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UNIDAS: Gemeinsam für Frauenrechte und Demokratie

Übergabe des Unidas-Preises für Frauenrechte und Demokratie an die kolumbianische Vizepräsidentin Francia Márquez

Übergabe des Unidas-Preises für Frauenrechte und Demokratie an die kolumbianische Vizepräsidentin Francia Márquez, © picture alliance/dpa | Annette Riedl

02.11.2023 - Artikel

Das Netzwerk Unidas verbindet Frauen aus Lateinamerika, der Karibik und Deutschland. Das Ziel: Die politische Teilhabe von Frauen und ihre Rechte stärken

Demokratie lebt von Teilhabe. Hierzu gehört insbesondere, dass Frauen gleichberechtigt an politischen Entscheidungen mitwirken. Mit dem Unidas-Netzwerk verbinden wir starke Frauen und Frauenbewegungen in Lateinamerika, der Karibik und Deutschland miteinander, um sie in ihrem Einsatz für Gleichberechtigung und Frauenrechte zu stärken.

In diesem Rahmen werden nationale und überregionale Netzwerktreffen und Workshops ausgerichtet sowie konkrete Projekte gefördert.

Es geht nicht ums Ausschließen, sondern ums Einbinden. Es geht nicht darum, weniger Stimmen zu hören, sondern MEHR Stimmen – alle Stimmen der Gesellschaft.

Denn für kein Land, keine Volkswirtschaft, keine Gesellschaft kann es gesund sein, wenn die Hälfte der Bevölkerung nicht gleichberechtigt mitbestimmt.

Der Kampf für Gleichstellung ist daher im Sinne einer jeden Gesellschaft. Wir müssen ihn gemeinsam führen, in Deutschland wie in Lateinamerika und der Karibik – mit allen Menschen, egal, welches Geschlecht sie haben.

- Außenministerin Annalena Baerbock

Jedes Jahr organisieren wir außerdem eine Unidas-Woche, auf der Entscheidungsträgerinnen, Aktivistinnen und Politikerinnen aus Lateinamerika, der Karibik und Deutschland zusammentreffen, um die Zusammenarbeit für Frauenrechte und Demokratie zu intensivieren und gemeinsame Projekte zu entwickeln. Dabei geht es unter anderem um die Rolle von Frauen in Konflikten und der Konfliktprävention sowie den Kampf gegen den Klimawandel. Denn es zeigt sich, dass Frauen besonders von Konflikten und dem Klimawandel betroffen sind, aber auch im besonderen Maße aktiv Verbesserung bewirken können, wenn man sie lässt. Darüber hinaus steht regelmäßig Gewalt gegen Frauen und deren Prävention wie auch die Rolle des Justizsektors bei der Durchsetzung von zugesicherten Rechten im Zentrum der Diskussionen.

Der Unidas-Preis für Frauenrechte und Demokratie

Im Rahmen der Unidas-Woche 2023, die vom 6. bis 8. Juni 2023 in Cali, Kolumbien, stattfand, überreichte Außenministerin Annalena Baerbock, den Unidas-Preis für Frauenrechte und Demokratie der Vizepräsidentin von Kolumbien, Francia Márquez.

Im Rahmen der Unidas-Woche 2023 wurde zum zweiten Mal der Unidas-Preis für Frauenrechte und Demokratie übergeben: an die kolumbianische Vizepräsidentin Francia Márquez
Im Rahmen der Unidas-Woche 2023 wurde zum zweiten Mal der Unidas-Preis für Frauenrechte und Demokratie übergeben: an die kolumbianische Vizepräsidentin Francia Márquez© picture alliance/dpa | Annette Riedl

Bereits früh trat Francia Márquez als Aktivistin gegen Umweltverbrechen und Umweltzerstörung in Erscheinung. Als der Fluss Ovejas zugunsten eines Wasserkraftprojekts umgeleitet werden sollte, stemmte sie sich als Anführerin von Protesten gemeinsam mit ihrer Gemeinde gegen den Bau und verhinderte massive Auswirkungen auf die gesamte Region. Als afrokolumbianische Frau aus der Pazifik-Region verkörpert Francia Márquez für viele marginalisierte Gruppen in Kolumbien die Hoffnung auf Wandel. Zugleich ist sie aber auch immer wieder Zielscheibe für Aggressionen und Drohungen ihrer politischen Gegner. Mit ihrem erfolgreichen, unerschrockenen und beharrlichen Engagement ist sie Motivation und Inspiration für ganz viele, ein hervorragendes Beispiel für den Spirit des Frauennetzwerks Unidas, dem sie angehört. 2022 wurde Francia Márquez zur Vizepräsidentin Kolumbiens gewählt und mit dem Aufbau des Gleichstellungsministeriums betraut.

Du verkörpert das, was diesen Preis und dieses Netzwerk ausmacht: den Kampf für Gleichstellung führen wir gemeinsam, egal welchen Geschlechts, egal von wo wir herkommen.

- Außenministerin Annalena Baerbock

2021 wurde der Preis erstmals vergeben und ging an die Bewegung #NiUnaMenos. Nachdem 2015 schwere Fälle von Gewalt gegen Frauen und Frauenmorden bekannt geworden waren, zogen in Argentinien und später in der ganzen Region tausende Menschen auf die Straßen, um gegen Gewalt gegen Frauen zu protestieren. Dies war die Geburtsstunde der Bewegung #NiUnaMenos („nicht eine weniger“). Was mit einem Tweet begann und durch eine Gruppe von Journalistinnen vorangetrieben wurde, ist inzwischen zu einer der weltweit größten und bekanntesten Bewegungen gegen die Unterdrückung von Frauen geworden.

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