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Vergessene Krisen im Fokus: 125 Millionen US-Dollar aus dem UN-Nothilfefonds

Humanitäre Hilfe in der Demokratischen Republik Kongo

Humanitäre Hilfe in der Demokratischen Republik Kongo, © UN OCHA/Angelique Rime

12.04.2019 - Artikel

Kongo, Ukraine, Niger und Tschad: Viele Krisen sind aus dem Fokus der Weltöffentlichkeit gerückt. Der Nothilfefonds der Vereinten Nationen stellt 125 Millionen US-Dollar für Hilfsmaßnahmen in vergessenen Krisen zur Verfügung.

Die humanitäre Krise in Syrien beherrscht schon seit Jahren die Nachrichten – der Hilfsbedarf ist enorm. Doch auch in anderen Regionen der Welt spielen sich humanitäre Krisen ab, oft jenseits der öffentlichen Wahrnehmung: sogenannte „vergessene Krisen“ sind oft langanhaltende Krisen, die mit einem hohen humanitären Hilfsbedarf einhergehen. So steht beispielsweise die Lage in der Demokratischen Republik Kongo, in Niger und Tschad nicht im Fokus der Öffentlichkeit.

Die mangelnde Aufmerksamkeit macht sich bemerkbar: es stehen weniger Spenden und Hilfsgüter zur Verfügung. Doch auch wenn eine Krise nicht mehr im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit steht, sind Notleidende oft weiterhin auf lebensrettende humanitäre Hilfe angewiesen.

Unterstützung für die am stärksten vergessenen Krisen

Der Zentrale Nothilfefonds der Vereinten Nationen (CERF) schafft finanzielle Abhilfe in humanitären Krisen. UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock hat nun angekündigt, dass 125 Millionen US-Dollar für humanitäre Hilfe in dreizehn vergessenen Krisen zur Verfügung gestellt werden sollen. Eingesetzt werden sollen die Gelder unter anderem in der Demokratischen Republik Kongo, in der Ukraine, in Niger und Tschad.
Dies ist die bislang größte Auszahlung von Mitteln in der Geschichte des Fonds. Der Rekordbetrag verdeutlicht die Dimension des weltweiten humanitären Bedarfs – gerade in „vergessenen“ und deshalb unterfinanzierten Krisen.

Deutschland zweitgrößter Geber des CERF

Deutschland ist seit 2017 zweitgrößter Geber des CERF und unterstützt den CERF als ein wirkungsvolles Mittel, um humanitäre Bedarfe gezielt und koordiniert zu decken. 2018 hat Deutschland 95 Millionen Euro in den CERF eingezahlt, das entspricht fast 20% der globalen CERF-Einzahlungen.

Ferner unterstreicht Deutschland mit der Unterstützung des CERF sein Bekenntnis zum Multilateralismus. Der Fonds folgt dem Motto “for all, by all”. Alle VN-Mitgliedstaaten können in ihn einzahlen, und alle können im Falle einer humanitären Notlage über VN-Organisationen durch den Fonds Unterstützung erhalten. So sammelt der CERF große und kleine Beiträge, die für notleidende Menschen essentiell sind. Deutschland unterstützt mit seinem Beitrag die Ziele des CERF und fordert andere Staaten auf, sich diesem Engagement anzuschließen.

Ein Drittel des Budgets für vergessene Krisen

Rund ein Drittel seines Budgets stellt der CERF für vergessene Krisen bereit. Zu den mit diesen Geldern finanzierten Hilfsmaßnahmen zählt zum Beispiel die Gewährleistung der lebensrettenden Grundversorgung (Gesundheits-, Wasser- und Nahrungsmittelversorgung, Bereitstellung von Notunterkünften) von schutzbedürftigen Menschen.
Der CERF wurde 2006 eingerichtet und ist ein effizientes Mittel, um einerseits frühzeitiges humanitäres Handeln zu fördern und andererseits für Menschen in andauernden, vergessenen und unterfinanzierten Krisen humanitäre Hilfe zu mobilisieren - um Menschenleben zu retten und unnötiges Leiden zu verhindern.

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