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Aktuelle Lage im Nahen und Mittleren Osten - Wichtige Informationen für deutsche Staatsangehörige

Das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amts

Das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amts, © Thomas Imo/photothek.net

15.07.2024 - Artikel

Nach dem schrecklichen Terroranschlag der Hamas auf Israel, bei dem mehr als 1.200 Menschen getötet wurden, ist die Lage in der Region weiter sehr angespannt.

Der Krisenstab der Bundesregierung und das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amts beobachten seit dem 07. Oktober die Lage im Nahen und Mittleren Osten sehr genau. Die Sicherheitslage - auch für deutsche Staatsangehörige – ist weiterhin sehr angespannt.

Nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 dauern die intensiven militärischen Operationen im Gazastreifen an. Israel befindet sich weiterhin formell im Kriegszustand. Der Beschuss durch Raketen aus Gaza auf alle Teile Israels einschließlich Tel Aviv und Jerusalem, aus jemenitischem Gebiet in Richtung auf die südliche Küste Israels und aus dem Libanon auf den Norden Israels hält weiterhin an und die Lage bleibt hoch volatil. Zuletzt kam es am 26. Mai 2024 in Tel Aviv und Umgebung zu Beschuss mit Raketen aus dem Gaza-Streifen. Ortschaften im Umfeld des Gazastreifens sowie entlang der Grenze zum Libanon wurden durch die israelische Armee evakuiert.

Auch die Lage im Westjordanland ist angespannt: Dort kam es zu massiven gewalttätigen Ausschreitungen mit Todesopfern und zahlreichen Verletzten. Es muss weiterhin vermehrt mit der Einrichtung sogenannter „fliegender“ Checkpoints gerechnet werden.

Die derzeitigen Spannungen in der Region, insbesondere zwischen Iran und Israel, bergen zudem die Gefahr einer erheblichen weiteren Eskalation. Die Sicherheitslage kann sich schnell und ohne Vorwarnung weiter verschärfen. Auch aus dem Süden des Libanon werden wiederholt Drohnen- und Raketenangriffe durch die Hisbollah auf Israel gemeldet. Die Gefahr wächst, dass es zu einer Eskalation kommt, die nicht nur das Grenzgebiet betrifft.

In den Palästinensischen Gebieten befindet sich derzeit noch eine registrierte mittlere dreistellige Zahl deutscher Staatsangehöriger. Aus dem Westjordanland sind Ausreisen weiterhin möglich. Der Grenzübergang Rafah in Gaza ist derzeit jedoch für Ausreisen geschlossen. Mehr als 700 Deutsche einschließlich ihrer Familienangehöriger konnten bisher mit Unterstützung der deutschen Auslandsvertretungen aus Gaza ausreisen.

Empfehlungen für deutsche Staatsangehörige in Israel, den Palästinensischen Gebieten, in Libanon und Iran

Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung für Israel, die gesamten Palästinensischen Gebiete, Libanon und Iran ausgesprochen.

Für Libanon gilt seit dem 19.10.2023 eine Ausreiseaufforderung. Diese wurde am 26.06.2024 verschärft. Deutsche Staatsangehörige werden dringend aufgerufen, aus Libanon auszureisen. Eine weitere Eskalation des Konflikts könnte dazu führen, dass der Flugverkehr ab dem Rafiq-Hariri-Flughafen komplett eingestellt wird. Die Ausreise aus Libanon auf dem Luftweg wäre dann nicht mehr möglich.

Auch für Iran besteht seit Längerem eine Ausreiseaufforderung: Deutsche Staatsangehörige werden aufgerufen, aus Iran auszureisen.

Für das Westjordanland und den Gazastreifen gilt eine Ausreiseempfehlung: Deutschen Staatsangehörigen, die sich derzeit im Gazastreifen und im Westjordanland aufhalten, wird empfohlen, auszureisen.

Deutsche sind dringend aufgerufen, sich in die Krisenvorsorgeliste ELEFAND einzutragen. Durch diese Eintragung können wir Sie regelmäßig mit Landsleutebriefen über weitere Entwicklungen und Maßnahmen informieren. Prüfen Sie zudem regelmäßig die Reise- und Sicherheitshinweise auf weitere Aktualisierungen.

Weitere Auswirkungen des Konflikts auf die Region für deutsche Staatsangehörige

In Folge des Konflikts ist die Lage auch in anderen Ländern der Region teilweise angespannt. Auf die Schifffahrt im Roten Meer werden wiederholt Drohnen- und Raketenangriffe der Huthis gemeldet. Amerikanische Streitkräfte und befreundete Nationen gehen daher militärisch gegen Huthi-Stellungen in Jemen vor. Auch in Irak und Jordanien gab es bereits Drohnen- und Raketenangriffe auf amerikanische Einrichtungen. Deutsche Staatsangehörige in der Region sind daher angehalten, sich über die Reise- und Sicherheitshinweise ihres Reiselands informiert zu halten. Insbesondere wird auf die Reisewarnung und Ausreiseaufforderung für Jemen hingewiesen.

Deutsche Staatsangehörige in der Region sollten sich ferner in die Krisenvorsorgeliste ELEFAND eintragen und die Eintragungen aktuell halten.

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