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Neue Ideen der jungen Generation für einen endgültigen Atomteststopp

Eine Frau erklärt Stichpunkte, die auf einem Flipchart aufgeschrieben wurden.

Die CYG will bei der jungen Generation wieder mehr Bewusstsein für die Bedeutung eines Atomteststopps schaffen., © AA

07.01.2019 - Artikel

Das Auswärtige Amt hat im November 2018 einen Treffpunkt für die CTBTO Youth Group geboten.

Drei junge Männer in einer Diskussion.
Das Ergebnis waren spannende Diskussionen, innovative Ideen – und die Vereinbarung, als Nachwuchs das Thema weiter voranzubringen.  © AA

Im 21. Jahrhundert hat Nordkorea als einziges Land nukleare Sprengköpfe getestet. Das zeigt uns einerseits, dass die Norm, keine Atomtests durchzuführen, schon gefestigt ist. Andererseits ist klar, dass der völkerrechtlich verbindliche, verifizierbare und endgültige Atomteststopp endlich Realität werden muss – dafür braucht es eine starke Stimme der jungen Generation. Deshalb hat das Auswärtige Amt im November 2018 einen Treffpunkt für die CTBTO Youth Group geboten. Das Ergebnis waren spannende Diskussionen, innovative Ideen – und die Vereinbarung, als Nachwuchs das Thema weiter voranzubringen.  

“Global Zero”, eine Welt ohne Atomwaffen – an diesem Ziel halten wir fest. Doch der Weg dorthin ist kein leichter, wichtiger Baustein ist ein endgültiges Ende aller Atomtests. Den weltweit mehr als 2.000 durchgeführten Atomtests wurde u.a. mit der Verabschiedung des Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBT) im Jahr 1996 weitgehend ein Ende gesetzt. Er verbietet die Durchführung jeder Art von Kernwaffenexplosionen, ob für zivile oder für militärische Zwecke.

Doch ist dieser Atomteststoppvertrag bisher noch gar nicht in Kraft getreten – insgesamt fehlen acht notwendige Unterzeichnungen und Ratifikationen von Indien, Pakistan und Nordkorea sowie Ratifikationen von Ägypten, China, Iran, Israel und die Vereinigten Staaten. Und Nordkorea führte seit 2006 gleich mehrere Atomtests durch Wir brauchen daher ein Inkrafttreten des CTBT und zwar so schnell wie möglich. Die Frage ist nur, wie?

Am 26. und 27. November 2018 hat das Auswärtige Amt 30 Studierenden aus Sozial- und Naturwissenschaften sowie jungen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen eine Plattform geboten, um über genau diese Frage zu diskutieren. Denn sie ist von besonderer Bedeutung für die zukünftige Generation.

CTBTO Youth Group – Nachwuchs für den Atomteststopp

Partner für die Veranstaltung war die von Dr. Lassina Zerbo, Exekutivsekretär der CTBTO, ins Leben gerufene CTBTO Youth Group (CYG), mit etwa 300 jungen Mitgliedern aus der ganzen Welt. Die CYG will gerade bei der jungen Generation wieder mehr Bewusstsein für die Bedeutung eines rechtlich verbindlichen und verifizierbaren Atomteststopps schaffen und dem CTBT zu einer prominenteren Position auf der abrüstungspolitischen Agenda von Politik und Wissenschaft verhelfen.

Atomteststoppvertrag – Mehrfach wichtig

Teilnehmer einer Diskussion in einem Koferenzraum.
Das Auswärtige Amt hat im November 2018 einen Treffpunkt für die CTBTO Youth Group geboten.© AA

Denn die Durchführung von Atomtests hat gleich mehrfach verheerende Konsequenzen. Einerseits leiden viele Menschen an den Folgen der nuklearen Verseuchung  in den Testgebieten – über Jahrzehnte hinweg. Andererseits dienen Atomtests der Entwicklung und damit auch der Weiterverbreitung von Atomwaffen in immer mehr Länder. Die Durchsetzung eines universell gültigen Atomteststopps wäre somit ein wichtiger Bestandteil des internationalen, nuklearen Abrüstungs- und Nichtverbreitungsregimes. Dessen Grundstein, der Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NVV), hat 2018 zwar 50-jähriges Bestehen gefeiert, aber die durch ihn ermöglichte nukleare Ordnung steht zunehmend unter Druck.

Atomteststopp – für die Umwelt und Menschenrechte

Während des Treffens wurden deshalb zahlreiche Ideen entwickelt, wie sich ein Inkrafttreten des CTBT positiv auf nukleare Abrüstung und Nichtverbreitung auswirken könnte. Ein vielversprechender Vorschlag war es, sich dem Thema unter Einbindung des Umweltschutzes und dem Schutz von Menschenrechten zu nähern – auch um gerade junge Menschen für das oft sehr technische Thema nukleare Abrüstung und Nichtverbreitung zu gewinnen. Die Teilnehmenden am Workshop waren sich einig: Diese Ideen wollen sie fortentwickeln und in die gerade laufende Überprüfung des Nuklearen Nichtverbreitungsvertrags einfüttern. Zielmarke ist es, einen Beitrag zum Gelingen der großen Überprüfungskonferenz im Frühjahr 2020 zu leisten.

Ein Video vermittelt Eindrücke des Veranstaltungstags.

Generation CTBT: Wie wir Atomtests stoppen können

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