünf Jahre später gibt es Licht und Schatten. Erfolgen bei der Umsetzung, z.B. bei der Reintegration ehemaliger Kombattantinnen und Kombattanten, stehen Herausforderungen durch illegale Gewaltakteure gegenüber. Der Stand des Friedensprozesses war ein zentrales Gesprächsthema des heutigen Treffens zwischen Außenminister Heiko Maas und der kolumbianischen Vizepräsidentin Marta Lucía Ramírez. Weitere wichtige Themen auf der Agenda waren die Pandemiebekämpfung, Menschenrechtsfragen und die Krise in Venezuela.

Deutsche Unterstützung für den kolumbianischen Friedensprozess

Deutschland unterstützt den Friedensprozess auf vielfältige Weise: Allein das Auswärtige Amt fördert im Bereich der Krisenprävention, Stabilisierung und Friedensförderung Projekte mit jährlich mehr als fünf Millionen Euro. Besonders sichtbar wird das deutsche friedenspolitische Engagement durch das 2016 gegründete Deutsch-Kolumbianische Friedensinstitut CAPAZ. Das Institut flankiert den Friedensprozess durch wissenschaftliche Begleitung und politische Beratung. Im Fokus der Arbeit stehen die Aussöhnung der Gesellschaft, die Stärkung des Rechtsstaatsprinzips sowie Konfliktprävention. Dabei vernetzt CAPAZ Hochschulen, Regierungsstellen und zivilgesellschaftliche Organisationen und führt öffentliche Veranstaltungen sowie Seminare insbesondere auch in den Konfliktregionen durch.

Niemand ist sicher, bis alle sicher sind

Deutschland hat sich schon früh für eine gemeinsame und solidarische Antwort auf die global auch weiterhin virulente Pandemie stark gemacht. Deshalb hat Deutschland im vergangenen Jahr den Koordinierungsmechanismus Access to Covid-19 Tools Accelerator (ACT-A) mitgegründet und ist mit bislang 2,2 Mrd. Euro zweitgrößter Geber. Der Großteil der Unterstützung geht an die internationale Impfstoffplattform COVAX, über die bereits mehr als 440 Millionen Impfstoffe geliefert wurden. Deutschland spendet zusätzlich zu der geleisteten finanziellen Unterstützung mindestens 175 Millionen Impfstoffdosen, davon 100 Millionen noch in diesem Jahr. Die Abgabe erfolgt hauptsächlich über COVAX. Auch Kolumbien wird aus dieser Spende in Kürze mehr als 2 Millionen Impfstoffdosen von Biontech/Pfizer erhalten.

Einsatz für chancengleiche Gesellschaften – Frauennetzwerk Unidas

Chancengleichheit spielt auch eine Rolle zur Stabilisierung von Gesellschaften. Gerade in Krisenkontexten kommt der stärkeren politischen Teilhabe von Frauen eine besondere Bedeutung zu. Dies ist auch ein Grundgedanke des 2019 unter der Schirmherrschaft von Außenminister Maas gegründeten Frauennetzwerks UNIDAS. Kolumbien stellt hierbei einen der stärksten nationalen Ableger des UNIDAS-Netzwerkes. Das Netzwerk bringt Frauen aus Deutschland sowie Ländern Lateinamerikas und der Karibik zusammen, die sich für chancengleiche Gesellschaften einsetzen Mittlerweile hat es über 240 Mitglieder, darunter 28 aus Kolumbien. Noch in diesem Jahr soll in Bogotá ein nationales Netzwerktreffen stattfinden, um den Austausch zu vertiefen.


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