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„Frieden, der nur von Männern gestaltet wird – ist kein Frieden“

Nobelpreisträgerin Nadia Murad und Außenminister Heiko Maas bei Einweihung des Kollegs Frauen, Frieden, Sicherheit

Nobelpreisträgerin Nadia Murad und Außenminister Heiko Maas bei Einweihung des „Kollegs Frauen, Frieden, Sicherheit“, © Florian Gaertner/photothek.de

07.05.2021 - Artikel

Außenminister Heiko Maas hat heute mit Nobelpreisträgerin Nadia Murad an der Akademie Auswärtiger Dienst in Tegel das „Kolleg Frauen, Frieden, Sicherheit“ eingeweiht.

Die Ziele der gleichnamigen Agenda des UN-Sicherheitsrats, die die Bedeutung von Frauen in Friedensprozessen betont, sind integraler Bestandteil der Ausbildung aller Laufbahnen an der Akademie.

Bei der Einweihung des „Kollegs Frauen, Frieden, Sicherheit“ an der Akademie für alle Nachwuchskräfte des Auswärtigen Amts in Tegel unterstrich Außenminister Maas die zentrale Rolle von Frauen als aktive Teilhaberinnen in Friedensprozessen und betonte den Stellenwert der Rechte von Frauen und Mädchen weltweit:

Wo Menschenrechte mit Füßen getreten werden, gibt es auf Dauer auch keine politische Stabilität. Die Achtung der Rechte von Frauen und Mädchen ist dabei ein ganz zentraler Indikator. Auch deshalb ist die Agenda „Frauen, Frieden und Sicherheit“ in den letzten Jahren zu einem Kernbestandteil deutscher Außenpolitik geworden.

Nobelpreisträgerin Nadia Murad mit Anwärterinnen und Anwärtern
Nobelpreisträgerin Nadia Murad mit Anwärterinnen und Anwärtern© Florian Gaertner/photothek.de

Deutschland engagiert sich weltweit für die Umsetzung der Agenda „Frauen, Frieden, Sicherheit“, die der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen im Oktober 2000 mit der Resolution 1325 begründet hat.

Deutschland hat in den vergangenen vier Jahren rund 700 Maßnahmen zur Unterstützung von Frauen und Mädchen in Krisenkontexten und für mehr Teilhabe an Friedensprozessen auf den Weg gebracht: Von der Unterstützung Überlebender sexueller Gewalt im Kongo, über Schutzeinrichtungen für Friedensaktivistinnen in Afghanistan bis hin zu Verhandlungstrainings für Frauen in Transitionsländern wie Sudan.

Deutschland hat im April 2019 als nicht ständiges Mitglied im Sicherheitsrat zudem die Resolution 2467 zum Schutz der Opfer sexualisierter Gewalt durchgesetzt, die die Agenda „Frauen, Frieden, Sicherheit“ und die Resolution 1325 fortschreibt.

Die Nobelpreisträgerin Nadia Murad sagte bei der Einweihung heute:

Frieden, der von Männern gestaltet wird – zugunsten von Männern – ist kein Frieden. Frieden kann es nur geben, wenn Frauen den gleichen Zugang zu Justiz und Sicherheit haben. Um künftige Gewalt zu verhindern, brauchen wir einen grundlegenden Wandel. Wenn wir es nicht schaffen, die Gleichstellung der Geschlechter in Zeiten des Friedens herbeizuführen, können wir kaum darauf hoffen, dass sexuelle Gewalt zu Kriegszeiten verhindert wird.

An die Nachwuchskräfte an der Akademie Auswärtiger Dienst in Tegel gerichtet sagte Außenminister Maas:

Als deutsche Diplomatinnen und Diplomaten ist Ihr Platz an der Seite derjenigen, deren Rechte bedroht werden. Die Schutz und Unterstützung brauchen. Dabei geht es nicht um blinden Idealismus. Sondern letztlich um Fragen von Frieden und Sicherheit.

Die Ziele der Agenda sind integraler Bestandteil der Ausbildung aller Laufbahnen an der Akademie. Dem trägt die Einweihung des Kollegs Rechnung.

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