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Kampf gegen Covid-19 – Deutschland stellt weitere 150 Millionen Euro für humanitäre Hilfe bereit

Drei Männer laden blaue Sauerstoffzylinder von einem Lastwagen

Hilfe gegen Covid-19: Deutschland stellt weitere 150 Millionen Euro zur Verfügung, © OCHA/Saleh Bin Hayan

21.07.2020 - Artikel

Von Aufklärungskampagnen in Bangladesch bis zur Maskenproduktion in irakischen Flüchtlingslagern: Im April hat Deutschland 300 Mio. Euro für humanitäre Projekte zur Bekämpfung von Covid-19 zur Verfügung gestellt. Nun stockt die Bundesregierung die Mittel um 150 Mio. Euro auf.

Deutschland einer der größten humanitären Geber

Der Bedarf an humanitärer Hilfe wegen Covid-19 wächst: Die Zahl der Menschen, die mit dem Virus infiziert sind, steigt täglich. Es wird immer deutlicher, dass die Folgen der Pandemie besonders für Länder dramatisch sind, in denen Menschen ohnehin auf humanitäre Hilfe angewiesen sind oder das Gesundheitssystem schwächer ausgeprägt ist.

Deutschland stellt deswegen weitere 150 Millionen Euro für humanitäre Hilfe zur Verfügung. Die Mittel, die zusätzlich zum regulären humanitären Budget in Höhe von 1,64 Milliarden Euro für die Bekämpfung von Covid-19 zugesagt wurden, belaufen sich nun auf 450 Millionen Euro. Damit ist Deutschland auch im Kontext der Coronakrise einer der weltweit größten humanitären Geber.

Staatsminister Niels Annen sagte dazu:


„Dieser Krise können wir nur mit vereinten Kräften begegnen. Der Global Humanitarian Response Plan bietet uns die Möglichkeit, humanitäre Bedarfe zu ermitteln und ihnen gezielt nachzukommen.“

Bundesregierung folgt Hilfsaufruf der Vereinten Nationen

Mit der Zusage der neuen Mittel folgt Deutschland dem erneuten Hilfsaufruf der Vereinten Nationen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres hatte im März bereits einen ersten Hilfsbedarf beziffert, der nun noch einmal deutlich nach oben korrigiert wurde: Waren im März zunächst zwei Milliarden US-Dollar vorgesehen, geht das UN-Büro für humanitäre Hilfe (UN-OCHA) inzwischen davon aus, dass 10,3 Milliarden US-Dollar benötigt werden, um Menschen in 63 Ländern zu unterstützen.

Expertinnen und Experten erwarten zudem, dass die mittel- und langfristigen wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie verheerend sein werden. Nach Prognosen des Welternährungsprogramms (WFP) könnte sich wegen Corona bis Ende 2020 die Zahl der Menschen an der Schwelle des Verhungerns von 135 Millionen auf 265 Millionen fast verdoppeln.

Hilfsgelder im Einsatz: von Aufklärungskampagnen bis zur Maskenproduktion

Durch die zusätzlichen Mittel können die Partnerorganisationen des Auswärtigen Amts lebensrettende Projekte fortsetzen und neue auf den Weg bringen. Mit den ersten Geldern konnte bereits auf vielfältige Weise Hilfe geleistet werden. So lernten etwa Mütter und Witwen in einem Flüchtlingslager in Irak, Mund-Nase-Masken zu nähen und konnten auf diese Weise gleichzeitig Geld verdienen und dazu beitragen, das Camp vor dem Virus zu schützen – innerhalb weniger Tage wurden rund 50.000 Masken produziert.

In Myanmar und der Zentralafrikanischen Republik sind Maßnahmen zur Marktbeobachtung erfolgt, mit denen schnell auf eventuelle Verteuerungen der Lebensmittelpreise und möglicherweise resultierende Engpässe in der Nahrungsmittelversorgung reagiert werden kann.

In Bangladesch und Venezuela führten Hilfsorganisationen per Radio oder vor Ort Aufklärungskampagnen durch, um vor den Gefahren des Virus zu warnen und über notwendige Hygienemaßnahmen zu informieren.

Staatsminister Annen:

„Gemeinsam haben wir es geschafft, die Logistik für humanitäre Unterstützung auch unter den aktuellen außergewöhnlichen Bedingungen der Pandemie am Laufen zu halten. Dadurch wurden viele der über 180 Millionen Menschen in Not erreicht“.

Ernst der Lage von Anfang an erkannt

Mit der Zusage von 300 Millionen Euro humanitärer Mittel war Deutschland Ende April einer der ersten Geber. Leitend dabei war der Gedanke, dass weltweit Bevölkerungsgruppen, die sich selbst kaum vor dem Virus und den Folgen der Pandemie schützen können, besonders unterstützt werden müssen. Die Erfahrung zeigt, dass eine frühzeitige Reaktion in humanitären Notlagen entscheidend ist, um Auswirkungen zu mindern, ihre Verstetigung zu verhindern und die Langzeitfolgen zu verringern.

Mittlerweile beteiligen sich weitere Geber an der internationalen humanitären Reaktion auf die Coronakrise. Von der internationalen Gemeinschaft konnten bereits 1,64 Milliarden US-Dollar für die Covid-19-Hilfspläne der Vereinten Nationen bereitgestellt werden.

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