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Vom Kombattanten zum Ladenbesitzer: Reintegration von Al Shabaab-Kämpfern in Somalia
Deutschland fördert die Rückkehr ehemaliger Shabaab-Kämpfer in das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben. 30 von ihnen haben 9. August ihre Berufsausbildung abgeschlossen.
Somalia ist seit vielen Jahren von bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und der Terrormiliz Al Shabaab (AS) gebeutelt. Um die Stabilisierung des Landes zu unterstützen, hilft Deutschland ehemaligen AS-Mitgliedern in das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben zurückzukehren.

Armut durch Krieg, Krieg durch Armut
Der langwierige Bürgerkrieg hat Somalia zu einem der ärmsten Länder der Welt gemacht. Die am Boden liegende Wirtschaft macht es noch schwieriger, die Fragilität des Landes zu überwinden. Umso wichtiger ist es, ehemaligen Kämpfern eine Perspektive zu bieten, um sie wieder in das zivile Leben eingliedern zu können.
In sogenannten Transitionszentren der Internationalen Organisation für Migration (IOM) geschieht genau das: Ehemalige Al-Shabaab-Kombattanten werden entwaffnet und erhalten Unterkunft, religiöse Beratung sowie Alphabetisierungskurse oder eine Berufsausbildung.
Vom Kombattanten zum Ladenbesitzer
Das Auswärtige Amt unterstützt Betrieb und Bildungsprogramm der Zentren gemeinsam mit IOM sowie den lokalen und nationalen somalischen Behörden. Seit November 2014 hat die Bundesregierung knapp 13,6 Millionen Euro aus den Mitteln der Krisenprävention und Stabilisierung dafür bereitgestellt.
Nach dem Abschluss der Berufsausbildung setzt sich IOM bei den jeweiligen Gemeinden für die Wiederaufnahme der ehemaligen Kämpfer ein und hilft den ehemaligen Kombattanten dabei, Arbeit zu finden oder einen eigenen Laden zu eröffnen. 782 frühere Kämpfer haben die Camps bereits verlassen und wurden erfolgreich in ihre Dorfgemeinschaften reintegriert.
Niemanden zurücklassen
Ein beträchtlicher Teil der ehemaligen Al Shabaab-Mitglieder umfasst Frauen, die beispielsweise als Informantinnen, Kämpferinnen oder Köchinnen aktiv waren. Die IOM nimmt deshalb noch in diesem Jahr zwei Zentren für Frauen und ihre Kinder in Betrieb. So kann das Projekt auf ihre besonderen Bedürfnisse eingehen und den Ansprüchen auf Einbindung von Frauen in den Stabilisierungsprozess gerecht werden.
Der Weg zur nachhaltigen Stabilisierung Somalias ist noch lang und steinig - aber es geht mit kleinen Schritten in die richtige Richtung.