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Übung macht den Meister: Wie das THW humanitäre Helfer auf den Einsatz vorbereitet

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Am Boden eilt das Empfangsteam zum Landeplatz und nimmt die Lieferung entgegen., © Auswärtiges Amt/E. Altmann

02.11.2017 - Artikel

Humanitäre Hilfe ist dann erfolgreich, wenn sie dort ankommt, wo sie am dringendsten benötigt wird. In gemeinsamen Trainingskursen lernen Mitarbeiter von Technischem Hilfswerk und Hilfsorganisationen schon im Vorfeld, wie gute Zusammenarbeit funktioniert.

Ein Hubschrauber nähert sich mit dröhnenden Rotoren. Unter der offenen Ladeluke hängt ein Netz mit Nahrungsmittelpaketen und anderen dringend benötigten Hilfsgütern. Am Boden eilt das Empfangsteam zum Landeplatz und nimmt die Lieferung entgegen. Eine zweite Gruppe beugt sich über eine detaillierte Landkarte, um die weitere Verteilung der Hilfsgüter zu planen. Tukastan, ein bergiges Küstenland, ist seit zehn Jahren von politischen Unruhen betroffen. Jetzt sind nach einem Erdbeben im Norden des Landes große Teile der Bevölkerung auf Hilfe angewiesen.


Zum Glück handelt es sich hierbei um ein fiktives Szenario in einem nicht realen Land, die vermeintlichen Erdbebenopfer sind Statisten. Mit großem Aufwand und akribischer Planung haben Experten vom Technischen Hilfswerk (THW) die gemeinsame Übung der Vereinten Nationen und etlicher Hilfsorganisationen geplant. Mehr als 200 Personen bereiten sich in der tagelangen Großübung darauf vor, internationale humanitäre Hilfseinsätze zu koordinieren.


Koordinierung im Hintergrund – die Logistik muss stimmen


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Blick auf die Landkarte, um die weitere Verteilung der Hilfsgüter zu planen© Auswärtiges Amt/E. Altmann

Damit Hilfe im Notfall auch ankommt, muss die Logistik stimmen. Hilfsgüter, aber auch Helfer müssen oft weite Wege zurücklegen, bevor sie da ankommen, wo sie gebraucht werden. Die Infrastruktur in Krisengebieten ist meist nur noch rudimentär – Straßen und Flughäfen zerstört oder überlastet, Mobilfunknetze zusammengebrochen. Erfahrene Experten im Logistik- und Telekommunikationsbereich gehören in Hilfsprojekten bei den meisten Organisationen daher schon länger zum Standard.

Bei einem in dieser Form erstmals organisierten gemeinschaftlichen mehrtägigen Training an der THW-Bundesschule in Neuhausen bei Stuttgart haben humanitäre Helfer aus dem Logistik- und aus dem Telekommunikationsbereich jetzt die Möglichkeit, in praktischen Übungen und Simulationen Abläufe durchzuspielen. Wie belädt (und entlädt) man sinnvoll Hubschrauber mit Hilfsgütern? Wie koordinieren sich Helfer unterschiedlicher Organisationen vor Ort? Praktisches Wissen, das im nächsten Notfall-Einsatz enorm wichtig ist.


Kooperation auf Augenhöhe: Welternährungsprogramm und Technisches Hilfswerk als Partner


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Unter der Ladeluke hängt ein Netz mit Nahrungsmittelpaketen und anderen Hilfsgütern© Auswärtiges Amt/E. Altmann

Das Training baut auf Erfahrungen der vergangenen Jahre auf. Zum ersten Mal führen dabei die vom Welternährungsprogramm koordinierten Logistik- und Telekommunikationsteams ihre Kurse zusammen durch, damit bessere Koordination vor Ort einen echten Mehrwert erbringt.

Das Welternährungsprogramm zählt zu den größten Empfängern deutscher Hilfszahlungen – allein im laufenden Jahr konnte das Auswärtige Amt Projekte des Welternährungsprogramms im Umfang von rund 560 Millionen Euro unterstützen. Der Schwerpunkt dieser Hilfsmaßnahmen liegt auf Syrien und den Nachbarländern, sowie den von akuten Hungerkrisen bedrohten Ländern in Afrika. Das Welternährungsprogramm leistet durch die direkte Bereitstellung von Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern einen großen Beitrag, um Unter- und Mangelernährung in Krisengebieten zu bekämpfen.


Das Technische Hilfswerk bringt wichtige Erfahrungen und Kenntnisse in die humanitäre Hilfe ein, von denen alle Partner profitieren. Seit vielen Jahren unterstützt das Auswärtige Amt das THW bei Hilfseinsätzen in akuten Krisen – beispielsweise auf den Philippinen (Taifun Haiyan) oder in Nepal (Erdbeben 2015). Beim Erdbeben in Mexiko vor wenigen Tagen waren THW-Helfer ebenfalls rasch vor Ort. Doch auch bei der Durchführung internationaler Lehrgänge für Hilfsorganisationen – wie hier für den Logistik- und Telekommunikationsbereich – arbeiten THW und Auswärtiges Amt eng zusammen. Mitarbeiter des Welternährungsprogramms oder des VN-Flüchtlingshilfswerks werden so noch besser auf ihren Einsatz in humanitären Krisen vorbereitet.

Zum Weiterlesen:


Humanitäre Hilfe-Übersicht
Webseite des THW

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