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Deutschland stockt Hilfe für UN-Nothilfefonds auf

Außenminister Maas bei Veranstaltung The Central Emergency Response Fund: A fund for all by all in New York

Außenminister Maas bei Veranstaltung „The Central Emergency Response Fund: A fund for all by all“ in New York, © Florian Gaertner/photothek.net

26.09.2018 - Artikel

Am Rande der UN-Generalversammlung verkündete Außenminister Maas, das Engagement Deutschlands für den zentralen Nothilfefonds der Vereinten Nationen (CERF) weiter auszubauen. Mit den nun zugesagten 90 Mio. Euro für 2018 wird Deutschland zum größten Geber der Institution.

Der CERF ist eine wichtige humanitäre Finanzierungsquelle der Vereinten Nationen. Im Krisenfall stellt er schnell und unkompliziert Geld für humanitäre Maßnahmen zur Verfügung. Gerade weil es bei der Finanzierung häufig zu Verzögerungen kommen kann, nimmt er dadurch eine fundamentale Rolle im humanitären System der Vereinten Nationen ein.

Durch seine Funktionsweise ermöglicht der CERF ein besonders frühzeitiges Eingreifen in humanitären Notlagen. In New York unterstrich Außenminister Maas, wie wichtig dies ist: „Schon wenn sich humanitäre Katastrophen abzeichnen, muss die humanitäre Hilfe handeln. So können wir mehr Menschenleben retten, unnötiges Leiden verhindern und den Betroffenen helfen, ihre Würde auch in der Katastrophe zu wahren. Dem CERF kommt hierbei eine zentrale Bedeutung zu.“

Wie unterstützt Deutschland den CERF?

Deutschland ist langjähriger Unterstützer des zentralen Nothilfefonds und hat seine Beiträge in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert. Deutschland setzt sich außerdem immer wieder dafür ein, zusätzliche Mittel und Geber für den CERF zu mobilisieren.

Deutschland wirbt dafür, dass der CERF künftig verstärkt Maßnahmen vorausschauender humanitärer Hilfe unterstützt, indem er den humanitären Hilfsorganisationen finanzielle Mittel bereits vor Eintreten einer Naturkatastrophe oder Krise zur Verfügung stellt. Denn immer häufiger ist es möglich, Naturkatastrophen wie Dürren, Stürme, Starkregen, Kältewellen, etc. so rechtzeitig vorherzusagen, dass bereits vor Eintritt der Folgen die Betroffenen mit humanitärer Hilfe unterstützt werden können. Dieser Ansatz erhöht die Wirksamkeit der geleisteten Hilfe und ist deutlich kostengünstiger als rein reaktive Hilfe.

Was ist der CERF?

Seit seiner Einrichtung im Jahr 2006 hat der CERF lebensrettende humanitäre Maßnahmen in 101 Staaten im Volumen von insgesamt über 5,3 Milliarden US-Dollar finanziert. Jedes Jahr unterstützt der Fonds über 20 Millionen notleidende Menschen.

Er hat zwei wichtige Funktionen: Einerseits versetzt er die humanitären Organisationen der Vereinten Nationen finanziell in die Lage, schnell auf akute humanitäre Krisen reagieren zu können. Andererseits stellt er sicher, dass auch in solchen humanitären Notlagen, die die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der internationalen Gemeinschaft verloren haben (sogenannte vergessene Krisen), die erforderlichen humanitären Hilfsmaßnahmen finanziert werden können.

Unter anderem ermöglichte der CERF 2016 und 2017 in den durch Dürre und Konflikt verursachten Hungerkatastrophen in Jemen, Somalia, Südsudan und Nordost-Nigeria frühe, schnelle humanitäre Hilfe. 2018 hat der CERF bislang insbesondere Nothilfe in der Demokratischen Republik Kongo (52,6 Mio. USD), in Jemen (49,9 Mio. USD) und in Äthiopien (30,29 Mio. USD) finanziert. Insgesamt werden dem CERF 2018 über 500 Mio. USD zur Verfügung stehen.

Wie ist der CERF finanziert?

Das Budget des CERF setzt sich aus jährlichen freiwilligen Beiträgen von aktuell 126 UN-Mitgliedstaaten zusammen. Wegen des steigenden globalen Bedarfs an humanitärer Hilfe beschloss die Staatengemeinschaft 2016, das jährliche Budget des CERF schrittweise auf bis zu einer Milliarde US-Dollar zu erhöhen. Mit der Steigerung seines Beitrags auf 90 Mio. Euro verbindet Deutschland die Erwartung, dass auch andere Staaten ihrer Verantwortung gerecht werden und gleichfalls ihren Beitrag dazu leisten, dass der CERF weiterhin seiner Rolle als wichtiges humanitäres Finanzierungsinstrument gerecht werden kann.

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