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Internationale Zusammenarbeit zur Bekämpfung von Piraterie: Deutschland tritt dem internationalen Übereinkommen ReCAAP bei

Containerschiff auf dem Meer vor einem orange Himmel

Übergriffe auf Schiffe in Asien bedrohen auch die freien Handelswege., © Zoonar.com/Mike Pavlov

01.08.2021 - Artikel

Die Freiheit und Sicherheit der Handelswege ist für die deutsche Wirtschaft wichtig. Steigende Übergriffe auf Schiffe gefährden letztlich auch den deutschen Wohlstand. Deutschland verstärkt deshalb sein internationales Engagement zur Bekämpfung von Piraterie.

Circa 60 Prozent der deutschen Exporte werden über internationale Seewege abgewickelt. In den vergangenen Jahren ist die Zahl von Übergriffen auf Schiffe in den Gewässern Asiens kontinuierlich angestiegen. Dies gefährdet nicht nur die Schiffe und ihre Besatzungen, sondern auch die Freiheit der Handelswege. Deutschland will sich stärker für die Bekämpfung von Piraterie in der Region engagieren und tritt deshalb heute dem sogenannten „Übereinkommen über die regionale Zusammenarbeit betreffend die Bekämpfung der Seeräuberei und bewaffneter Raubüberfälle auf Schiffe in Asien“ (ReCAAP) bei.

Was ist ReCAAP?

Das Übereinkommen wurde im November 2006 abgeschlossen. Aktuell sind 20 Staaten Vertragspartner, u.a. USA und auch europäische Staaten wie Norwegen, Dänemark, die Niederlande und Großbritannien. Das Abkommen zielt darauf ab, die zwischenstaatliche Zusammenarbeit zu verbessern, um Piraterie in Asien besser zu bekämpfen. Ein wesentliches Element hierfür ist der Austausch von Informationen zu sicherheitsrelevanten Übergriffen. So wurde in Singapur ein sog.Information Sharing Center“ eingerichtet, das alle sicherheitsrelevanten Übergriffe in der Region registriert und Informationen dazu bereitstellt, wie diese Übergriffe verhindert werden können.

Warum tritt Deutschland bei?

Mehr als die Hälfte der deutschen Exporte werden über internationale Seewege transportiert. Übergriffe auf Schiffe, die die Sicherheit der Schiffe und ihrer Besatzung gefährden, steigen und bedrohen die Handelswege zwischen Asien und Europa. Deutschland will sich aktiver daran beteiligen, Piraterie in dieser Weltregion zu bekämpfen und zu verhindern.

Ein weiterer Schritt zur Umsetzung der Indo-Pazifik-Leitlinien

Der deutsche Beitritt zu ReCAAP ist gleichzeitig ein zentraler Schritt bei der Umsetzung der im September 2020 von der Bundesregierung beschlossenen Leitlinien zum Indo-Pazifik – dem strategischen Wegweiser für die deutsche Außenpolitik zum Indo-Pazifik. Ziel der Leitlinien ist es, die Beziehungen in und mit der Region zu intensivieren und auf breitere Grundlagen zu stellen. Der Staatenverbund ASEAN (Association of Southeast Asian Nations) bildet dabei das multilaterale Herzstück. ASEAN ist die wirkungsvollste Regionalorganisation im Indo-Pazifik und tritt u.a. für Frieden, Sicherheit und Stabilität in Südostasien ein.

Weitere Informationen

„Deutschland – Europa – Asien: Das 21. Jahrhundert gemeinsam gestalten“: Bundesregierung beschließt Indo-Pazifik-Leitlinien

Homepage von ReCAAP (auf Englisch)

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