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Maas trifft Lawrow: „Russland muss eine humanitäre Katastrophe verhindern“

Außenminister Maas mit seinem russischen Amtskollegen Lawrow.

Außenminister Maas mit seinem russischen Amtskollegen Lawrow., © Felix Zahn/photothek.net

14.09.2018 - Artikel

In Idlib drohen tausende Menschen zu sterben, wenn Russland das Assad-Regime nicht von einer Offensive abhält.

Außenminister Maas hat am Freitag (14.09.) seinen russischen Amtskollegen Sergej Lawrow in Berlin getroffen. Maas setzte sich gegenüber Lawrow dafür ein, die drohende Offensive gegen die syrische Region um Idlib zu verhindern. „Es geht darum, das Schlimmste zu verhindern, nämlich eine humanitäre Katastrophe“, so Maas vor dem Treffen.

Russland kann Assad stoppen

Heiko Maas mit dem russischen Außenminister Lawrow in Berlin (14.09.2018)
Heiko Maas mit dem russischen Außenminister Lawrow in Berlin (14.09.2018)© dpa

Bei Idlib sind etwa drei Millionen Menschen eingeschlossen. Bei einem Angriff des Assad-Regimes auf das Gebiet werden tausende zivile Opfer befürchtet. Russland agiert als Schutzmacht des Assad-Regimes und hat entscheidenden Einfluss auf dessen militärische Offensiven. „Ich baue darauf, dass Russland seine Möglichkeiten jetzt nutzt“, sagte Maas. Das gelte insbesondere mit Blick auf einen drohenden Chemiewaffeneinsatz der Assad-Truppen.

Wiederaufbauhilfe nur unter Bedingungen

Den Forderungen Russlands, sich vorbehaltlos an einem Wiederaufbau Syriens zu beteiligen, erteilte der Außenminister eine Absage. Deutschlands Unterstützung sei an klare Bedingungen geknüpft. „Wenn es eine politische Lösung in Syrien gibt, die am Ende zu freien Wahlen führt, sind wir bereit Verantwortung beim Wiederaufbau zu übernehmen“, so Maas. Deutschland unterstützt dafür mit ganzer Kraft die Verhandlungen unter dem Schirm der Vereinten Nationen.

Geflüchtete brauchen Sicherheit

Auch die Rückkehr von geflüchteten Syrern wird erst realistisch, wenn sich die Bedingungen im Land deutlich verändern. So lange Geflüchtete dort von Verhaftung, Folter und Enteignung bedroht sind, bleibt jedes Rückkehrangebot hohl.

Zum Weiterlesen:

Deutschland und Russland: bilaterale Beziehungen

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