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Nepal: Restaurierung des Königspalastes in Patan

19.01.2016 - Artikel

Der Königspalast der Stadt Patan gehört zu einer der bedeutendsten Weltkulturerbestätten im Kathmandu Tal.

Zerstörungen nach den Erdbeben im Frühjahr 2015
Zerstörungen nach den Erdbeben im Frühjahr 2015 © Rohit Ranjitkar

Das Kathmandu Tal in Nepal zählt gleich sieben Welterbestätten. Eines davon ist der Königspalast der Stadt Patan und die Tempel in seiner Umgebung. Das Auswärtige Amt setzt sich seit Jahren für den Erhalt dieses kulturellen Erbes ein und hat nach den beiden Erdbeben im April und Mai 2015 mit der Gerda Henkel Stiftung eine gemeinsame Initiative zum Wiederaufbau von zerstörtem Kulturgut in Nepal beschlossen.

Mit rund 250.000 Euro hat sich das Auswärtige Amt seit 2008 für den Erhalt des Palasts und der zugehörigen Tempel engagiert. In mehreren Etappen wurden beispielsweise der Brunnen im Hof des südlichen Abschnitts namens Sundari Cok und das Bhandarhal-Reservoir restauriert, später dann der Südflügel des Gebäudes und der Hinterhof des Sundari Cok. Als das schwere Erdbeben im April 2015 Nepal heimsuchte, hielten zwar die restaurierten Flügel des quadratischen Hofes stand – aber fast der komplette Ostflügel stürzte ein.

Allein die Arkade im Erdgeschoß blieb erhalten. Doch bereits im Herbst 2015 begann der Wiederaufbau des Ostflügels – wieder mit Unterstützung des Auswärtigen Amts.

Baustelle am Ostflügel des Sundari Cok
Baustelle am Ostflügel des Sundari Cok © Niels Gutschow

Unzerstörte Bauelemente werden wiederverwendet

Bei der Wiederaufrichtung der Hoffassade werden alle aus den Trümmern geborgenen, kunstvoll in Holz gearbeiteten Bauelemente und die ebenfalls geborgenen Verblendziegel wiederverwendet. Die traditionelle Bauweise mit Lehmmörtel macht die Wiederverwendung möglich, zumal die Maurer und Zimmerleute die Nachkommen derjenigen sind, die die Baukunst des 17. und 18. Jahrhunderts geschaffen haben.

Im Obergeschoss des Haupthofes wurde bereits 2013 das Architekturmuseum „Architecture Galleries“ eingerichtet, das als Teil des seit 1997 bestehenden Patan Museums der Öffentlichkeit zugänglich ist. Nach Fertigstellung des Ostflügels wird der Sundari Cok im Januar 2017 das Museum vervollständigen. Durch Restaurierung, Wiederaufbau und Umnutzung wird eine vielfältige Palastanlage erlebbar, die stark zur Identität der Metropole Kathmandu-Patan beiträgt und dadurch als Symbol für die Bewahrung des reichen architektonischen Erbes steht.

Innenhof des Palastes mit Tushahiti-Brunnen
Innenhof des Palastes mit Tushahiti-Brunnen © Stanislaw Klimek

Für die Durchführung der Maßnahme sorgt der Kathmandu Valley Preservation Trust, der seit 1992 zahlreiche Bauwerke in Kathmandu und Patan gesichert und restauriert hat. Auf dem Platz vor dem Palast werden von 2016 bis 2018 mit Unterstützung der Gerda Henkel Stiftung der Krishna Tempel wiederhergestellt und der eingestürzte Harishankara Tempel wiederaufgebaut.

Zum Weiterlesen

Pressegespräch zum Kulturerhalt in Nepal

Filme zur Restaurierung historischer Heiligtümer auf der Webseite von L.I.S.A. (Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung)

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