Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts

Somalia: Einsatz für Binnenvertriebene

Ausgabestelle für Medikamente

Gesundheitsversorgung ist ein Schwerpunkt bei der Unterstützung Binnenvertriebener, © IDMC

27.05.2020 - Artikel

Weltweit gibt es mehr als 50 Millionen Binnenvertriebene: Menschen, die im eigenen Land auf der Flucht sind. In Somalia unterstützt das Auswärtige Amt Binnenvertriebene und aufnehmende Gemeinden und setzt sich dafür ein, dass die Gesundheitsversorgung verbessert wird.

Somalia: 2,7 Millionen Binnenvertriebene

In Somalia gelten 2,7 Millionen Menschen als Binnenvertriebene, also Menschen, die innerhalb der Grenzen ihres Heimatlandes auf der Flucht sind. Gründe hierfür sind Dürre und Überschwemmungen, gewaltsame Konflikte und Terrorismus sowie Zwangsvertreibungen. Zumeist suchen die Betroffenen Schutz in urbanen Regionen und erhöhen dadurch den Druck auf ohnehin schon schwache Strukturen in den Bereichen Gesundheit und Wasser- und Sanitärversorgung.

Stärkung der lokalen Gesundheitsversorgung

Ausgabestelle für Medikamente von Action Medeor
In Somalia arbeitet das Auswärtige Amt mit Action Medeor zusammen© IDMC

Das Auswärtige Amt unterstützt Binnenvertriebene und aufnehmende Gemeinden mit humanitärer Hilfe sowie mit Stabilisierungsmaßnahmen und setzt sich auch international für eine bessere Versorgung von Binnenvertriebenen ein. So hat Deutschland für Somalia im Jahr 2019 76 Millionen Euro für humanitäre Hilfsmaßnahmen bereitgestellt.

Unter anderem wird in diesem Kontext die NGO Action Medeor gefördert. Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung in Mogadischu zu ermöglichen, der Schwerpunkt liegt auf der Gesundheit von Müttern und Kindern. Dazu werden ein Krankenhaus, eine Gesundheitseinrichtung und eine mobile Klink mit Gemeindegesundheitshelferinnen und -helfern unterstützt.

50,8 Millionen Binnenvertriebene weltweit

Weltweit gibt es ca. 50,8 Millionen Menschen, die innerhalb der Grenzen ihres Heimatlandes auf der Flucht vor Konflikten, Gewalt oder Naturkatastrophen sind. Damit stellen Binnenvertriebene eine der größten Gruppen von schutzbedürftigen Menschen dar. Der Großteil von ihnen, 45,7 Millionen, ist ein Opfer von Krieg und Gewalt, 5,1 Millionen von Naturkatastrophen. Aktuelle Zahlen beinhaltete der kürzlich veröffentlichte „Jahresbericht zu Binnenvertreibung des Internal Displacement Monitoring Centers (IDMC)“, den das Internal Displacement Monitoring Center mit deutscher Unterstützung erstellt hat.

Humanitäre Hilfe für Binnenvertriebene: Besondere Herausforderung für Helferinnen und Helfer

Die Verantwortung für den Schutz und die Versorgung von Binnenvertriebenen liegt bei der Regierung des Landes, deren Staatsangehörige die Vertriebenen sind. Die Prinzipien der 1998 veröffentlichten VN-Leitlinien betreffend Binnenvertreibung (Guiding Principles on Internal Displacement) legen dar, wie Binnenvertriebene unter Berücksichtigung grundlegender Menschenrechte geschützt werden sollen. In Fällen, wo die zuständige Regierung nicht für Vertriebene im eigenen Land sorgen will, zum Beispiel weil die Vertreibungen politisch motiviert sind, oder kann, weil die staatlichen Systeme überlastet sind, kommt humanitäre Hilfe zum Einsatz.

Dabei ist die humanitäre Hilfe für Binnenvertriebene nicht immer einfach, da die Vertreibung meistens politisch sensibel ist und sich die Vertriebenen oft in der Nähe von Kampfhandlungen aufhalten. Zudem gehören Binnenvertriebene häufig zu Minderheiten, die einer höheren Gefahr von Zwangsvertreibung ausgesetzt sind.

Große Bandbreite an Partnern bei der Humanitären Hilfe

Zur Versorgung von Binnenvertriebenen arbeitet das Auswärtige Amt mit einer großen Bandbreite an Partnern zusammen. Dazu gehören humanitäre VN-Organisationen, die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung sowie deutsche und internationale humanitäre Nichtregierungsorganisationen. Über humanitäre Länderfonds (Country Based Pool Funds/CBPF) unterstützt Deutschland nationale NGOs.

Schlagworte

nach oben