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Immer mit und mehr als nur dabei: Mitausreisende Partnerinnen und Partner (MAPs) in der 75. Crew
Wer im Auswärtigen Dienst startet, so haben wir schnell gelernt, wird mit einer Fülle an Akronymen konfrontiert. MAP ist eines davon – es steht für „mitausreisende Partnerinnen und Partner“.
Kaum ein anderes ist so wichtig für die individuelle Lebensplanung wie dieses. Denn wer sich für den Auswärtigen Dienst entscheidet, trifft bekanntlich nicht nur eine Berufs-, sondern auch eine Lebens(stil)entscheidung.
Umzug alle drei bis vier Jahre, weltweite Versetzungsbereitschaft, keine Sicherheit für die Karriereplanung der Partnerinnen und Partner: Diese Berufswahl will schon vor einer Bewerbung gut mit dem privaten Umfeld besprochen werden.
Dabei ist die „MAP-Landschaft“ heute internationaler und vielschichtiger als vielleicht noch vor vierzig Jahren. Über 50 % aller MAPs im Amt kommen nicht aus Deutschland. Allein in unserer Crew gibt es unzählige binationale Beziehungen (Spitzenreiter in unserer Crew sind Großbritannien und Brasilien!), einige gleichgeschlechtliche Paare sowie Fernbeziehungen in die verschiedensten Länder. Und auch in diesem Jahr ist knapp die Hälfte der Attaché(e)s weiblich und knüpft damit an die Tendenz der letzten Jahre an. Das hat zur Folge, dass sich immer mehr Herren unter den MAPs tummeln.
Im AA kümmert sich das Fürsorgereferat um die Belange der MAPs und Familien. Wer will, bekommt hier ein individuelles Jobcoaching im Inland und Hilfe bei der Arbeitssuche im Ausland. Einmal im Monat organisiert das Referat einen generationsübergreifenden MAP-Austausch; der Sprachendienst bietet außerdem Deutschkurse für nicht-deutsche MAPs an. Postenvorbereitende Seminare und berufsrelevante Fortbildungen stehen nicht nur den zu entsendenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sondern auch ihren MAPs offen.
Natürlich spielen nicht nur unsere MAPs eine große Rolle bei der Zukunftsplanung: Auch der Nachwuchs will an allen Orten der Welt gut aufgehoben sein! So haben wir eine Vielzahl an Eltern sowie werdenden Vätern und Müttern in unserer Crew, darunter genauso Alleinerziehende wie Amtsehepaare. Familiäre Gründe spielen bei der Personalplanung eine große Rolle und werden soweit wie möglich berücksichtigt. Ein vorliegender Arbeitsvertrag des Partners oder der Partnerin, eine geplante Elternzeit, Bedenken gleichgeschlechtlicher Paare hinsichtlich bestimmter Länder oder die Pflege eines Kindes mit Behinderung können einschlägige Argumente für oder gegen eine Versetzung darstellen. Sogenannte Gegenseitigkeitsabkommen mit anderen Ländern ermöglichen zudem die Arbeitsplatzsuche und Berufstätigkeit der Partnerinnen und Partner im jeweiligen Land.
Auch wenn es altmodisch daherkommen mag, bei so manchen Fragen (z.B. die der Visabeschaffung oder der finanziellen Unterstützung) genießen verheiratete oder verpartnerte Paare weiterhin Vorteile gegenüber unverheirateten (auch dies führt wohlgemerkt zu einer nicht unerheblichen Zahl an Hochzeiten während des Ausbildungsjahres. Unterstützungsangebote gibt es aber für fast jede (familiäre) Lebenslage – während und nach der Ausbildung.
Trotz der umfangreichen Unterstützung ist einiges an Eigeninitiative gefragt, wenn es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht. Daher hat die 75. Crew ein eigenes Eltern- und ein MAPs-Komitee ins Leben gerufen. Hier bündeln wir Informationen, finden gemeinsam mit der Ausbildungsleitung MAP- und familiengerechte Lösungen und fördern den informellen Austausch unter unseren Partnerinnern und Partnern. Unsere Vorgängercrew betreibt sogar einen MAPs-Podcast (https://maps-podcast.com/), in dem unsere „many awesome partners“ (die sicherlich zutreffendere Bezeichnung) zu Wort kommen und über ihre Lebenswege berichten.
Pauschale Lösungen für die Berufstätigkeit der MAPs im Ausland gibt es selten. Aber mit Kreativität und den Erfahrungswerten anderer blicken wir mit Zuversicht dem entgegen, was da kommen mag.