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Maas eröffnet Deutsch-Dänisches Freundschaftsjahr in Kopenhagen

Der Nyhavn in Kopenhagen, © DPA / picture alliance
Den Nachbarn besser verstehen und voneinander lernen: Ab heute können sich Deutsche und Dänen in vielen Veranstaltungen und Aktionen ein Jahr lang besonders intensiv austauschen.
Mit dem ersten Deutsch-Dänischen kulturellen Freundschaftsjahr würdigen beide Länder ihre besonderen Beziehungen und das Jubiläum einer friedlichen Grenzziehung: 2020 jähren sich die Volksabstimmungen, die über die Grenzziehung entschieden, zum 100. Mal. Heute ist das Zusammenleben im deutsch-dänischen Grenzgebiet ein gelungenes Beispiel für das Miteinander von Mehrheit und Minderheit. Beide Länder streben an, dass dieses Zusammenleben in der Grenzregion durch die UNESCO als immaterielles Weltkulturerbe anerkannt wird.
Außenminister Maas sagte heute vor dem Abflug:
Vor 100 Jahren haben Deutsche und Dänen in zwei Volksabstimmungen über die Grenzziehung zwischen unseren beiden Ländern abgestimmt – friedlich und demokratisch, nach dem sinnlosen Blutvergießen in Europa während des 1. Weltkrieges. Heute ist aus dieser Nachbarschaft eine einzigartige Form des Zusammenlebens zwischen Deutschen und Dänen geworden.
Das deutsch-dänische Freundschaftsjahr 2020 zeigt deshalb nicht nur, wie eng wir kulturell miteinander verflochten sind. Es ist in Zeiten neuer Nationalismen auch ein wichtiges, und ein entschiedenes Bekenntnis zu unserem friedlichen Miteinander in Europa – einer Errungenschaft, die wir nie für selbstverständlich nehmen dürfen.
Neugier und Verständigung: Das Deutsch-Dänische Freundschaftsjahr
Das deutsch-dänische Freundschaftsjahr soll Bürgerinnen und Bürgern aus beiden Ländern einander noch näher bringen und in vielen Diskussionsforen, Theatern und Konzertsälen die Neugier und das Wissen übereinander steigern. Das Goethe-Institut wird zum Beispiel ein Theaterstück fördern, welches sich den etwa 40.000 deutschen Flüchtlingen widmet, die von 1945 bis 49 in Lagern in und um das dänische Aalborg untergebracht waren. Die offizielle Homepage mit dem Programm finden Sie hier.
„Tyskland“ – ganz schlicht „Deutschland“ heißt die Ausstellung, welche die dänische Königin heute im Beisein von Außenminister Heiko Maas und seinem dänischen Amtskollegen Jeppe Kofod in Kopenhagen eröffnen wird. Sie ist eine Adaption der Ausstellung „Deutschland – Erinnerungen einer Nation“ des British Museums in London, die auch schon in Berlin zu sehen war und erzählt Deutschlands Geschichte mit verschiedenen Objekten, wie der Gutenberg-Bibel, das Tor des Konzentrationslagers Buchenwald oder einem Druck von Gerhard Richter.
Dänemark mit hoher Zustimmung zur EU
Bei den vergangenen Europawahlen schnitten die pro-europäischen Parteien in Dänemark verhältnismäßig stark ab. Auch die Zustimmung in der Bevölkerung zur EU ist gestiegen, laut Eurobarometer sehen 84% der Däninnen und Dänen einen Vorteil in der EU-Mitgliedschaft. Bei dem heutigen Gespräch mit Außenminister Jeppe Koford wird es Heiko Maas deshalb auch um europäische Themen gehen. Bereits am Samstag werden die beiden Außenminister sich erneut sehen: Im Rahmen der zentralen Feierlichkeiten zu 30 Jahren Mauerfall am Brandenburger Tor wird Heiko Maas gemeinsam mit seinen Counterparts aus mehreren EU-Ländern an die Friedlichen Revolution erinnern. Denn der Fall des Eisernen Vorhangs bedeutete vor allem einen großen Schritt Richtung einiges Europa.