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Gemeinsam für Frieden und Stabilität: Krisen durch Zusammenarbeit bewältigen

Flüchtlinge kommen im Tschad an der Grenze zu Nigeria an

Flüchtlinge kommen im Tschad an der Grenze zu Nigeria an, © UNHCR/Aristophane Ngargoune

19.09.2019 - Artikel

Ob in Friedensmissionen der Vereinten Nationen oder durch gemeinsame lokale Projekte in der Tschadseeregion: Krisen können nur durch enge multilaterale Zusammenarbeit bewältigt werden.

Von der Krisenprävention über die humanitäre Hilfe in Notsituationen bis zum Aufbau staatlicher Strukturen: Deutschland engagiert sich in Krisenkontexten weltweit in den verschiedenen Stadien eines Konflikts. Für alle Phasen einer Krise gilt: die Krise lässt sich nur gemeinsam bewältigen, wenn Staaten Hand in Hand zusammenarbeiten.

Tschadsee: gemeinsam vor Ort die Krise bewältigen

Die Lage in der Tschadseeregion verdeutlicht, wie wichtig multilaterale Zusammenarbeit in verschiedenen Konfliktphasen ist. In der Tschadseeregion laufen die Grenzen der Länder Nigeria, Niger, Tschad und Kamerun zusammen. Seit mehr als zehn Jahren ist die Region in Zentralafrika Schauplatz einer der komplexesten Krisen weltweit. Wiederkehrende Dürren führen zu dramatischer Nahrungsmittelknappheit. Durch den Terror von Boko Haram und ISWAP wurden mehr als 35.000 Menschen getötet, fast zweieinhalb Millionen Frauen, Männer und Kinder vertrieben. Mehr als zehn Millionen Menschen sind auf lebensnotwendige Hilfe angewiesen.

Deutschland leistet in der Region nicht nur humanitäre Hilfe, sondern unterstützt auch multilaterale und regionale Ansätze zur Krisenbewältigung. Denn: nur gemeinsam und nur vor Ort kann die Krise bewältigt werden. Als Ko-Vorsitzender der Tschadseekonsultativgruppe für Krisenprävention und Stabilisierung fördert Deutschland deswegen lokale Akteure bei der Entwicklung regionaler Lösungsansätze. Ein Resultat dieser multilateralen Bemühungen ist die regionale Strategie für Stabilisierung, Wiederaufbau und Resilienz in den von Boko Haram betroffenen Gebieten. Diese wurde gemeinsam von der Tschadseebeckenkommission und der Afrikanischen Union verabschiedet – ein Erfolg der multilateralen Zusammenarbeit.

UN-Friedensmissionen und Peacebuilding Fund

#MultilateralismMatters
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Auch im Rahmen der Vereinten Nationen spielt die Zusammenarbeit zur Förderung von Frieden und Stabilität eine zentrale Rolle: in Friedensmissionen wie in Mali und Kongo arbeiten Menschen aus den verschiedensten Nationen Hand in Hand, um zu Frieden und Sicherheit beizutragen.

Aus den Mitteln des Auswärtigen Amts hat die Bundesregierung darüber hinaus den Peacebuilding Fund (PBF) seit seiner Gründung 2006 mit bislang knapp 140 Millionen US-Dollar unterstützt und ist neben Großbritannien und Schweden drittgrößter Geber des Fonds. Über diesen Fonds werden kurzfristig Mittel zur friedlichen Konfliktbewältigung in fragilen und Post-Konflikt Staaten bereitgestellt. Dies geschieht gerade auch in Ländern, die nicht im Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit stehen, aber kurzfristiger, oftmals risikobehafteter Investitionen bedürfen.

Krisen erkennen, bevor sie sich ereignen

Stetig an Bedeutung gewinnt heute die Krisenprävention. Es geht darum, Krisen zu verhindern, bevor sie sich ereignen. Die aktuellen und zukünftigen Risiken des Klimawandels, die damit verbundene stetige Zunahme von Naturkatastrophen sowie die wachsende Komplexität von Krisensituationen stellen das internationale humanitäre System vor Herausforderungen, die nur durch multilaterales Engagement bewältigt werden können.

Das Auswärtige Amt fordert und fördert daher in enger Zusammenarbeit mit seinen humanitären Partnerorganisationen und in intensiver Abstimmung mit anderen humanitären Gebern eine humanitäre Hilfe, die über die Reaktion auf Krisen und Katastrophen hinaus Warnzeichen für Krisen frühzeitig erkennt und im Idealfall die Krise verhindern kann. Drohende humanitäre Auswirkungen von Krisen und Katastrophen sollen dadurch möglichst schon im Vorfeld minimiert werden.

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