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Hilfe für Beirut: Wie Deutschland jetzt unterstützt

Drei Menschen fegen auf einer Straße Unrat und Schutt zusammen.

Anwohnerinnen und Anwohner bemühen sich, die Straßen frei zu räumen., © Maxim Grigoryev/TASS/dpa

11.08.2020 - Artikel

Nach der verheerenden Explosion sind schnelle Maßnahmen gefragt. Deutschland und die EU arbeiten unter Hochdruck, um den Menschen in Beirut zu helfen.

Ein Straßenzug in Beirut nach der Explosion
Ein Straßenzug in Beirut nach der Explosion© Maxim Grigoryev/TASS/dpa

Der Schock ist noch frisch und er sitzt tief. Bei der verheerenden Explosion in Beirut hat es weit über 150 Todesopfer gegeben, im Moment rechnet man mit etwa 6.000 Verletzten.

Auch eine Angehörige der deutschen Botschaft ist ums Leben gekommen. Außenminister Maas sprach ihren Angehörigen auch im Namen der Bundesregierung sein tiefes Beileid aus: „Unsere schlimmste Befürchtung hat sich bestätigt. Wir sind in tiefer Trauer um die Kollegin.“

Bei einem Telefonat mit seinem libanesischen Amtskollegen stimmte sich Maas bezüglich Sofortmaßnahmen ab. Für Maas ist klar: „In der Not packen wir mit an. Die Menschen in Beirut sollen wissen: Wir lassen sie nicht im Stich.“

Schnelle Hilfe auf dem Weg

Deutschland stellt dem Libanon als ersten Schritt 1,5 Millionen Euro Soforthilfe für Erste-Hilfe-Stationen in Beirut und medizinische Güter zur Versorgung von Verletzten zur Verfügung. Am vergangenen Wochenende landete ein erster Flug des Deutschen Roten Kreuzes mit Schutzausrüstung, Medikamenten und Verbandsmaterial in Beirut.

Das Technische Hilfswerk ist bereits in der libanesischen Hauptstadt angekommen, um mit ca. 50 Einsatzkräften nach weiteren verschütteten Menschen zu suchen. Auch Ärzte und Fachleute für Gefahrengut von der Hilfsorganisation Isar Germany sind mit dabei.

Die Bundeswehr flog ein medizinisches Erkundungsteam nach Beirut. Der Airbus A310 MedEvac ist in erhöhte Stand-By-Bereitschaft versetzt worden. Auch die Korvette „Ludwigshafen am Rhein“, normalerweise für die Mission UNIFIL im Einsatz, nahm Kurs auf Beirut, um vor Ort zu unterstützen.

Die Europäische Kommission hat dem Libanon Nothilfe im Wert von mehr als 33 Millionen Euro zugesagt, die durch die Mitgliedsstaaten finanziert wird. Sie soll unter anderem für die Bereitstellung medizinischer Ausrüstung sorgen. Außerdem hat die EU den so genannten Zivilschutzmechanismus aktiviert und zahlreiche Rettungsteams organisiert.

Am 9. August kamen Vertreter von mehr als 30 Ländern zu einer virtuellen Geberkonferenz zusammen, um sich abzustimmen, wer welche Hilfe für die Menschen in Beirut bereitstellt. Über 250 Millionen Euro wurden gesammelt. Außenminister Maas sagte weitere 20 Millionen Euro von deutscher Seite zu, die EU-Kommission zusätzliche 30 Millionen Euro für Soforthilfemaßnahmen. Maas betonte vor der Konferenz:

Die heutige Konferenz der wichtigsten Partner und Unterstützer Libanons ist ein wichtiges Signal – in allererster Linie für diejenigen, die unmittelbar von dem Unglück betroffen sind. Wir haben bereits in den vergangenen Tagen große Solidarität und internationale Unterstützungsbereitschaft gesehen.

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