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Humanitäre Krisen im Fokus: UN-Nothilfekoordinator zu Gast in Berlin

Flüchtlingslager Kutupalong in Bangladesch, © Vincent Tremeau
Starke Partner in der humanitären Hilfe - Außenminister Heiko Maas und UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock sind sich einig: Humanitäre Krisen weltweit können nur gemeinsam gelöst werden.
Rekordbedarf an Humanitärer Hilfe
2019 benötigen nach Angaben der Vereinten Nationen über 140 Millionen Menschen in 54 Ländern humanitäre Hilfe – ein Rekordbedarf. Außenminister Maas ist heute in Berlin mit Mark Lowcock zusammengetroffen, dem Nothilfekoordinator der Vereinten Nationen, um über die Lage in den humanitären Brennpunkten weltweit zu beraten. Deutschland ist zweitgrößter bilateraler Geber in der humanitären Hilfe, das Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UN-OCHA) ist für Deutschland ein zentraler Partner im humanitären System.
Deutschlands Engagement im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen sowie für den zentralen UN-Nothilfefonds (CERF) und aktuelle humanitäre Notlagen standen im Fokus der Gespräche. Lowcock traf darüber hinaus mit Mitgliedern des Deutschen Bundestags und führenden Vertretern deutscher humanitärer Organisationen zusammen und würdigte bei dieser Gelegenheit den Beitrag Deutschlands zur internationalen humanitären Hilfe.
Vorausschauende humanitäre Finanzierung als Schwerpunkt
Um mit dem stetig ansteigenden humanitären Bedarf bestmöglich Schritt halten zu können, setzt sich Deutschland gemeinsam mit anderen Gebern für eine Weiterentwicklung und für die Steigerung der Effizienz und Wirksamkeit des humanitären Systems ein. Immer wichtiger wird es, humanitäre Bedarfe möglichst frühzeitig zu identifizieren und zu antizipieren. Durch antizipative humanitäre Finanzierung und Hilfe kann Menschen im Idealfall schon vor Eintritt des Krisenfalls, zum Beispiel einer Dürre, dem Ausbruch einer Epidemie oder der Eskalation von Gewalt, geholfen werden. Dies ist die wirksamste Methode, um Menschenleben zu retten, menschliches Leid zu lindern und die Würde der Betroffenen zu wahren.
Gemeinsam mit UN-OCHA, aber auch mit der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, dem internationalen NRO-Netzwerk START und anderen Gebern treibt Deutschland diesen Ansatz zur frühzeitigen Bewältigung humanitärer Krisen energisch voran.
Hintergrund: Humanitäre Hilfe der Vereinten Nationen
UN-OCHA arbeitet eng mit den verschiedenen UN-Hilfsorganisationen, der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung und Nichtregierungsorganisationen zusammen. UN-OCHA verwaltet auch den Zentralen VN-Nothilfefonds (Central Emergency Response Fund/CERF), aus dessen Geldern frühzeitiges, lebensrettendes Eingreifen in Krisensituationen ermöglicht, aber auch Hilfe in unterfinanzierten Krisen unterstützt wird. Nach den Wirbelstürmen Idai und Kenneth im Frühjahr 2019 halfen Gelder des Nothilfefonds, die Menschen in Mosambik, Malawi und Simbabwe zu versorgen.
Darüber hinaus verwaltet UN-OCHA in 18 Krisengebieten weltweit von den humanitären Organisationen lokal eingesetzte Humanitäre Länderfonds. Auch der 2019 neu eingerichtete humanitäre Länderfonds in der Ukraine wird von Deutschland unterstützt.
2018 war Deutschland zweitgrößter Geber sowohl für den UN-Nothilfefonds als auch für die Humanitären Länderfonds.