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Die 75. Crew ist an Bord – physisch und virtuell

Ein Schild mit der Aufschrift 75. Crew und eine Gittermappe mit der Aufschrift Auswärtiges Amt.

Vereidigung der 75. Crew, © AA

27.07.2020 - Artikel

32 Attachées und 38 Attachés haben am 1. Juli 2020 ihren zwölfmonatigen Vorbereitungsdienst begonnen. Stationen in der Akademie Auswärtiger Dienst in Berlin-Tegel wechseln sich dabei mit Zeiten in der Zentrale des Auswärtigen Amts ab.

Verstärkt wird die 75. Crew in guter Tradition durch zwei japanische Austauschdiplomaten.

Unsere ersten Tage im Amt - Am Anfang steht der Eid

Der 1. Juli 2020 war für uns ein ganz besonderer Tag, auf den wir gerne zurückblicken werden. Zum einen ist er für uns ein Wendepunkt: nach Monaten des Auswahlverfahrens, der Zusage und der Vorfreude auf den Ausbildungsstart beginnt nun tatsächlich unser Abenteuer Auswärtiges Amt.

Deutlich gemacht wurde dies durch eine feierliche Zeremonie in Tegel, in der uns Frau Anita Ohl-Meyer, Ausbildungsleiterin des höheren Dienstes, und der Leiter der Akademie Auswärtiger Dienst, Botschafter Dr. Horst Freitag, herzlich willkommen hießen. Herr Freitag betonte, dass die gegenwärtigen turbulenten,Zeiten uns alle forderten. Er ermutigte dazu, uns sowohl als künftige Diplomatinnen und Diplomaten als auch als Bürgerinnen und Bürger für eine offene, tolerante, pluralistische Gesellschaft, und gegen Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und menschenfeindliche Hetze einzusetzen. „Die innenpolitischen Entwicklungen und Debatten in Deutschland werden Sie auch im Ausland begleiten, unser gelebtes Bekenntnis zu Pluralismus und Dialog ist zentral für eine offene und lebendige Gesellschaft in Deutschland und Europa. Es prägt das Deutschlandbild und unseren Gestaltungsspielraum gegenüber und mit unseren Nachbarn und Partnern und solchen, die wir noch gewinnen möchten“, so Herr Freitag in seinen einleitenden Worten.

Festlich, aber auch mit dem pandemiebedingt notwendigen Abstand und unter Einhaltung der Hygieneregeln, nahmen wir – mit einem Lächeln, aber ohne Handschlag – unsere Vereidigungsurkunden in Kleingruppen entgegen. Unsere Zeit im Auswärtigen Amt hatte endlich begonnen.

Neue Formen des Kennenlernens und des Unterrichts in Zeiten der Pandemie

Zum anderen war der 1. Juli darüber hinaus auch ein Tag des Kennenlernens für unsere Crew. Nachdem wir uns, bedingt durch die Corona-Pandemie, zunächst nur in Videokonferenzen sehen konnten, freuten wir uns alle sehr über den echten Kontakt miteinander – trotz des notwendigen Abstands. Ohne Internetprobleme, versehentlich abgeschaltete Mikrofone und Konferenzmoderation gelang es doch noch besser, einen ersten Eindruck von den neuen Crewkolleginnen und -kollegen zu erlangen, wenn auch zunächst nur in den getrennten Kleingruppen.

Auch unser Unterricht bleibt nicht von den Pandemiemaßnahmen verschont. Dieser findet zurzeit ebenfalls in Kleingruppen statt und umfasst in den ersten Wochen die Fächer Organisationskunde, Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen sowie Geschichte. Er ist gestaltet als eine hybride Form aus Präsenzunterricht und onlinebasiertem Selbststudium. So lernen wir zunächst vor allem unsere „alphabetischen Nachbarn“ während der Präsenzstunden gut kennen.

Wer sind wir?...

…Und wenn ja, wie viele? Letzteres lässt sich ganz eindeutig mit der Zahl siebzig beantworten! Unter uns Attaché(e)s finden sich diverse akademische, berufliche und persönliche Hintergründe. Die Juristinnen und Juristen bringen es auf eine einfache (aber nicht absolute) Mehrheit. Einige von uns haben schon Arbeitserfahrung im Amt gesammelt, andere betreten in diesen Tagen zum ersten Mal Alt- und Neubau des Auswärtigen Amts am Werderschen Markt. Wir planen bereits einen Artikel über unsere genaue Crewzusammensetzung – stay tuned!

…und warum sind wir hier?

Doch schon jetzt zeichnen sich erste Beobachtungen ab. Ausschlaggebend für die Entscheidung für das Auswärtige Amt ist für uns alle die tiefe Neugier auf unterschiedliche Kulturen, Sprachen und politische Systeme. Wer einen Beruf im Außenministerium ergreift, will die Welt kennenlernen – so viel ist klar.

Doch was treibt uns sonst noch in diesen außergewöhnlichen Beruf? Für den einen ist es, dass die Lernkurve durch die Rotation immer hoch und die geistige Fitness gewahrt bleibt. Für eine neue Kollegin ist es neben der Sicherheit der Veränderung die Möglichkeit, die Welt ein wenig zu verbessern und dazu beizutragen, politische Konflikte zu lösen. Andere wollen an einem modernen Deutschland mitwirken, das in der Welt für Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit steht. Für viele andere Kolleginnen und Kollegen steht das Arbeitsethos und der Dienst für das Land und die Menschen im Vordergrund.

Bevor all das richtig losgeht, freuen wir uns über den Start unserer Ausbildung und auf die kommenden neuen Begegnungen und Erfahrungen. Neben den Vorlesungen in Geschichte werden wir in Kürze unser erstes Praxismodul in der Zentrale des Auswärtigen Amts und auch unseren Sprachunterricht in Englisch und Französisch beginnen. Hiervon werden wir in regelmäßigen Abständen in unserem Internettagebuch berichten.

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