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25 Jahre gemeinsam für Europa: Deutschland, Frankreich und Polen feiern Weimarer Dreieck
Außenminister Steinmeier hat heute (28.08.) in Weimar seine Kollegen aus Frankreich und Polen, Jean-Marc Ayrault und Witold Waszczykowski, empfangen. Gemeinsam stimmten sie sich zu den dringendsten Themen der Europäischen Union ab – mittlerweile eine gute Tradition.
Der eiserne Vorhang war gerade erst gefallen, statt einer „Union“ existierte nur eine Europäische „Gemeinschaft“, und wer zu den Nachbarn fahren wollte, musste erst Schlagbäume und Kontrollen passieren: Als Hans-Dietrich Genscher, Roland Dumas und Krzysztof Skubiszewski sich vor genau 25 Jahren das erste Mal in Weimar trafen, sah Europa noch ganz anders aus.
Aus der Gesprächsrunde entwickelte sich ein Format, das Geschichte schreiben sollte: Mit dem „Weimarer Dreieck“ zeigen drei große Nationen Europas nun seit einem Vierteljahrhundert, dass sie eine besondere Verantwortung für die europäische Einigung tragen und dabei von Ost bis West auf Augenhöhe zusammenarbeiten wollen. Bei vielen Wegmarken der europäischen Einigung war das Weimarer Dreieck ein wichtiger Impulsgeber und Wegweiser.
Format, das Geschichte geschrieben hat

Auch heute haben die drei Außenminister intensiv darüber beraten, wie Europa gemeinsam die nächsten Herausforderungen bewältigen kann. Das Referendum in Großbritannien hat neue Fragen aufgeworfen: Wie kann die EU noch handlungsstärker und besser werden?
„Wir müssen zeigen, dass Europa den Bürgern nutzt, und zwar mit konkreten und greifbaren Maßnahmen und Projekten - sei es bei der Sicherheit, in der Migrationspolitik oder bei Wachstum und Beschäftigung“, sagte Steinmeier nach den Beratungen mit seinen Kollegen aus Polen und Frankreich.
Die Entwicklungen in der Nachbarschaft der EU benötigten gemeinsame Antworten. Um in der Ukraine einen stabilen Frieden zu schaffen, müsse sich Europa weiter geschlossen einsetzen. „Wir müssen uns weiter um Deeskalation, eine Beachtung der Waffenruhe und Kompromisse beim politischen Paket bemühen - dafür brauchen wir die Kompromissbereitschaft der Konfliktparteien“, so Steinmeier. Mit Jean-Marc Ayrault und Witold Waszczykowski sprach der deutsche Außenminister außerdem darüber, wie durch eine bessere Zusammenarbeit der nationalen Behörden noch mehr Sicherheit in Europa hergestellt werden kann. „Es ist gut, dass wir gerade angesichts so vieler schwieriger Themen auf konstante und enge Freundschaften zählen können, wie wir sie hier im Weimarer Dreieck haben“, so Steinmeier.
Nach den politischen Beratungen auf Schloss Ettersberg machten sich die drei Außenminister auf den Weg ins Zentrum von Weimar. Dort diskutierten sie am Nachmittag mit Jugendlichen über Europa. Anschließend begleiten die Außenminister aus Frankreich und Polen Frank-Walter Steinmeier nach Berlin, um am Montag gemeinsam die jährliche Botschafterkonferenz im Auswärtigen Amt zu eröffnen.
Zum Weiterlesen:
Gemeinsame Erklärung der Außenminister des Weimarer Dreiecks (deutsch)
Gemeinsame Erklärung der Außenminister des Weimarer Dreiecks (französisch)
Gemeinsame Erklärung der Außenminister des Weimarer Dreiecks (polnisch)