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Bildung für Zukunft und Integration

Fatimetou, geflüchtet aus Mali, erhält einen Stipendienpreis zum 25. Jubiläum von DAFI in Mauretanien, © UNHCR
Nur ein Prozent der Flüchtlinge weltweit hat Zugang zu Hochschulbildung – eine Konferenz in Berlin will zur Verbesserung beitragen und Perspektiven eröffnen
Weltweit leben über 25 Millionen Menschen als Flüchtlinge oder in flüchtlingsähnlichen Situationen. Nur ein Prozent von ihnen hat Zugang zu Hochschulbildung, während ansonsten 36 Prozent aller jungen Menschen studieren.
Die Deutsche Akademische Flüchtlingsinitiative Albert Einstein (DAFI) hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, den Zugang junger Flüchtlinge zu Hochschulbildung zu fördern. Finanziert wird DAFI zu 90% aus Mitteln des Auswärtigen Amts. Mit diesen Mitteln wurden seit 1992 mehr als 15.000 Stipendien an junge Menschen auf der Flucht vergeben. Alleine 2018 haben ca. 6.500 Studierende in 51 Ländern weltweit von einem DAFI-Stipendium profitiert.
Die Stipendien ermöglichen es Flüchtlingen in ihrem Heimat- oder Aufnahmeland einen Universitätsabschluss zu erlangen, der ihnen eine Zukunftsperspektive und eine Chance auf ökonomische Selbständigkeit bietet. Durch die beständige Verbindung in die Flüchtlingscommunities hinein können die Stipendiatinnen und Stipendiaten ihr Wissen weitergeben und so als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und Vorbilder nachhaltig in die Aufnahmegesellschaften hinein wirken oder in ihren Herkunftsländern zur Friedensförderung und zum Wiederaufbau beitragen.

“The Other 1 Percent” – Außenminister Maas eröffnet Konferenz in Berlin
Der Zugang zu Hochschulbildung ist daher von essentieller Bedeutung für Flüchtlinge und ihre Aufnahmeländer. Um Perspektiven für eine weitere Verbesserung der Bildungssituation von Geflüchteten zu entwickeln laden das Auswärtige Amt, der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) sowie das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am 18. und 19. Juni 2019 zu einer Konferenz in Berlin ein. Unter dem Titel “The Other 1 Percent - Geflüchtete Studierende an Hochschulen weltweit“ sollen best practices vorgestellt und Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation junger Flüchtlinge in ihren Aufnahmeländern beleuchtet werden.
Außenminister Maas, der die Konferenz zusammen mit dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen Grandi eröffnen wird, sagte im Vorfeld:
Unser Ziel muss es sein, viel mehr Flüchtlingen, die vor Leid und Krieg geflohen sind, eine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben geben. Das geht nur über Zugang zu Bildung. Bildung bietet Zukunftschancen und erleichtert die Integration.
Vor allem der Dialog mit jungen geflüchteten Menschen soll im Mittelpunkt der Konferenz stehen. Erwartet werden neben Fachleuten und politisch Verantwortlichen daher auch Studierende und Alumni aus aller Welt, die durch die Programme DAFI, Connected Learning, HOPES und Leadership for Syria (LfS) eine Förderung erhalten haben. Sie werden über ihre Erfahrungen sprechen und mit den Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Hochschulsektor und Geberorganisationen neue Lösungsansätze entwickeln.
Den Globalen Flüchtlingspakt mit Leben füllen
Die Förderung der Selbständigkeit und der Zukunftsperspektiven von Flüchtlingen ist auch ein wichtiger Aspekt des Globalen Flüchtlingspakts der Vereinten Nationen (Global Compact on Refugees, GCR), der 2018 von einer breiten Mehrheit der Staatengemeinschaft angenommen wurde. Zu dessen Umsetzung findet im Dezember 2019 in Genf das erste Globale Flüchtlingsforum statt. Dabei steht auch der wertvolle Beitrag im Mittelpunkt, den Flüchtlinge in ihren Aufnahmegemeinden leisten können.
Welche Rolle die Befähigung von Flüchtlingen durch höhere Bildung leisten kann unterstreichen eindrucksvoll die Lebensläufe vieler DAFI-Stipendiatinnen und -stipendiaten. Als großes Geber- und Flüchtlingsaufnahmeland will Deutschland auch bei der Umsetzung des Globale Flüchtlingspakts eine aktive Rolle spielen, um gerechtere internationale Verantwortungsteilung im Flüchtlingskontext voranzutreiben und das Potential geflüchteter Menschen zu nutzen.
Weitere Informationen sowie das Programm zur Konferenz finden Sie hier.