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Vergessene Krisen: Unterstützung für Menschen in Not

Weltkarte mit Markierung auf verschiedenen Ländern in verschiedenen Farben

Vergessene Krisen: Weltweit sind Millionen von Menschen betroffen, © Auswärtiges Amt

14.08.2020 - Artikel

Viele humanitäre Krisen stehen nicht im Fokus der Öffentlichkeit, in der Folge erhalten die betroffenen Menschen nicht genug Unterstützung. Das Auswärtige Amt rückt diese Krisen in den Fokus und engagiert sich von El Salvador über Burundi bis Myanmar.

Die Logik ist simpel: Je mehr Aufmerksamkeit eine Krise erhält, desto mehr Hilfe wird auch für die betroffenen Menschen mobilisiert. Große humanitäre Notlagen schaffen es regelmäßig in die Nachrichten. So beherrscht die Explosion in Beirut die Schlagzeilen, auf allen Kanälen wird über das Unglück berichtet. Auch Naturkatastrophen stehen oft im Fokus der Öffentlichkeit, von Hurrikan Katrina über den Tsunami im Indischen Ozean bis zu den jüngsten Buschbränden in Australien.

Doch viele Krisen spielen sich auch im Verborgenen ab, versteckt vor den Augen der Weltöffentlichkeit. Ob in El Salvador, Burundi oder Myanmar: Ende 2019 waren weltweit fast 170 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, die meisten von ihnen in sogenannten vergessenen Krisen. Zumeist schwelen diese Krisen schon seit Langem, ausgelöst werden sie durch Bürgerkriege, regelmäßige Dürren und Überschwemmungen oder die langsam sichtbar werdenden Folgen des Klimawandels, die die Menschen ihrer Lebensgrundlage berauben.

Myanmar, Sahel, Zentralafrikanische Republik

Die fehlende Berichterstattung geht oft mit fehlender Hilfe für die betroffenen Menschen einher. Die Generaldirektion für Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz der Europäischen Kommission (ECHO) identifiziert diese vergessenen Krisen durch das jährliche “Forgotten Crisis Assessment”, das auch das Auswärtige Amt als Referenzrahmen verwendet.

2020 stehen 15 Krisen auf der Liste. Darunter befinden sich die Vertreibung der Rohingya in Myanmar und Bangladesch, die Hungerkrise in der Sahelregion und die inneren Unruhen in der Zentralafrikanischen Republik, die tausende Menschen gefährden.

Einsatz für vergessene Krisen

Das Auswärtige Amt rückt diese Krisen in den Fokus: Rund 20% des Budgets für humanitäre Hilfe werden für vergessene Krisen eingesetzt. Zudem ist Deutschland einer der größten Geber für den Zentralen Nothilfefonds der Vereinten Nationen (CERF), der rund ein Drittel seiner Gelder für Länder und Regionen bereitstellt, in denen sich vergessene Krisen abspielen. 2020 liegt der deutsche Beitrag zum CERF bereits bei 100 Millionen Euro.

Zudem erhöht das Auswärtige Amt stetig den Anteil der Mittel, die nicht an einen bestimmten Zweck gebunden sind. Dies ist wichtig für die Organisationen, die vor Ort Hilfe leisten: Nur wenn sie ihre Mittel flexibel verwenden können, können sie dort eingesetzt werden, wo sie am meisten gebraucht werden, eben auch für Menschen in vergessenen Krisen.

Das Auswärtige Amt stellt 15 vergessene Krisen vor

Um Krisen aus der Vergessenheit zu holen, stellt das Auswärtige Amt gemeinsam mit seinen Partnern in den kommenden Monaten 15 vergessene Krisen vor. Von El Salvador über Haiti bis nach Myanmar: Vorgestellt werden Krisen in den verschiedensten Regionen der Welt, ihre Hintergründe, die Lebenswirklichkeit der betroffenen Menschen und das deutsche Engagement vor Ort.

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