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Krisenfrüherkennung, Konfliktanalyse und Strategische Vorausschau
Heraufziehende Krisen und eskalierende Konflikte frühzeitig zu erkennen ist die Grundlage für rechtzeitiges und entschiedenes Handeln der Krisenprävention. Neben klassischen Methoden steht dem Auswärtigen Amt dafür jetzt auch ein modernes Datentool zur Verfügung,
Die Risse in der Wand erkennen
Die Instrumente der Krisenfrüherkennung, Konfliktanalyse und Strategischen Vorausschau helfen, sich anbahnende Krisen ausfindig zu machen, umfassend zu verstehen und Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln, damit Krisen im Idealfall gar nicht erst ausbrechen.
Denn: Krisen haben ihre Vorboten. Problematische politische, wirtschaftliche und strukturelle Entwicklungen sind oft bereits vor Ausbruch sichtbar. Länder und Regionen mit Blick auf besorgniserregende Entwicklungen zu beobachten und diese auszuwerten gehört daher seit jeher zum außenpolitischen Tagesgeschäft. Über 200 Auslandsvertretungen in aller Welt liefern rund um die Uhr aktuelles Lagebild und vorausschauende politische Berichterstattung. Diese und andere Quellen nutzt die Bundesregierung als Entscheidungsgrundlage, Strategien für den Umgang mit dem jeweiligen Krisenkontext zu formulieren.
Ziel der Krisenfrüherkennung sind nicht hundertprozentige Vorhersagen der Zukunft, sondern auf soliden Indikatoren basierende Risikoprognosen, die mittel- und langfristig präventives Handeln erleichtern. Neben den klassischen Methoden steht dem Auswärtigen Amt dafür auch ein datengestütztes Tool zur Verfügung.
PREVIEW - der Blick hinter die Daten

Mit dem Datentool PREVIEW analysiert das Auswärtige Amt öffentlich verfügbare Daten - zur politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lage sowie zu Konflikten und Gewalt - auf Anzeichen für krisenhafte Entwicklungen. Dafür nutzt PREVIEW verschiedene computergestützte Werkzeuge. Beispielsweise machen Visualisierungen wie Informationsgrafiken und „Infomaps“ - mit zusätzlichen Daten angereicherte Landkarten – Konfliktlagen auf einen Blick sichtbar und verständlich. Trendanalysen zeigen den möglichen Verlauf politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen und Konflikte auf. Auch Methoden des maschinellen Lernens werden genutzt, um in großen Datenmengen Konflikt- und Krisenmuster zu erkennen. Ergebnisse dieser Verfahren können das Auswärtige Amt dabei unterstützen, Handlungsoptionen und Strategien für das deutsche Krisenmanagement zu entwickeln.
Vom Vorboten zur Strategie: Konfliktanalyse und Strategische Vorausschau
Damit das Erkennen einer brodelnden Krise am Ende in einer effektiven und kreativen deutschen bzw. europäischen oder internationalen Strategie mündet, müssen Analyse, Auswertung und Planung gestärkt werden und gut vernetzt sein.
Daher untersucht das Auswärtige Amt einzelne Länder und Regionen ständig oder auch anlassbezogen auf Konfliktursachen und mögliche künftige Entwicklungen. Die Konfliktanalyse arbeitet zentrale Konfliktfaktoren und Konfliktakteure heraus. Die Szenarienplanung, eine oft genutzte Methode der strategischen Vorausschau, erstellt Verlaufs- und Zukunftsszenarien, die die Entstehung und möglichen Folgen von Konflikten beschreiben. Dazu werden wissenschaftliche Studien und Expertenwissen mit partizipativen Verfahren verknüpft, um Handlungsoptionen zu entwickeln. So wird das Krisenengagement des Auswärtigen Amts auf eine breite Basis gestellt.