Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts

Nächste Station: Tegel

Studierende im Garten der Akademie Auswärtiger Dienst

Studierende im Garten der Akademie Auswärtiger Dienst, © AA

07.01.2022 - Artikel

Weitere Tipps der 76. Crew für das mündliche Auswahlverfahren für den höheren Auswärtigen Dienst 2021/2022.

Kaum habt ihr das Rollenspiel überstanden (und hoffentlich auch ein paar ruhige Tage verbracht), da geht das mündliche Auswahlverfahren auch schon wieder weiter! Wie versprochen, möchten wir euch auch für den zweiten Teil des Mündlichen wieder ein paar Ratschläge mit an die Hand geben!

Der zweite Teil des mündlichen Auswahlverfahrens: Drei Prüfungseinheiten

Im zweiten Teil des mündlichen Auswahlverfahrens erwarten euch drei weitere Prüfungseinheiten: (1) Vorstellung vor dem Auswahlausschuss, (2) Einzelgespräch mit einem Psychologen/einer Psychologin und (3) Plädoyer.

Wie auch bei Vorstellungsgesprächen und Interviewrunden für andere Berufe geht es im Wesentlichen um die Frage, ob die Bewerberin bzw. der Bewerber „zum Laden passt“. Allerdings ist das Auswärtige Amt (AA) ein „besonderer Laden“ - mit zum Teil außergewöhnlichen Anforderungen an das Berufs- und Privatleben. Insofern stellt sich für den Auswahlausschuss insbesondere die Frage, ob euer Entschluss für das AA auf einer realistischen Einschätzung des Berufes fußt, ob ihr euch also im Klaren darüber seid, was euch im Laufe eurer Karriere als Beamte und Beamtinnen im höheren Auswärtigen Dienst sowohl beruflich als auch privat erwartet. Es ist also ganz entscheidend, sich vorher umfassend mit dem Berufsbild vertraut zu machen und auch privat über diese Möglichkeit mit Familie, Freundinnen und Freunden konkret zu sprechen.

Darüber hinaus möchte der Auswahlausschuss wissen: Können wir uns diese Person als zukünftige Kollegin oder zukünftigen Kollegen vorstellen? Passt sie ins Team etwa eines Länderreferates in der Zentrale oder der Kulturabteilung einer größeren Auslandsvertretung? Und schließlich geht es auch um die Frage, ob ihr Deutschland in der Welt überzeugend und sympathisch vertreten könnt.

Vorstellung vor dem Auswahl­ausschuss und Einzel­gespräch mit einem Psychologen/einer Psychologin

  • Im Rahmen eures Verfahrens werdet ihr sowohl vor dem Auswahlausschuss als auch im Einzelgespräch mit einem Psychologen oder einer Psychologin Fragen zu eurem Lebenslauf, eurer Motivation, aber auch zur deutschen Außenpolitik und zu typischen Situationen aus dem diplomatischen Berufsalltag beantworten.
  • Unsere Tipps:
  • Informiert euch im Vorfeld des Auswahltages weiterhin über die deutsche Außenpolitik, etwa, indem ihr Podcasts hört und Zeitung lest. Zur thematischen Vorbereitung könnt ihr euch noch einmal unsere Tipps für die politische Analyse im Rahmen des schriftlichen Auswahlverfahrens anschauen.
  • Die situativen Fragen aus dem diplomatischen Berufsalltag basieren in der Regel auf Situationen, die den Beschäftigten des AA widerfahren können oder widerfahren sind. Wichtig ist, die Auswahlkommission an euren Gedankengängen teilhaben zu lassen.
  • Insbesondere mit Blick auf Eure Motivation solltet ihr „sattelfest“ sein. Das AA bietet viel, verlangt aber auch viel. Macht euch also darauf gefasst, dass der Auswahlausschuss euch auch noch mal eingehend auf eure langfristige Motivation abklopft.
  • Seid ehrlich und offen, z.B., wenn nach euren Lieblingsposten oder auch nach euren am wenigsten gewünschten Posten gefragt wird. Es ist selbstverständlich, dass manche Posten vielleicht eher bescheidene Stürme der Begeisterung auslösen. Entscheidend ist es, flexibel zu sein.
  • Lasst euch von der Auswahlkommission nicht einschüchtern - auch, wenn dort vielleicht eine hochrangige Botschafterin sitzt und ihr einen kleinen „Fan-Moment“ habt. Und auch, wenn die Auswahlkommission ein Pokerface aufsetzt (gerade im virtuellen Gespräch) - sie ist euch wohlwollend gesinnt.
  • Wenn ihr etwas nicht beantworten könnt, ist das nicht das Ende der Welt – sagt es einfach. Das ist besser, als kostbare Minuten auf eine inhaltslose Antwort zu verschwenden. Auch von uns wurden manche auf dem falschen Fuß ertappt - man schafft es trotzdem!
  • Keine Angst vor euren Mitbewerberinnen und Mitbewerbern: ihr werdet nicht in Konkurrenz zu deren Performance gemessen, sondern am Anforderungsprofil für den höheren Auswärtigen Dienst.
  • Und schließlich: habt Freude und strahlt das auch aus – der Auswahltag ist eine tolle Chance, auf die ihr euch vorbereitet habt!

Plädoyer

In den vergangenen Jahren war meist auch das Plädoyer Teil des Auswahlverfahrens. Dabei handelt es sich um einen kurzen Vortrag, z.B. zu einem außen-, europa- oder kulturpolitischen Thema, das ihr am Auswahltag aus mehreren Vorschlägen auswählen könnt. Für die Vorbereitung, dieses Jahr „open book“, habt ihr 10 Minuten Zeit. Unsere Tipps für ein erfolgreiches Plädoyer:

  • Unbedingt die Einhaltung der Redezeit in der vorgegebenen Zeit üben. Unserer Erfahrung nach ist es essentiell, zu wissen, wie viel Redezeit sich aus eigenen handgeschriebenen Stichpunkten ergibt. Das geht nur durch Übung (am besten auf Video aufnehmen und im Nachgang analysieren).
  • Achtung: Unter Stress spricht man immer schneller als in einer Übungssituation, das ist ganz normal - und sollte im Hinterkopf behalten werden.

Die 76. Crew wünscht euch viel Erfolg beim zweiten Teil des mündlichen Auswahlverfahrens!

nach oben