Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts

Deutschland und Dschibuti: Bilaterale Beziehungen

27.02.2024 - Artikel

Aufgrund seiner relativen Stabilität und strategischen Lage in der Krisenregion Horn von Afrika ist Dschibuti von überregionaler Bedeutung. Dieser wurde Deutschland mit der Eröffnung einer Botschaft im Frühjahr 2010 gerecht; Dschibuti unterhält seit Herbst 2011 eine seiner 23 Botschaften weltweit in Berlin. Bilaterale diplomatische Beziehungen existieren seit der Unabhängigkeit Dschibutis 1977 und sind freundschaftlich geprägt. Die GSVP-Operation ATALANTA zur Bekämpfung der Piraterie auf dem Roten Meer unterhält ein Verbindungsbüro in Dschibuti. Im Rahmen der GSVP-Operation ASPIDES dient Dschibuti seit Ende Februar 2024 der deutschen Fregatte Hessen und anderen EU-MS, die sich an der Operation beteiligen, als Versorgungshafen.

Dschibuti ist kein Partnerland der deutschen bilateralen Entwicklungszusammenarbeit. Es profitiert von durch Deutschland geförderten regionalen Projekten, die über die Regionalorganisation IGAD realisiert werden, sowie von EU-und VN-finanzierten Maßnahmen.

Die EU ist größter Geber Dschibutis. Schwerpunkte des EU-Engagements sind Infrastrukturprojekte, insbesondere im Wasser- und Sanitärbereich, sowie makroökonomische Unterstützung und Hilfe bei guter Regierungsführung. Das bisher größte, im März 2021 in Betrieb genommene EU-Projekt ist eine Meerwasserentsalzungsanlage (Gesamtvolumen von 73 Mio. Euro).

Deutschland unterstützt Binnenvertriebene und Flüchtlinge in Dschibuti (ca. 21.600 bei 1 Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern) und den Nachbarländern (Somalia, Kenia, Jemen, und Äthiopien) mittels einer flexiblen regionalen Förderung des UNHCR. Über die Förderung von IOM unterstützt Deutschland ca. 600.000 bis 1 Mio. Migrantinnen und Migranten, für die Dschibuti Transit-, Ziel- und Rückkehrland ist. Mittel aus dem EU-Nothilfe Treuhandfonds für Afrika (EUTF) kommen neben den Geflüchteten in Dschibuti auch der lokalen Bevölkerung zugute.

Die Bundesregierung fördert über das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung die Regionalorganisation IGAD u. a. in den Bereichen Verbesserung der Dürreresilienz, Ernährungssicherung und regionale Migrationspolitik. Deutschland ist nach der EU der zweitgrößte Geber für IGAD.

Investitionspotential für deutsche Unternehmen bietet Dschibuti insbesondere in den Bereichen Transport, Logistik (Häfen) und Erneuerbare Energien (Photovoltaik, Wind, Geothermie). Es besteht kein Investitionsförderungs- und –schutzvertrag zwischen Deutschland und Dschibuti.

Weitere Informationen

Schlagworte

nach oben